Kapitel 32: Diese Eine Frage

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Rin's Sicht

„Was jetzt?" fragte ich, als ich mich so langsam begann mich zu erholen. Ich sah Bakura an. Er hatte das Puzzel fest in der Hand. Dann sah er zu mir „Wir gehen nach Kul Elna." sagte er stumpf. Sofort riss ich meine Augen auf. „Bitte?! Wir sollen zu unserer Heimat?! Warum?" fragte ich total entsetzt. Ich wollte nicht mehr dahin zurück. Der Schmerz war zu stark.
„Dort gibt es einen Stein. Er nennt sich Milenumsstein. Dieser wurde mit den Millenniumsgegenständen erschaffen. Wenn du ihn siehst verstehst du es." sagte er ruhig.

Skeptisch zog ich meine Augen zusammen. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich seinen eigentlichen Plan noch garnicht kannte.
„Aha und was genau bringt uns dieser Millenniumsstein?" fragte ich erneut. Er sah kurz zu Boden und schien zu zögern. Dann sprach er aber. „Wenn wir alle Millenniumsgegenstände in den Stein legen können wir Zorc rufen. Er wird uns zum Sieg helfen." antwortete er und sah mich an. Aus seiner Antwort wurde ich allerdings immernoch nicht schlauer.
„Zorc?"
„Das wirst du später noch sehen." blockte er ab und stand auf. Das Puzzle legte er sich um den Hals.
„Brauchen wir diesen Zorc überhaupt noch? Ich meine der Pharao ist gerade die Schlucht runter gestürzt." sagte ich, um ihn von diesem Zorc abzulenken, denn dieser war mir überhaupt nicht geheuer.
„Wir haben den Sturz überlebt. Also bin ich mir ziemlich sicher, dass er es auch überleben wird." warf er ein. Es klang für mich ziemlich plausibel. Also blieb mir wohl keine andere Wahl. Ich musste nach Kul Elna. Meiner alten Heimat.

Plötzlich hörten wir Pferdelaute von hinten. Ich sah in die Richtung und sah mit großen Augen, wie die Wächter auf uns zu kamen. Nur Akunadin und diese Frau waren nicht dabei. „Wir müssen weg." sagte Bakura und sah mich eindringlich an. Ich wollte aufstehen, aber es ging nicht. Ich war zu erschöpft.
„Ich schaff's nicht. Meine Attacke eben raubt mir viel Kraft." gestand ich und sah Bakura hilflos an.

Die Wächter kamen immer näher. Er sah kurz in Richtung Wächter. Dann zu dem Pferd, mit dem ich hergekommen war und dann zu mir.
„Verdammt!" zischte er.

Bevor ich reagieren konnte, fand ich mich mit einem „Huch!" in den Armen von Bakura wieder. Den einen Arm unter meine Kniekehlen gelegt und den anderen um meinen Rücken lief er auf das Pferd zu. Total perplex starrte ich Bakura an, welcher mich gerade wirklich Richtung Pferd trug. Da diese Initiative so überraschend kam, hielt ich mich sofort an seiner roten Robe fest, da ich Angst hatte runter zufallen.
„Ich lass dich nicht fallen." sagte er während er weiter lief. Ich sah ihn nur weiter stumm an. „Genauso, wie du es nicht getan hast." lächelte er ohne den Blick von dem Pferd abzulenken. Ich spürte die Röte auf meinem Gesicht. Das war mir gerade alles andere als recht. Doch zum Glück hatte er mich die ganze Zeit nicht einmal angesehen.

Als wir bei dem Pferd ankamen setzte er mich auf dieses. Dann setzte er sich vor mich auf das Pferd. Sofort legte ich meine Arme um ihn. Dann trieb er auch schon das Pferd an und galoppierte los.

Hinter uns ritten die Wächter und verfolgten uns. Sie hatten wohl nicht vor so schnell aufzugeben.

Grob konnte ich die Stimmen von ihnen hören.
„RÄCHT DEN PHARAO!"
„IHR WERDET BEZAHLEN!"
konnte ich sie schreien hören. Als ich nach hinten sah erkannte ich, wie sie ihre Diadiaks hoch hielten.
„Berfomet!"
„Gazelle, König der mystischen Bestien!"
„Mit der Macht der Millenniumswaage werde ich die beiden verschmelzen!"

Ich sah, wie sich die beiden Kreaturen zu einer vermischten. Sie war viel größer und sah echt fies aus. „Chimera, mystische Flugbestie!" rief dann der mit der Waage.
„Was ist passiert?" fragte ich Bakura, welcher das Tempo beschleunigt hatte.
„Mithilfe der Millenniumswaage hat er zwei Monster fusioniert." antwortete er mir.
„Kannst du Diabound beschwören?" fragte ich Bakura. Wir mussten diese Wächter unbedingt loswerden.
„Ja." sagte er und wie auf Komando erschien plötzlich diese große, graue Kreatur über uns. „Diabound vorwärts!" sagte er und seine Kreatur steuerte auf das der Wächter zu.

Nach kurzer Zeit war dieses besiegt und die Wächter ließen von uns ab. Diabound verschwand ebenfalls. Wir waren entkommen und ritten nun nach Kul Elna. Meiner alten Heimat. Der Ursprung meiner Schmerzen.

Unbewusst krallte ich meine Hände in den roten Stoff von Bakura. Er schien dies zu bemerken. „Was ist?" fragte er daraufhin. „Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken nach Kul Elna zurück zukehren." sagte ich abwesend. Er nahm eine Hand von den Zügeln und legte diese auf meine. Ich spürte die Wärme seiner Hand. „Früher oder später muss sich jeder seiner Vergangenheit stellen. Doch nur selten hat man jemanden dabei, welcher einen unterstützt. Ich hatte dieses Glück nicht." sagte er leise zu mir. Ich packte seine Hand und drückte sie fest. „Danke." hauchte ich leise und legte meine Stirn auf seinen Rücken.

Dann war einige Zeit Stille. Wir ritten einfach nur weiter in Richtung Kul Elna. Es dämmert mittlerweile und es wurde kühler. Er hatte immernoch meine Hand in seiner. Ich kam wieder zum Grübeln.

Liebte ich ihn? Ist dieses warme, wohlige Gefühl Liebe? Könnte es wirklich sein? Und wenn es so wäre, fühlte er das selbe? Würde er meine Gefühle erwidern. Oder war ich nur ein Werkzeug für ihn. Eines, dass man jederzeit wegschmeißen würde. Ich wüsste es zu gerne. Doch eins war mir klar. Ich war ihm wichtig. Wie sehr wusste ich nicht. Genauso wenig wusste ich ob es sich dabei um richtige Gefühle handelte. Ich würde ihm zu gerne sagen, was ich fühlte. Ihn fragen, was das zu bedeuten hatte oder was er fühlte. Aber.......ich konnte es nicht. Irgendwas hinderte mich daran. Und ich wusste nicht was.

Doch diese Ungewissheit plagte mich, so dass ich mich einfach überwand.
„Bakura?" fragte ich nach einer Weile. Ich musste es einfach wissen. Ich wollte endlich Gewissheit haben. „Hmh?" fragte er nach. Ich atmete tief durch. ‚Eine Frage Rin! Es ist nur eine Frage!' motivierte ich mich immerwieder. Ich zögerte dennoch. „Was ist?" hackte Bakura nach. Ich verkrampfte meine Finger. ‚Ich kann nicht....'
„Ach.....nichts wichtiges." sagte ich leise.
„Huh?!" fragte er genervt. „Erst willst du etwas fragen und dann doch nicht? Dich muss man erstmal verstehen." gab er genervt von sich. „Keiner kann mich verstehen." sagte ich dann. „Bist du dir da sicher?" fragte er nach.

Doch......vlt war da jemand. Jemand, der mich verstand. Jemand, der das gleiche Schicksal durchegemacht haben musste.
„Nein......ich hab ja dich." hauchte ich schon fast. Ich war mir sicher er würde antworten, aber es kam nichts. Da war nur Stille. Ich hatte es wohl zu weit getrieben. Bei ihm musste man vorsichtig sein, was man sagte. Doch plötzlich setzte er wieder zum Sprechen an. „Und ich habe dich." sagte er leise nach gefühlten 10 Minuten. Hatte er etwa so mit sich gekämpft dies zu sagen? Mir war es allerdings gleichgültig. Egal, wie lange er dafür gebraucht hatte. Seine Antwort machte mich glücklich.

Jetzt war ich mir fast sicher ich könnte es schaffen. Es schaffen meiner Vergangenheit ins Gesicht zu blicken, vor der ich mein ganzes Leben lang davon gerannt war. „Auf nach Kul Elna." sagte ich selbstbewusst und hielt seine Hand fest. Er drückte zurück.
„Ja, auf zu unserer Heimat."

Funke im ewigen Schatten (BakuraxOC)Kde žijí příběhy. Začni objevovat