In diesem Restaurant speiste der Nachwuchs der Elite. Ich sah an mir herab. Ich trug ein olivfarbenes Top, dazu eine schwarze Hose. Meine Haare hatte ich zu einem Dutt zusammengebunden und geschminkt hatte ich mich auch nicht. Würde ich in Alltagskleidung überhaupt in den Laden reinkommen?

Ich straffte meine Schultern, legte mein freundliches Gesicht auf, das ich während meiner Zeit als Assistentin von Rachel Jordan perfekt beherrscht hatte und ging in den Laden. Keiner der Türsteher hielt mich auf. Ich atmete erleichtert aus.

Savannah McKenzie aß einen Salat. Sie saß alleine an einem Tisch, was irgendwie komisch aussah, da hier sonst nur Freundesgruppen aßen. Savannah saß an dem einzigen Tisch für eine Person.

Ich blieb vor ihr stehen und räusperte mich. „Savannah McKenzie?"

Sie blickte auf.

Savannah McKenzie

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Savannah McKenzie

„Hallo, ich - "

„ - Wenn du Geld brauchst, kannst du dich verpissen", schnitt sie mir gereizt das Wort ab.

Ich starrte sie an. Was erlaubte sich dieses Mädchen? Hatten ihre Eltern ihr keinen Respekt beigebracht? Wie wurde sie erzogen? Hm, die Antwort lag wohl auf der Hand - von Nannys. So wurde Brooke auch groß. Vielleicht konnte Savannah ja nicht einmal was für ihr schlechtes Benehmen.

„Moment mal", murmelte sie und musterte mich. „Bist du nicht einer der Freunde von John West? Dein Gesicht kommt mir so bekannt vor."

Gott sei dank - sie erinnerte sich.

„Ich fand dein Gesicht so hübsch." Sie scannte mich. „Von den Klamotten abgesehen", fügte sie abwertend hinzu.

„Ich bin - "

„ - Warte!", unterbrach sie mich. „Nicht sagen." Sie überlegte, nahm dann ihre Gabel in die Hand und zeigte damit auf mich. „Tiana, stimmt's? Wie die Prinzessin aus Der Froschkönig."

Na toll, das hatte ich mir auch schon im Kindergarten anhören müssen. Ich lachte halbherzig, um Sympathiepunkte zu ergattern.

„Wie geht es John?", fragte sie interessiert.

Ich schluckte. „Er - er ist weg."

Savannah riss ihre Augen auf. „Wie bitte?"

„Wie wär's, wenn wir das draußen besprechen würden?"

„Sicher." Savannah stand auf, legte einen 100 Dollar Schein auf den Tisch, schnappte sich ihre Designertasche und ihre roten Hut und verließ das Restaurant.

Ich folgte ihr.

Auf der Straße stellte sie mich zur Rede. „Hab ich das gerade richtig verstanden?"

Ich nickte. Es war kein Geheimnis, dass Savannah in John verknallt war. Das hatte man schließlich mehr als deutlich gemerkt. Ich sah so etwas immer.

NEW YORKS HIGH SOCIETYWhere stories live. Discover now