Kapitel 13: Freundschaft?

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Kapitel 13

Rin's Sicht

„Kisara. Mein Name ist Kisara." sagte sie schüchtern zu mir. Ich wollte nicht, dass sie Angst vor mir bekam. Also versuchte ich freundlich zu sein.
„Freut mich dich kennen zulernen Kisara. Ich bin Rin." stellte ich mich freundlich vor und hielt ihr die Hand auffordernd hin. Sie ergriff diese zögerlich und schüttelte sie.
„Gleichfalls." stotterte sie unbeholfen.

Dann war für kurze Zeit Stille. Niemand sagte etwas. Doch Kisara brach diese.
„Lass mich raten. Wir sind Verkaufswahre oder?" fragte sie mich. Überrascht nickte ich und fragte sogleich „Woher weist du das?"
„Ich wurde schonmal von solchen Kerlen gefangen genommen." erklärte sie traurig.
„Wie bist du entkommen?" fragte ich daraufhin. Vielleicht konnten wir dann ja so entkommen.
„Ich wurde von einem Jungen Namens Seto gerettet." erklärte diese. Irgendwie kam mir der Name bekannt vor. Ich wusste allerdings nicht woher.
„Sie meinten sie verkaufen uns wegen unserem hohen Stand, aber wir gehören beide nicht dazu. Irgendwas stimmt da nicht." äußerte ich ihr meine Gedanken.
„Das ist ja auch nicht der Grund. Es geht um unsere Herkunft. Ich komme nicht von hier. Aber ich glaube das erkennt man auch. Weiße Haare sieht man hier nicht oft." erklärte sie.
„Wem sagst du das." sagte ich etwas deprimiert.
„Wieso kennst du jemanden mit so einer Haarfarbe?" fragte sie neugierig nach.
„Ehm.....Ja das tue ich." sagte ich und kratzte mich am Nacken.
„Wie heißt die Person?" durchlöcherte sie mich weiter. ‚Noch nie habe ich so eine neugierige Person getroffen.'
„Er heißt Bakura." antwortete ich ihr.

Ihre Miene veränderte sich schlagartig von Neugier auf Schock und Entsetzten. Fragend sah ich sie an.
„Was ist los?" hackte ich noch. Sie schien aus ihrer Starre zu erwachen und blickte mich besorgt an.
„Du kennst Bakura?! Den Bakura? Dieser skrupellose Dieb?! Hat er dir was angetan? Wurdest du verletzt? Wie bist du entkommen?" fragte sie Fragen, die für mich ganz klar mit einem ‚Nein.' beantworten konnten. Wie sollte ich ihr denn bitte beichten, dass er mit mir befreundet ist?
„Ähm.....nun mal ganz langsam. Um deine erste Frage zu beantworten. Ja, der Bakura." sagte ich vorsichtig. Ihre geschockte Miene veränderte sich nicht.
„Oh Gott! Wer weiß wie viel Glück du hattest lebend zu entkommen!" rief sie schon fast.

Reflexartig packte ich sie an den Schultern um sie zu beruhigen.
„Komm mal runter. Er hat mir nichts getan! Er hat mich gerettet!" sagte ich zu ihr und sah sie eindringlich an.

Ich erntete einen verwirrten und perplex Blick ihrerseits.
„Sicher, dass wir gerade über den selben sprechen?" fragte sie vorsichtig nach.
„Ja sogar sehr sicher. Ich kann ihn dir beschreiben damit du mir glaubst." bot ich ihr an. Ihr Schweigen deutete ich darauf, dass ich weitersprechen sollte.
„Also....wo fang ich da an? Er hat weiße zerzauste Haare, violette Augen, eine fette Narbe am rechten Auge, eine rote Robe, braun gebrannte Haut, welche von Narben übersäht ist, einen Leinenrock und ist Äh.....sehr gut gebaut." das letzte sagte ich wesentlich leiser. Sie sah mich erst nur stumpf an, aber schien mir dann doch zu glauben.

„Ok ich vertraue dir. Aber bitte! Sag mir, WIE es dazu kam, dass BAKURA dich gerettet hat? Warum ausgerechnet ein skrupelloser, rücksichtsloser, mörderischer Dieb so etwas tut?" ich schwieg eine Weile. Ich ließ mir nochmal ihre Beschreibungen von ihm durch den Kopf gehen.
„Naja....so würde ich ihn jetzt nicht beschreiben." gab ich leise von mir.
„Achja? Und wie dann?" fragte sie weiter.
„Ehm.....einsam, missverstanden, jemand dem alles weggenommen wurde...." fuhr ich fort. Unsicher blickte ich in ihre verständnislosen Augen.
„Und wie kommst du darauf?" fragte sie dann nach.
„Ich weiß, was er erleiden musste. Ich komme auch aus Kul Elna. Auch mir wurde alles genommen, was mir wichtig war. Und ich will mich bei dem dafür verantwortlichen Pharao rächen. Ich kann ihn gut verstehen. Auch ich war seit dem mein ganzes Leben lang alleine." gab ich nun schlussendlich meine wahren Absichten preis.
Ich hatte Angst, was jetzt kommen würde.
„Oh, das tut mir leid. Ich wusste ja nicht, dass ihr so eine Vergangenheit teilt. Auch mir wurde meine Heimat genommen. Aber deshalb würde ich mich nicht direkt an demjenigen rächen wollen." gab sie niedergeschlagen von sich.
„Du warst nicht dabei! Das kannst du auch nicht nach vollziehen." sagte ich bestimmt, aber ich konnte ihre Meinung gut nachvollziehen.
„Wie auch immer. Das, was ich so von dir gehört habe, hörte sich nicht an, wie der Bakura nach dem ich gehört habe." gab sie zu.
Daraufhin kicherte ich freudlos. „Nun, es mag sein, dass er mal das ein oder andere Verbrechen begangen hatte...." sie zog eine Augenbraue skeptisch nach oben. „Ok viele Verbrechen, aber ich bin davon überzeugt, dass es gute Gründe gab. Allerdings würde ich nicht jedem Gerücht Glauben schenken." erklärte ich ihr.
„Wie du meinst. Ich glaube trotzdem du solltest dich von ihm fern halten." warf sie einfach in den Raum. Ich zuckte mit einem Auge. ‚Manche wollen es einfach nicht verstehen.'
„Weißt du was? Es ist mir egal, was du über ihn denkst. Fakt ist er hat mich mehr als zweimal gerettet und das gleiche gilt auch für mich. Mir ist es egal was andere davon halten mögen." gab ich zickig von mir und verschränkte die Arme miteinander.

Plötzlich fing sie an zu lächeln. Jetzt war ich diejenige, die dumm aus der Wäsche schaute.
„Weißt du? Vielleicht tut es ihm ja gut, wenn er weiß, dass er nicht alleine ist. Ist er denn auch zu dir grob und gemein?" fragte sie mich vorsichtig. Wahrscheinlich darauf bedacht mich nicht noch mehr zum Überlaufen zu bringen. Ich überlegte kurz. Doch mir viel nicht einmal etwas zu dieser Situation ein. Schon von Anfang an war er nett zu mir gewesen. Immernoch stur, aber nett.
„Jetzt wo du es ansprichst.....nein, er war immer nett gewesen. Auch wenn er manchmal echt ein Sturkopf sein kann." seufzte ich und sah an die Decke.
„Klingt als würdet ihr euch gut verstehen. Magst du ihn?" fragte und lächelte sie.
Leicht erwiderte ich dieses.
„Ja, schon. Es ist schön zu wissen, dass es jemanden gibt der dich versteht." sagte ich nachdenklich.
„Ich glaube so denkt er auch." sagte sie fröhlich. Ich zog nur skeptisch meine Augenbrauen zusammen.
„Wie gesagt ich glaube es." verteidigte sie sich sofort als sie meinen Blick bemerkte.
„Weißt du? Es ist echt schwer vorstellbar, dass wir gerade über DIESEN Bakura reden." lachte sie.
„Glaub mir, wenn du ihn besser kennen lernst, dann ist er garnicht so, wie du denkst." erklärte ich ihr.
„Ah.....jaaa ich schau mal, ob ich das riskieren will." sagte sie besorgt und rieb sich den Oberarm.
„Keine Sorge ich bin ja da. Er wird schon keine Freunde von mir umbringen." lachte ich.
Sie sah mich überrascht an.
„Fr....Freunde?" fragte sie genauer nach.
„Klar! Menschen mit denen ich so etwas durchmachen muss werden schnell zu meinen Freunden." lächelte ich.
Sie lächelte zurück.
„Das ist schön.....aber was Bakura angeht......ich weiß ja nicht." sie sah auf den Boden.
„Du musst ja nicht. Es ist deine Entscheidung. Er ist nur verdammt dickköpfig." kicherte ich.
„Aber sicher nicht nur das." sagte sie besorgt.
„Meine Güte Versuch doch einfach mal das gute in einem Menschen zu suchen. Anstatt immer nur auf das schlechte zu achten." beschwerte ich mich und stemmte meine Hände in die Hüften.
„Das Problem ist, dass sich das Gute in ihm in Grenzen hält." sagte sie.
„Denkst du das weis ich nicht? Bei mir ist es doch das gleiche. Mein ganzes Leben lang musste ich stehlen um zu überleben. Ich hatte niemanden der bei mir war, der mich unterstützte. Ich war auf mich allein gestellt! Und du musst mir glauben, wenn ich dir sage er ist nicht nur ein von der Dunkelheit zerfressener Mensch. Ich habe auch gute Seiten in ihm gesehen. Sie mögen zwar noch so klein sein, aber sie sind da!" versuchte ich ihr das endlich zu verstehen zu geben.

Dann war wieder einige Zeit Stille.
Ich atmete einmal tief ein und aus.
„Aber das spielt ja jetzt eh keine Rolle. Wenn wir hier nicht raus kommen, sehe ich ihn nie wieder. Wer weiß ob er überhaupt noch lebt." gab ich traurig von mir und sah zu Boden.
„Wieso sollte er tot sein?" fragte sie nach.
„Naja wir hatten da so ne kleine Auseinandersetzung mit dem guten Pharao." sagte ich verlegen und kratzte mich am Kopf.
„Oh, verstehe....." erwiderte sie nur und schaute in die Ferne.
Sie schien daraufhin zu überlegen. Hatte dann wohl schließlich eine Idee.

„Ich glaube ich weiß, was wir machen könnten." sagte sie selbstbewusst.

Funke im ewigen Schatten (BakuraxOC)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant