Kapitel 16: Rettungsversuche

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Kapitel 16

Kisara's Sicht

Plötzlich und ohne Vorwarnung fing ich den schwarzen Stoff und dieses mysteriöse goldene Teil auf. Schockiert sah ich in die Richtung, aus welcher diese gekommen waren.

Rin wurde von drei Männern festgehalten, welche sie in eine dunkle Gasse zerren wollten. Ich wollte ihr helfen war aber zu erschöpft, um meinen Geist zu rufen. Dann hörte ich die Stimme von Rin
„Such Bakura!" schrie sie in meine Richtung bevor sie in einer dunklen Gasse verschwand. Plötzlich sah ich einen vierten Typen in meine Richtung kommen.

Immernoch perplex, wie ich war stand ich ohne einen Muskel zu bewegen an ein und der selben Stelle. Mit großen Augen starrte ich den in schwarz gekleideten Mann an. Als er nur noch etwa 10 Meter von mir entfernt war machte es klick und ich lief so schnell ich konnte durch die verschiedenen Gassen. Ich spürte die ganze Zeit wie der Typ mir hinterher lief.

Den Ring und den Mantel hatte ich immernoch in meinen Armen. Ich versuchte panisch eine Stelle zu finden, wo viele Menschen waren, um unterzutauchen.

Tatsächlich konnte ich paar Meter weiter eine Menschenmenge erkennen. Das war vermutlich der Marktplatz. Ohne weiter darüber nachzudenken verschwand ich zwischen den vielen Menschen. Sofort drosselte ich meine Geschwindigkeit bis ich schließlich in einer normalen Geschwindigkeit durch die Straßen lief. Würde ich immernoch rennen hätte ich nur unnötig die Aufmerksamkeit auf mich gezogen.

Doch ein Problem hatte ich. Man konnte mich mit meiner ungewöhnlichen Haarfarbe gut erkennen. Dann fiel mir der Mantel ein, den ich immernoch in den Händen trug. Sofort zog ich ihn mir über und verschloss ihn. Dann zog ich die Kapuze über meinen Kopf. Den Ring zog ich mir dann einfach über den Kopf.

Ich versuchte ruhig zu atmen, um mich von der Verfolgungsjagd zu erholen. Ich sortierte allmählich meine Gedanken. Dann fiel mir wieder meine Aufgabe ein. ‚Such Bakura!'
Wenn ich nur daran dachte drehte sich alles in mir um. ‚Was ist wenn er mich einfach umbringt?' Diese Angst wollte einfach nicht mehr von mir weichen. Doch ich hatte keine andere Wahl. Rin verließ sich auf mich. Nur er könnte sie da jetzt rausholen.

Mit einem festen Ziel versuchte ich mich zu konzentrieren und dachte daran Bakura zu finden. Es schien zu klappen, da der Ring aufleuchtete und in eine Richtung zeigte. Wiederwillig folgte ich dem Ring.

Ich bemerkte wie sich die Gegend veränderte. Immer weniger Menschen waren zu sehen und kleine, dunkle Gassen machten sich an den Seitenstraßen bemerkbar. Ich spürte, wie mein Plus sich erhöhte und meine Panik, die langsam immer stärker wurde mit jedem Schritt, den ich setzte. Ich war bereit jeden Moment loszurennen.

Ein großer Teil meines Verstandes sagte mir immer wieder. ,Verschwinde! Du wirst sterben! Das ist Selbstmord!'
Doch ohne mich würde Rin ganz bestimmt nicht frei kommen.
Also versuchte ich mich innerlich zu beruhigen und lief weiter in die Richtung, in der mich der Ring führte.

Plötzlich spürte ich Hände an meinem Mund, welche mich in eine Gasse zerrten. ‚Das war's sie haben mich.'
Ich spürte wie ich an eine Wand gepresst wurde. Eine Hand lag um meine Kehle und ich spürte, wie etwas spitzes in meinen Bauch drückte.

Ich öffnete meine Augen und blickte in violette, welche mich kalt ansahen. Er hatte weiße Haare und eine Narbe am rechten Auge. Mir blieb der Atem weg. Vor mir stand Bakura, welcher allem Anschein nach keine guten Absichten hatte. Der Rin, den ich trug leuchtete noch heller und zeigte auf den Mann vor mir.

Das Messer immernoch an meinen Bauch gelegt schrie er. „Wer bist du?!"
Ich zuckte bei dieser dunklen Stimme sofort zusammen.
„Los sag schon!" rief er wieder.
„Kisara! Ich bin Kisara!" sagte ich verängstigt zu ihm.
„Woher hast du den Mantel?! Und den Ring?!" fragte er erneut in einem sehr lauten Ton.
„Von Rin! Sie hat mir die Sachen gegeben." rief ich so laut es mir möglich war. Immerhin hatte ich eine Hand an meiner Kehle.

In seinen Augen konnte man kurz überraschen erkennen. Doch er fing sich schnell wieder.
„Warum?!" rief er wieder.
„Sie wurde entführt! Sie meinte ich soll dich suchen." erklärte ich ihm und hoffte inständig, dass er mir glaubte.
„Woher soll ich wissen, dass du sie vielleicht nicht einfach ausgeraubt hast?!" schrie er mich an und drückte noch fester meine Kehle zu.
„Du musst mir glauben! Sie ist in Gefahr!" versuchte ich ihm klar zu machen. Doch es half nichts.
„Du versuchst dich doch gerade nur rauszureden! Woher soll ich wissen, dass du wirklich zu ihr gehörst?!" schrie er mich erneut an.
„Rin kommt aus Kul Elna! Und sie ist mit dir rumgereist! Ihr wollt zusammen den Pharao stürtzen." rief ich noch so laut es mir möglich war und versuchte ihm weiß zu machen, dass ich ihr nicht feindlich gesinnt war.

Seine Augen wurden groß. Dann entließ er mich endlich und ich rutschte die Wand nach unten. Ich hustete laut. Dann sah ich ihn an. Er stand etwa zwei Meter vor mir und sah mich eindringlich an.
„Wo?!" fragte er laut.
Ich hustete immernoch. „Weiter weg. Ich musste weglaufen sonst hätten sie mich geschnappt." erklärte ich.
„Wir müssen sie finden." sagte er daraufhin.
„Deshalb hab ich dich ja auch gesucht!" sagte ich dann.
Langsam richtete ich mich wieder auf.
„Gib mir den Ring!" befahl er. Ich widersetze mich nicht und zog bereitwillig den Ring über den Kopf und gab ihm den Gegenstand.

Als er ihn um den Hals gelegt hatte leuchtete er wieder hell auf und zeigte in eine Richtung. Er setzte sich in Bewegung. Auch ich folgte ihm, aber mit etwa 3 Metern Sicherheitsabstand. Er schien zu wissen, wo wir hin mussten.
„Keine Angst. Ich habe noch nicht vor dich zu töten." sagte er weiter vor mir herlaufend.
„Noch nicht?!" fragte ich entgeistert und überlegte tatsächlich einfach abzuhauen.
„Bleib ruhig, wenn du tatsächlich mit Rin befreundet bist tu ich dir nichts. Auch wenn ich sowas wie Freundschaft nicht verstehen kann." sagte er zu mir.
„Und was seid du und Rin dann?" fragte ich wieder.

Er antwortete nicht. Vermutlich wollte er nicht darüber sprechen.
„Woher kennst du sie?" fragte er nach einer Weile.

Ich war immernoch 2-3 Meter hinter ihm während wir in Rin's Richtung liefen. „Ich wurde ebenfalls von Banditen gefangen genommen. Zusammen sind wir geflohen." erzählte ich.
„Und wie?" fragte er weiter. Immernoch ohne eine einzige Emotion.
„Sie half mir meine Kraft zu steigern, so dass ich meinen Geist rufen konnte." erzählte ich.
„Und wie hat sie das angestellt?" fragte er weiter.
„Mit dem Ring soweit ich weiß." erzählte ich.

Er blieb abrupt stehen. Hätte ich das nicht bemerkt wäre ich fast gegen ihn gelaufen.
„Was ist denn jetzt los?" fragte ich verwundert. Er drehte sich zu mir um und fixierte meine Augen mit einem kalten Blick. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. ‚Wenn ich Rin gefunden habe wird sie es bereuen mich zu Bakura geschickt zu haben!'
„Willst du mir gerade sagen sie hat den Ring angewendet?" fragte er ungläubig. Ich nickte nur. „W....Wieso ist das etwa schlecht?" fragte ich vorsichtig.
„Natürlich! Nur die Besitzer können den Ring anwenden." erzählte er empört.
„Aber er konnte uns doch auch die Richtung zeigen." sagte ich mit zusammengezogenen Augenbrauen.
„Das lag an mir. Ich hab ihm das befohlen." sagte er und ich schwieg daraufhin. Als eine Weile keiner von uns etwas sagte unterbrach ich die Stille.
„Ist doch jetzt auch egal! Wir müssen Rin retten." rief ich und ging schnellen Schrittes an ihm vorbei. Stumm lief er neben mir her.

Plötzlich fing er an zu rennen. Perplex wie ich war lief ich ihm einfach hinterher. „Was ist los?" fragte ich immernoch rennend.
„Sie ist in Gefahr! Wir müssen uns beeilen." schrie er.
„War sie das gerade eben etwa nicht?" fragte ich stutzig.
„Nein. Zumindest nicht in Lebensgefahr. Jetzt aber schon!" rief er und beschleunigte sein Tempo. Ich hatte Mühe mit ihm mit zu halten.
„Woher weißt du das überhaupt?!" rief ich außer Atem.
„Keine Ahnung. Der Ring löst in mir so ein Gefühl aus."

Ich überlegte kurz. Dann kam mir eine Idee.
„Vielleicht ist der Ring auch in einer gewissen Weise mit Rin verbunden. Jetzt schlägt er Alarm, weil sie sterben könnte." versuchte ich ihm meine Theorie näher zu bringen.
„Das könnte sein. Warum das so ist weiß ich nicht." sagte er und lief weiter.

Ich wusste nicht wie lange wir noch liefen, aber irgendwann standen wir vor einer Ruine eines alten Hauses. Von drinnen konnte man Schreie hören. ‚Oh Nein!'

Funke im ewigen Schatten (BakuraxOC)Where stories live. Discover now