Kapitel 38: Opfer

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Kapitel 38                 Opfer

Rin's Sicht

Da stand er nun. Der Pharao. Hinter ihm seine Wächter. Er sah zuerst etwas geschockt aus fing sich aber schnell wieder.
„Was ist denn mit dir passiert Bakura?" fragte der Pharao entsetzt. Wahrscheinlich hatte er sein rotes Auge bemerkt.
„Das ist etwas, was dich nichts angeht." sagte er und rief seine Kreatur.

Diabound sah aus irgendeinem Grund anders aus. Er war viel dunkler, hatte ein bestialisches Gesicht und die normale Schlange war nun eine Cobra. Auch seine Größe hatte sich mittlerweile verdoppelt.
„Was zum....." flüsterte ich leise und sah Akefia an.
„Erzähl ich dir später." sagte er dann.

„Du warst scheinbar trainieren. Das macht nichts, gegen uns hast du keine Chance, Bakura!" keifte er ihn an und rief Mahado.

Er wollte Diabound angreifen, aber wurde von Mariks Glibber-Fieh abgeblockt.
„Was soll das denn für eine Witzfigur sein?! Gehört sie dir?" fragte der Pharao ungläubig an Marik gewandt. Er trat ein paar Schritte vor und hielt sein Diadiak vor seiner Brust.
„Allerdings. Mein Jam ist unzerstörbar." erklärte er ihnen.
„Bist du auch ein scharmloser Dieb?" fragte Seto.
„So würde ich mich nicht nennen. Sagen wir ich hatte als ehemaliger Grabwächter ein paar Sonderzugriffe." grinste er hämisch.

Der Pharao biss seine Zähne zusammen.
„Na komm schon! Greif an wenn du dich traust!" animierte ihn Marik.
„Sollst du haben." antwortete der Pharao und rief Ra.

Der große, goldene Drache sah mit seinen rubinroten Augen auf uns herab.
„Ich rufe Vorse-Plünderer!" rief dann Seto.
„Schakalbestie!" schrie dann auch Schadar.
„Alixandritdrache!"

Nun standen wir 5 Kreaturen gegenüber. Einer davon war auch noch ein ägyptischer Gott. Wir waren alle schon geschwächt durch den Kampf mit Marik. Unsere Chancen sahen definitiv nicht gut aus, aber tatenlos rumstehen werde ich hier nun wirklich nicht.
„Dunkle Todesfurcht!" rief ich und trat ebenfalls vor. Sofort musste ich mir das Gemecker von Akefia anhören.
„Bist du bescheuert?! Du bist noch viel zu schwach!" rief er entsetzt.
„Dank deinem Deal nicht mehr. Du erzählst mir gefälligst hiernach, was der Einsatz für mein Leben war!" keifte ich ihn an. Er sah daraufhin nur zu Boden.

Plötzlich griffen zwei der Bestien an.  Sie kamen direkt auf mich zu. Ich reagierte schnell genug und startete eine Gegenattacke, so dass die beiden Kreaturen zurück gedrängt wurden. Ich hatte es soweit gut im Griff. Ich sah zu meinen Verbündeten.

Marik hatte es gerade mit dem Monster von Seto zu tun und Akefia schlug sich mit dem Gott herum. Aus irgendeinem Grund konnte er diesem jetzt viel besser standhalten. Er war viel mächtiger geworden seit er diesen Pakt eingegangen war. Ich hatte aus irgendeinem Grund ein ungutes Gefühl dabei.

Ich musste schnellstmöglich die Kreaturen von Schadar und Karim los werden.
„Was ist das nur für eine Kreatur?" fragte Schadar entgeistert.
„Eine, an deren Erschaffung ihr Schuld habt." sagte ich kühl.
„Es war für das Wohl des Königreiches." sagte Shadar dann.
Ich lachte nur freudlos.
„Genau diesen Satz hatte ich auch gehört bevor ihr mir meine Mutter genommen habt." sagte ich kühl. Endlich konnte ich mich rächen. Jetzt würden sie für alles bezahlen!

Meine Kreatur wuchs und aus dem Rücken ragten nun riesige Flügel raus. Die sonst schwarzen Augen wurden rot und auf dem Kopf wuchsen Hörner.
„Ihr habt keine Chance!" sagte ich kühl und wollte zum Angriff ansetzen, doch plötzlich stellte sich Marik ohne Vorwarnung hinter mich.

Nicht verstehend, was dies sollte drehte ich mich ruckartig um. Perplex sah ich zu, wie er zu Boden viel. Seine Kreatur verschwand. Karim hatte ihn erstochen. Er hatte sich wohl während meines Gesprächs mit Shadar hinter mich geschlichen und wollte mich erstechen. Doch das Messer, was für mich bestimmt war, steckte nun in dem Bauch von Marik, welcher nun blutend auf dem Boden lag.
„Du Idiot!" schrie ich ihn an. Mir war es egal, dass er gerade wahrscheinlich eh nichts mehr mitbekam.
„Warum?!" schrie ich weiter und trat gegen seinen blutüberströmten Körper. Es kam keine Reaktion.

Karim ist derweilen vor Schreck zwei Schritte zurück gewichen. Ich hörte Marik etwas ganz leise sagen.
„Verschwende bloß nicht das Leben, was ich dir geschenkt habe. Jetzt konnte ich alle meine Fehler der Vergangenheit begleichen." hauchte er und war dabei die Augen zu schließen.
„Bist du vollends verrückt geworden?! Du musst leben verdammt! Denkst du du kannst durch deinen Tot deine Fehler wieder gut machen?! Nein!" schrie ich doch er hörte mich längst nicht mehr. Ich hockte mich zu ihm nach unten und horchte. Keine Atemgeräusche waren nunmehr zu hören. Er war tot. Einfach so. Er hatte sein Leben geopfert. Für mich.

Allen denen ich begegnete fügte ich Schaden zu. Bei jedem Sprung auf einen Stein, um den Fluss zu überqueren, der sich Leben nannte, sank einer zu Boden. Ich war das Opfer. Das Opfer, welches man immer retten musste. Das, was es nicht alleine auf die Kette bekam zu Leben.

Ich legte meine Hand über seine noch offenen Augen und schloss diese. Ich stand wieder auf. „Verdammt!" zischte ich.

Ich war zu leichtsinnig gewesen! Hätte ich nur besser aufgepasst! Ich war ein Ertrinkender. Ein Ertrinkender, welcher jeden mit in die Tiefe zog, der mir helfen wollte.

Ich zog das Messer aus seinem Leib und hetzte blitzschnell auf Karim zu. Er konnte nicht schnell genug reagieren, so dass ich ihm das Messer mitten ins Herz stach. Sofort knallte er zu Boden. Ich atmete schwer und kämpfte mit den Tränen.
„Karim!!" schrie Seto hinter mir. Shadar stand nur regungslos rum.

Ich drehte mich zu den Beiden um und funkelte sie böse an.
„Du Monster!" schrie Schadar entsetzt und schockiert.
Ich zog meine Augen zu Schlitzen.
„Ganz recht....Ich bin ein Monster....ein grausames, egoistisches Monster, welches andere niedertrampelt um zu seinem Ziel zu kommen." sagte ich kalt zu ihnen.

Kurz sah ich zu Akefia, welcher sich immernoch gegen den Gott behauptete. Doch wer weiß wie lange noch. Ich musste diese Idioten schnell besiegen. Wenigstens einen würde ich heute vor dem Tod bewahren.

Ich wandte mich an Seto. Eine Frage wollte ich ihm stellen.
„Was ist mit Kisara?" fragte ich ihn. Abwertend sah er mich an.
„Dich geht das wohl überhaupt nichts an." zischte er zurück.

Nun reichte es mir. Er konnte sich sein vollgepacktes Ego sonst wohin stecken. Er spielte gerade mit dem Feuer.

Sofort stürzte ich mich mit dem Messer in der Hand auf Seto. Grob schlug er mit dem Rücken auf dem Steinboden auf. Ich saß auf ihm und drückte ihm das Messer an die Kehle.
„Sag schon!" schrie ich ihn an. Er sah nur mit großen Augen in meine Richtung. Schadar wollte ihm zur Hilfe eilen, aber ich hielt diesen mit meiner Kreatur zurück.
„Halt dich da raus! Dich geht das ganze überhaupt nichts an!" drohte ich ihm.

Ich sah wieder zu Seto, welcher wehrlos unter mir lag.
„Antworte! Oder verabschiede dich von deinem Leben!" rief ich. Er zögerte, antwortete dann aber.
„Ihr geht es gut. Sie ist in einem Raum, wo auf sie aufgepasst wird." antwortete er dann.

Ich kam mit meinem Kopf näher.
„Am liebsten würde ich dich jetzt umlegen. Aber wegen Kisara tue ich dies nicht. Her mit dem Gegenstand!" forderte ich und drückte die Klinge fester an seinen Hals.
„Nein! Lieber sterbe ich!" sagte er nur.
„Zwing mich nicht dazu! Ich will dich nicht umbringen." sagte ich zu ihm und umgriff den Gegenstand, welchen er mit eisernem Griff umklammerte. Ich zog an diesem, aber er wollte einfach nicht los lassen.

Ich hatte keine andere Wahl ich musste es tun.
‚Es tut mir leid....Kisara.'

Ich wollte ihm gerade die Kehle durchschneiden als plötzlich eine ältere Stimme mein Tun unterbrach.
„Aufhören!" sagte diese. Ich sah nach oben und erblickte Akunadin. War er jetzt auf unserer Seite? Eisern blieb ich auf Seto sitzen und fixierte Akunadin mit meinen Augen.

Akefia und der Pharao hatten derweilen aufgehört gegeneinander zu kämpfen.
„Was machst du hier?" fragte der Pharao entgeistert. Mit finsteren Augen sah er ihn an.
„Ich werde dem neuen König helfen." sagte er und rief eine Kreatur, welche mich urplötzlich angriff.

Sofort wich ich von Seto zurück und erschien neben Akefia.
„So viel zum Thema er ist auf unserer Seite." zischte ich leise und sah ihn vorwurfsvoll an.
„Warte ab." sagte er nur. Unser beider Kreaturen erschien hinter uns.

Akunadin war mittlerweile an Karims Leichnam getreten und hob die Millenniumswaage auf.

„Nun wird es Zeit! Ein neuer König wird über ein neues Königreich herrschen!"

Funke im ewigen Schatten (BakuraxOC)Where stories live. Discover now