Kapitel 8: Sorgen

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Kapitel 8

Rin's Sicht

Der Rückweg zum Königreich verlief meist still. Doch ab und zu versucht ich ein Gespräch auf zubauen. „Was machen wir jetzt eigentlich als Nächstes?" fragte ich ihn. Es dauerte etwas bis ich eine Antwort bekam. „Dank dem Millenniumsring kann ich mich unsichtbar machen. Das werde ich ausnutzen um in den Palast zu gelangen. Ich versuche mir dann einen Wächter zum Gefolgsmann zu machen." erklärte er mir.
„Und wie?" fragte ich neugierig.
„Jeder hat eine dunkle Seite. Man muss sie nur freilegen." sagte er und sah weiterhin nach vorne.
„Genauso wie jeder Mensch eine gute Seite hat. Welche manche einfach nur weg geschlossen haben." sagte ich mit einem leichten Grinsen im Gesicht und sah ihn an.
„Das mag sein, aber falls du mich damit meinst kann ich dir versichern, dass, wenn da noch etwas gutes in mir sein mag, es nur noch ein kleiner Funke in einem mehr von ewigen Schatten ist, der auch bald erlischt." sagte er abwesend.

Ich erwiderte nichts darauf. Ich mochte es nicht immer wieder über solche Themen zu sprechen. Also versuchte ich über etwas anders zu sprechen. „Und was passiert wenn du doch entdeckt wirst?" fragte ich etwas besorgt.
„Dann können sie ihr blaues Wunder erleben." erwiderte er trocken.

Dann war wieder Stille. Doch auch diese wusste ich zu brechen. „Darf ich dich noch etwas fragen?"
Er atmete kurz tiefen ein und aus. Ihm schien mein ständiges gequatschte wohl auf den Zeiger zu gehen. Aber ich ließ mich davon nicht stören. Einer von uns muss ja mal ein Gespräch anfangen. Auch wenn es immer nur ich bin.
„Gut. Frag." sagte er und wartete.
„Was mache ich solange?"

Er schien kurz zu überlegen. Antwortete dann aber „Du wartest in der Nähe vom Eingang. Ich kann es mir nicht leisten, dass du dich in Schwierigkeiten bringst." sagte er trocken. Ich sah ihn von hinten entgeistert an. „Bitte? Denkst du ich bin so unterbelichtet, dass ich mich noch selbst umbringe oder was? Ich hab kein Bock immer nur zu zugucken. Ich will dir helfen." sagte ich verständnislos. Doch er war mal wieder so bockig wie immer.
„Du hilfst mir indem du dich aus der Sache soweit es geht raus hältst. Ich hab keine Zeit dich immer wieder retten zu müssen."
„Das musst du auch nicht. Schon vergessen ich kann auch kämpfen und wenn ich will sogar sehr gut!" sagte ich verärgert. Erntete aber nur einen genervten Seufzer seiner Seits.
„Das kann ich nicht bestreiten, aber du bist nur so stark, wie deine Gefühle es sind. Wenn du nicht wütend genug bist dann bist du nicht stark genug." erklärte er.
„Wie meinst du das?" fragte ich ihn. Ich wusste nicht, was er meinte.
„Im Palast hast du doch nachdem ich ausgepeitscht worden war gegen die Wächter gekämpft und die mit einem Schlag besiegt. Ist dir da nicht etwas aufgefallen?" Ich überlegte kurz. Dann viel mir etwas ein.
„Ja....mein Monster sah anders aus. Irgendwie stärker." sagte ich etwas leiser.
„Genau weißt du auch warum?" fragte er wieder.
„Ich schätze mal aufgrund dem was du mir eben erzählt hast, dass es meine Gefühle waren." erzählte ich.
„Was hast du in dem Moment gefühlt?" fragte er nach.
Ich musste nicht lange überlegen. Ich wusste es ganz genau. „Wut und Hass. Und das in einem Maße, das ich noch nicht von mir kannte." sagte ich wieder etwas leiser.
„Warum?" fragte er. Ich wusste genau worauf er hinaus wollte, aber das konnte er sich gehörig abschminken.
„Ist das denn von Bedeutung?" fragte ich mit einem ärgerlichen Unterton, um ihm weiß zu machen, dass ich darüber nicht reden wollte.
„Allerdings. Wenn man den Grund für deine Wut weiß, kann man so dein Monster stärken, indem man diesen Grund dafür einsetzt." erklärte er wieder. Doch das stellte er sich einfacher vor als es war.
„Nun, das könnte problematisch werden." sagte ich. Doch seine Antwort verblüffte mich.
„Das weiß ich. Ich kann mich ja wohl schlecht immer auspeitschen lassen nur damit du stärker wirst." sagte er belustigt. Ich erwiderte nichts darauf. Ich ließ es einfach so stehen.

Dann redete er weiter „Und genau deshalb sollst du auch draußen warten." sagte er zum Abschluss. ,Doch nicht mit mir. Sein Spiel kann ich auch spielen.' Ich setzte ein fieses Grinsen auf, was er allerdings nicht sehen konnte. „Gib's zu du machst dir Sorgen um mich!" lachte ich und wartete auf eine Reaktion.

Funke im ewigen Schatten (BakuraxOC)Where stories live. Discover now