Kapitel 4: Todesurteil

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Kapitel 4

Bakura's Sicht

So schnell ich konnte reitete ich mit meinem Pferd durch die Wüste. Was nun unbedingt nicht schnell war. Die Peitschenhiebe waren nicht ohne. Doch eins bereitete mir mehr Kopfschmerzen. Dieses Mädchen war eigenartig. Sie schien sich Sorgen um mich zu machen. Sie hätte sich für mich geopfert. Hätte sich anstelle auspeitschen lassen. Sie hatte sogar geweint, geschrien und gebettelt bis zum geht nicht mehr. Sowas hatte ich bei einem Menschen noch nie erlebt. Und dann auch noch wegen mir. Immer wieder sah sie mich mit ihren ozeanblauen Augen an, welche viel Trauer und Schmerz ausgestrahlt hatten.

Niemand hatte sich bis her um mich geschert geschweige denn sich Sorgen gemacht. Dies hatte mich natürlich auch nicht gestört. Ich war ein Einzelgänger. Ich kam gut alleine klar.  Eine Frage schwirrte mir trotzdem noch im Kopf herum ‚Wieso hatte ich in ihr so eine Reaktion hervorgerufen?' soetwas war mir nicht bekannt. Vorallem nicht der Grund. Jedoch musste ich schwer zugeben, dass wenn sie nicht gewesen wäre, ich jetzt tot wäre. Sie hatte ein sehr mächtiges Wesen in sich wohnen, aber bei ihr scheint die Machtsteigerung anders zu funktionieren als bei mir. ‚Ich muss einfach immer mehr Monster vernichten, aber sie? Sie muss einfach nur Wut und Hass verspüren. So mehr desto stärker.' Das könnte mir noch nützlich sein.

Und dann war da noch Kul Elna. Sie kam auch von dort. ,War das der Grund warum sie sich so Sorgen gemacht hatte?' Es erschien mir zumindest naheliegend. Und sie war tatsächlich das Mädchen, was ich damals gerettet hatte. Ja, ich erinnerte mich an sie. Jedoch dachte ich, dass sie es nicht geschafft hatte. Wir beide sind die einzigen, die noch von Kul Elna übrig geblieben sind.

Ich musste sie befreien. Sie könnte ein nützliches Werkzeug gegen den Pharao darstellen. Doch eins war mir ein Rätsel. Wieso hatte sie ihren Angriff nicht weiter fortgesetzt, als sie mich bedroht hatten? Wieso hatte sie die Tatsache, dass ich ausgepeitscht wurde, so wütend gemacht? Ich wusste es nicht. Aber sie hatte ihre Gründe und ich hatte meine. Ich sollte mir also nicht die ganze Zeit Gedanken um diese Frau machen.

Es war bereits dunkel als ich langsam unter einer Palme in den Schlaf glitt. Vorher jedoch versorgte ich meine Wunden.

Rin's Sicht

Langsam öffnete ich meine Augen und bemerkt, dass ich immernoch in dieser drecks Zelle saß. Ich wusste nicht, was auf mich zu kommen würde. Die Tatsache, dass meine Strafe stärker ausfallen würde, machte mir schon etwas Angst.

Plötzlich hörte ich Schritte. Als ich aufsah, sah ich diesen....wie heißt er noch gleich? Achja Mahado. Zornig sah ich ihn an „Was willst du?" fauchte ich.
„Ich wollte dir nur sagen, dass heute dein Prozess stattfindet. Du wirst heute hingerichtet." gab er monoton von sich.
„Bitte? Ich dachte ich hätte nicht so schlimme Verbrechen begangen." sagte ich verständnislos.
„Nein. Du hast Bakura unterstützt. Das allein ist Grund genug dich zu töten."
„Tut mir ja leid, dass ich nicht den letzten, der ebenfalls aus meiner Heimat kommt, einfach so verlieren will!" gab ich zynisch aber doch ehrlich von mir.
„Wie auch immer. Der Prozess startet in etwa einer Stunde. Der Pharao wollte es schnell hinter sich bringen." sagte er dann und wandte sich zum gehen.

Mahado's Sicht

Diese Frau wagte es auch noch so respektlos mit mir zu reden. Ich glaub sie hatte sie nicht mehr alle. Aber auch kein Wunder. Sie kam ja aus Kul Elna.

Ich war im Hofgarten angekommen und sah Isis auf mich zu kommen. „Hallo Isis." sagte ich freundlich.
„Guten Tag, Mahado." lächelte sie doch in ihren Augen sah man Sorge.
„Sag Isis, was hast du gesehen? Man sieht dir die Unruhe an."
„Meine Millenniumskette zeigte mir Ausschnitte von der Zukunft. Und diese sahen nicht sehr erfreulich aus.
„Was hast du gesehen?" fragte ich nach.
„Man konnte das Monster von Bakura sehen und hinter diesem ein weiters. Doch dieses war sehr unscharf. Ich konnte es nicht genau erkennen. Du weißt, was das bedeutet Mahado! Bakura ist nicht allein! Er hat Verbündete!" sagte sie mit sorgenerfüllter Stimme.
„Also diese komische Frau kann es ja nicht sein. Sie wird heute sterben. Sag Bescheid, wenn du noch etwas siehst." sagte ich und ging wieder meine Wege.

Isis's Sicht

Ich ging also nochmal zurück zu meinem Platz und versuchte mit Hilfe meiner Millenniumskette die Zukunft zu erblicken.
„Millenniumskette zeig mir die Zukunft der Frau."

Ich sah schwarz. Ein riesiges großes schwarzes Meer. Und Nebel dichter, dunkler Nebel. Ich irrte eine Weile durch diese Schwärze. Bis ich einen kleinen Bruchteil sah. Ich sah Bilder an mir vorbei Rauschen. Man sah die Frau. Sie schaute traurig. Als wäre ihre Welt zusammengebrochen. Sie hielt jemanden in den Armen. Wer es war konnte ich nicht erkennen. Aber dieser war allem Anschein nach nicht mehr am Leben. Ihre  Augen waren geschwollen, ihre Wangen nass. Sie weinte immernoch. Blickte hasserfüllt auf den jenigen, der vor ihr und dem Toten Menschen lag. Als würde sie ihn gleich umbringen wollen. Es war der Pharao, der am Boden lag. Dann wurde es schlagartig wieder dunkel und die Vision endete.

‚Das muss ich dem Pharao sagen!'
Ich lief zum Thronsaal, wo ich ihn dann auch antraf. „Mein Pharao, meine Kette hat mir etwas gezeigt!" sagte ich bestimmt und verneigte mich. „Was?"
„Dieses Mädchen ist eine große Gefahr für euch! Gebt acht. Wenn Ihr dies nicht tut ist euer Untergang sicher." sagte ich mit deutlicher Besorgnis in der Stimme.
„Nun, dann können wir ja zum Glück von uns behaupten, dass das Mädchen gleich hingerichtet wird." sagte er selbstbewusst.
„Das mag ja sein, aber....." Ich wurde unterbrochen.
„Lass gut sein Isis. Komm wir müssen zur Hinrichtung." sagte er und verließ den Raum. ‚Ich habe ein ganz übles Gefühl bei der Sache.'

Rin's Sicht

Ein lautes Hämmern weckte mich aus meinem unruhigen Schlaf. Ich öffnete meine Augen. Und sah den mit dem Millenniumsstab. „Na los! Es ist so weit." sagte er und öffnete die Zelle. Ich leistete keinen Wiederstand ich wusste ich hatte keine Chance. Ich wurde an Händen gefesselt und meine braunen, schulterlangen Haare wurden zusammengebunden.

Nach ein paar Minuten stand ich auch schon auf der Plattform. Hinter mir eine große Steintafel. Höchstwahrscheinlich um mein Monster einzuschließen. Ich stand unter einem Galgen. Der Pharao stand vor mir neben ihm seine Wächter. Um mich herum waren tausende Einwohner versammelt und schrien mich an. Bewarfen mich mit Steinen und Müll.

Emotionslos sah ich zu diesem Volk. Diese Ahnungslosen Menschen hatten doch keine Ahnung wer eigentlich über sie herrschte. Dann fing der Pharao an zu sprechen. „Aufgrund des Verrates an unserem Königreich und dem Unterstützten eines Grabräubers und Mörders wirst du, Rin aus Kul Elna, zum Tode verurteilt." Als mein Heimatort genannt wurde, fingen die Menschen an zu tuscheln. ‚Sollen sie doch denken, was sie wollen.'
„Leugnest du deine Taten?" fragte er.
„Nein." antwortete ich monoton.
„Bereust du das, was du getan hast?" fragte er wieder. Doch ich zögerte nicht einen Moment. „Nein. Das tue ich nicht." sagte ich wieder.
„Gut dann soll es so sein. Du hast das Recht jetzt deine Letzten Worte auszusprechen." sagte er und wandte sich nun dem Volk zu. Ich zögerte nicht. Ich wusste genau, was ich zu sagen hatte.
„Euer König ist ein Tyrann! Er hat mein Dorf zerstört! Mir meine Familie geraubt! Und für was? Für Macht! Pah....das ich nicht lache. Euer König macht vor nichts halt um an Macht zu kommen. Ich bereue absolut nichts. Ich hatte sogar noch jemanden gerettet. Also ich habe nichts mehr zu befürchten. Und wenn ich doch in die Hölle kommen sollte, dann ist es so. In mir herrscht schon seit Ewigkeiten Dunkelheit. Verdanken könnt ihr das eurem Pharao. Ich habe keine Angst vor dem Tod! Er kommt mir mehr wie eine Erlösung vor. Immernoch besser als in einer Welt zu leben, welche von einem egoistischen König regiert wird!" rief ich aus voller Kehle zu dem Volk. Sie sahen mich an. Sie schienen nachzudenken, was ich ihnen auch raten würde. „Jetzt macht schon!" befahl ich und sah zu Boden. Ich spürte, wie mir jemand die Schlinge um den Hals zog. Ich wusste jetzt war es zu Ende.

In mir rauschten allerlei Erinnerungen vorbei. Eine blieb immer wieder bei mir hängen. Der junge mit den weißen Haaren. Er hatte mich gerettet. Zweimal. Und das konnte ich ihm nun endlich zurück geben. Ich sah diese Lila Edelsteine vor mir. Sie sahen mich an. Ohne Zorn ohne Hass. In ihnen lag etwas, was ich nicht deuten konnte. Auf meinen Lippen erschien ein kleines Lächeln und Tränen liefen über meine Wangen. Die Tatsache, dass ich diese Augen nie wieder sehen würde machte mich traurig.

Nun stand ich da auf der Plattform. Meine Augen waren geschlossen. Die Schlinge lag locker um meinen Hals. Ich wartete nur noch darauf, dass sie sich um meinen Hals schlang und meine Qualen beendete.

Funke im ewigen Schatten (BakuraxOC)Onde histórias criam vida. Descubra agora