65. Magnus

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Magnus
Als ich am Morgen aufwache liegt mein Liebster noch immer eng an mich gekuschelt in meinen Armen. Ich drücke ihm einen Kuss auf die Haare und versuche mich umständlich unter ihm hervor zu winden ohne ihn zu wecken. Irgendwie schaff ich es, zieh mir seinen Lieblingshoodie und eine Jogginghose an und schreibe ihm einen Zettel damit er sich keine Sorgen macht. Diesen lege ich ihm auf das Kopfkissen und fahre nach Hause. Doch anders als erwartet steht das Auto von meinem Vater noch in der Einfahrt. Ich parke mein Mustang daneben und gehe ohne große Überlegung in mein Zimmer. Hier dürfte keiner sein, denn da mein dad nicht wusste das ich her komme muss er seine Angestellten nach Hause geschickt haben. In meinem Zimmer beginn ich meine Klamotten und Bücher in Reisetaschen zu stopfen. Auch das Bild von meiner Mutter packe ich ein, sowie meinen Kulturbeutel. Plötzlich geht die Tür hinter mir auf und die Stimme meines Vaters erklingt. „Lightwood?" Ich dreh mich mit schwung um und starre geschockt in das Gesicht meines Vaters. Er steht da im Türrahmen. „Ich dachte du fährst auf Geschäftsreise.", sag ich gefühlskalt. „Ich wollte mit dir Sprechen Magnus. Aber du warst bei diesem Lightwoodjungen und zeigst es auch noch aller Welt.", sagt mein dad überraschend ruhig. „Warum?" „Ich zieh aus dad! Ich ertrage deine Blicke nicht mehr, die Schuld die du mir gibst. Ich bin nicht der Grund für ihren Selbstmord!", schreie ich meinen Vater schon fast an. „Du hättest es verhindern müssen Magnus! Du warst der der dabei zu sah wie sich deine Mutter die Pulsadern aufgeschnitten hat!", gibt er mir erneut die Schuld. „Ich war ein Kind! Ich war ein fucking Kind! Es ist nicht meine Schuld das es keiner in deiner Anwesenheit überlebt!", schreie ich. Mit dem schließen meines Mundes spüre ich einen starken Schmerz in meiner Wange. Natürlich schlägt er mich wieder. „Immer wenn du nicht weiter weißt schlägst du mich und da fragt sich noch einer warum du ein schlechter Mensch bist! Bevor ich so Ende wie ibu und Harry geh ich lieber, aber bevor ich das tue lass mich dir noch eins sagen. All diese Verluste sind letztendlich auf dich zurück zu führen. Du hast Harry fertig gemacht mit deinen Erwartungen und diesen Du-bist-wohl-die-größte-Enttäuschung-die-ich-in-meinem-Leben-ertragen-muss-Blick. Du hast ihn nicht dabei unterstützt Clean zu bleiben, aber ibu tat es. Völlig egal was du glaubst, der Grund warum sie sich das Leben nahm war die Tatsache, dass sie ihren Sohn nicht retten konnte. Ihre Depression hätte dir eigentlich zeigen sollen, dass sie das früher oder später tut. Nach ihrem tot begannst du zu erkennen, dass auch ich eine Enttäuschung für dich bin und jetzt wird diese Enttäuschung dich ebenfalls verlassen, denn es ist mein Leben und ich will endlich glücklich werden. Mir ist egal ob du die Lightwood's hasst, denn ich liebe Alexander und seine Schwester. Bei ihnen habe ich das Gefühl eine Familie zu haben, die mich liebt wie ich bin. Alexander wird eines Tages mein Mann und mir ist egal ob es dir passt, denn die Liebe ist etwas egoistisches.", sage ich ihm während die Tränen mir die Wange herunter laufen. Ich erwarte das er wieder zu schlägt, doch er wendet sich von mir ab und verlässt mit den Worten „Lass dir Zeit mit dem Ausziehen, denn ich komme die nächsten Wochen nicht zurück von der Geschäftsreise." mein Zimmer. Völlig am Ende lass ich mich auf mein Bett fallen und breche schon beinah in Tränen aus. Nach einer kurzen Beruhigungspause beschließe ich nochmal durch dieses Haus zu laufen bevor ich gehe. Hier spielte sich mein gesamtes Leben ab, doch halten tut mich nichts mehr ohne ibu. Meine sämtlichen persönlichen Sachen sind schon in meinem Mustang als ich vor dem Zimmer meiner Mutter stehe klingelt mein Handy und ich gehe ran. „Hey babe. Bist du jetzt auch endlich wach?", frage ich ihn um ihn ein bisschen aufzuziehen. „Magsibär was heißt hier endlich? Normale Menschen stehen Sonntag früh nicht mitten in der Nacht auf!", verteidigt sich mein Liebster. „Wie weit bist du? Brauchst du noch lange?", will er wissen. „Meine Sachen sind schon im Mustang ich wollte mich nur noch von meiner Mutter verab -", antworte ich doch weiter komme ich nicht da ich plötzlich einen starken Schmerz am Hinterkopf spüre und alles um mich schwarz wird.
Als ich meine Augen öffne ist alles schwarz und ich kann nichts sehen. Da erscheint ein helles Licht in dem meine Mutter steht. „Mein geliebter Sohn, es ist so schön dich wieder zu sehen. Du musst aufwachen Magnus und in mein Zimmer gehen!", fleht meine Mutter. „Mom was ist hier los?", frag ich besorgt. „Du musst deine Augen aufschlagen und dich in Sicherheit bringen Magnus. Wenn du Alexander verlässt, dann wird ihn niemand mehr retten können.", erklärt sie mir. „Bitte Magnus, bitte öffne deine Augen!", fleht sie. „Du darfst ihm das nicht antun! Das Haus brennt und nur wenn du mir vertraust kann ich dich beschützen.", fügt sie hinzu und ihre Stimme klingt dabei so ängstlich. Die Dunkelheit umhüllt mich wieder, weshalb ich meine Augen aufreiße. Meine Mutter hat recht, ich sehe kaum etwas, denn meine Sicht ist von einem dicken Rauchschleier verdeckt. Mein Kopf dröhnt und ich habe das Gefühl ich ersticke gleich, weshalb ich mit meiner letzten Kraft die Türe zum Raum meiner Mutter öffne und hineingehe. Hinter mir fällt die Türe ins Schloss und um mich wird wieder alles Schwarz. Als ich dieses mal meine Augen öffne liege ich mit dem Kopf auf dem Schoß meiner Mutter und sie streichelt mir durchs Haar wie sie es damals immer gemacht hat. Das ist nicht wahr oder? Ich sterbe doch nicht?! Ich werde panisch und meine Atmung beschleunigt sich. „Vertrau mir Magnus alles wird gut. Sie werden dich finden und retten. Du musst ruhig Atmen damit genug Sauerstoff in dein Gehirn kommt. Atme einfach normal weiter. Deine Zeit ist noch nicht gekommen.", versucht sie mich zu beruhigen. Ich schließe meine Augen, beruhige meine Atmung und genieße einfach die Nähe zu meiner Mutter. „Ich vermisse dich so sehr mom. Warum bist du einfach gegangen?", frag ich sie. „Magnus es tut mir wirklich leid, dass ich es nicht mehr geschafft habe, aber du weißt genau warum ich das gemacht habe.", antwortet sie mir. „Weiß ich das mom? Harry verließ uns und du konntest es nicht verkraften, aber mom ich konnte es nicht verkraften, dass du uns verlassen hast.", kommt es von mir. „Magnus ich weiß, was ich dir angetan habe ist unverzeihlich, aber die Unterhaltungen an meinem Grab waren immer das schönste was ich erleben durfte. Du hörst mich wenn du dort bist und das gibt mir immer irgendwie das Gefühl ich wäre noch bei dir. Auch wenn ich dich wohl in die größte Hölle gesteckt habe.", erklärt sie mir. „Schon gut mom. Halte mich bitte einfach nur fest bis ich gerettet werde!", bitte ich meine mom.

Mein Leben, die Hölle und ichWhere stories live. Discover now