Tja....Kinder

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Hey, sorry, dass so lange kein Kapitel kam, als Entschädigung veröffentliche ich heute 2 Kapitel
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Bens p.o.v.

Irgendwie ging alles ganz schnell. Vielleicht war es meiner Ungeduld geschuldet, oder meiner unermesslichen Sehnsucht...ich schwöre, ich hatte keine Ahnung, wie ich es so lange ohne Lilly ausgehalten hatte.
Eine Sekunde ohne sie und ich fühlte mich bereits unglaublich leer und sehnte mich nach ihrer Wärme.

Wie gut, dass es ihr ähnlich zu gehen schien.
Kaum hatte ich sie mit Blicken fast schon ausgezogen, stürzten wir uns schon aufeinander.
An unserem Kuss war nichts Süßes, nichts Behutsames. Hart knallten unsere Münder aufeinander und kaum eine Sekunde später berührten sich unsere Zungen. Lilly hatte mir die Arme um den Nacken geschlungen und presste sich dicht an mich, was mich leise aufknurren ließ. Die Hände ließ ich von ihrem Rücken nach unten gleiten, und schlüpfte unter ihr Shirt. Sie keuchte leicht auf, als ich über ihre seidig warme Haut fuhr.
Dann zog sie leicht an meinen Haaren, was mir ein leises Knurren entlockte.
Im Gegenzug presste ich sie noch ein Stück näher an mich, konnte sie kaum nahe genug an mir spüren.

Atemlos holten wir kurz Luft, bevor unsere Münder wieder zueinander fanden und unsere Zungen gierig aufeinander trafen.
Alles um mich herum wurde unwichtig, es gab nur noch Lilly.
Lilly, die mich mit ihrem Geruch verrückt machte, der meine Nase umspielte.
Lilly, die heißes Verlangen in mir entfachte und mich lebendig fühlen ließ.
Lilly, die noch ein viel tieferes Gefühl in mir weckte: Liebe.
Alles war in diesem Moment unwichtig. All meine Sinne waren nur auf sie ausgerichtet. Es gab nur sie.
Lilly, Lilly, Lilly.

Ich bekam selbst kaum mit, wie ich sie nach hinten drängte, sodass sie gegen die Bettkante stieß und aufs Bett fiel.
Atemlos lag sie vor mir, mit geröteten Wangen, geschwollenen Lippen und glänzendem Blick.
Wunderschön.

Ich könnte sie tagelang so betrachten.
Aber anscheinend wollte sie das nicht, denn schon zog sie ungeduldig an meinem Arm. Ungeduldig und kräftig.
Ich konnte mich gerade noch mit den Unterarmen auf der Matratze abfangen, um sie mit meinem Gewicht nicht zu erdrücken.

"Ich brauche dich", keuchte sie.
"Ich brauche dich, Ben."

Das gab mir den Rest. Wieder war mein Mund auf ihrem, gierig presste ich mich an sie, spürte ihre Kurven, und verdammt, ich konnte nicht mehr denken, nur noch fühlen.
Eilig zog Lilly mir das T-Shirt aus, ließ ihre Hände über meine Haut wandern und fuck, ich -

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen.
"Lilly! ", krähte eine kindliche Stimme.
"Puppen spielen! Jetzt!"

Erschrocken rissen Lilly und ich die Augen auf. Es war, als hätte man über uns beide einen Kübel voller Eis ausgeschüttet.
Scheiße. Emmi. Warum nur musste sie solch ein beschissenes Timing haben?
Für einen Moment starrten Lilly und ich uns nur atemlos an, rührten uns nicht.
Zumindest nicht, bis Emmi neugierig fragte:
"Was macht ihr denn da?"

Stöhnend schloss ich die Augen. Gab mir einen Moment, um wieder einigermaßen runterzukommen und zu akzeptieren, dass es jetzt nicht weitergehen würde. Für den Moment.
Dann rollte ich mich von Lilly herunter, setzte mich auf und lächelte Emmi leicht an, so, als wäre nichts.

"Hey, Kleine, wie geht's dir?", fragte ich, in der Hoffnung, sie abzulenken.

Es gelang mir nicht.

"Was habt ihr gemacht?", fragte die Kleine mit diesen unschuldigen Augen.

Tja...was hatten wir gemacht?

"Er hat mich gekitzelt", sagte da Lilly achselzuckend und lächelte Emmi lieb an.
Die runzelte verwirrt die Stirn.
"Aber du hast doch gar nicht gelacht", meinte sie stirnrunzelnd.

Daraufhin schenkte Lilly ihr einen verschwörerischen Blick.
"Das stimmt. Sag's niemandem, aber Ben ist einfach grottenschlecht beim Kitzeln. Hat gar kein Talent."
Dann zwinkerte sie ihr zu und Emmi kicherte leise.

Ich verdrehte nur die Augen.
War ja klar, dass sie sowas sagen musste. Jetzt hatte Emmi bestimmt allen Respekt vor mir verloren.

Danke dafür, meinte ich zu Lilly.
Sie wird ab jetzt in mir immer nur den Typen sehen, der niemanden kitzeln kann.

Doch Lilly schenkte mir nur ein zuckersüßes Lächeln.
Besser als ihr zu sagen, was wir wirklich gemacht haben. Oder willst du so ein Gespräch mit ihr führen?

Oh, diesen Punkt würde ich ihr nicht eingestehen.
Spitzbübisch und mit einem Funkeln in den Augen sah ich sie an.

So hätten wir dann ja wenigstens schon mal für unsere Kinder geübt.

Ungläubig riss Lilly ihre Augen auf.
Gleich darauf kniff sie sie wieder zusammen und blickte mich streng an.
Kinder? Träum weiter.

Bevor wir weiter reden konnten, unterbrach uns Emmis liebliche Stimme.
"Lilly, Ben? Puppen spielen?", ein Blick zu ihr und ich verzog innerlich das Gesicht.
Sie hatte diesen Blick aufgesetzt. Große Hundeaugen, bebende Unterlippe, wofür nur manche Kinder ein besonderes Talent hatten. Emmi gehörte offensichtlich dazu.
Wie ich es doch hasste.

Wenn unsere Kinder auch sowas drauf hatten...na dann wäre ich sowas am Arsch.
Wenn wir überhaupt Kinder haben würden.
Lillys Erwiderung hallte noch in mir nach.
Kinder? Träum weiter. Ich hatte es zwar im Scherz gemeint, aber ihre Antwort hatte ernst geklungen. Beinahe schon entsetzt.

Hieß das, sie wollte keine Kinder? Nun, wenn das so war, musste ich sie eben später umüberzeugen.
Sie wäre nämlich eine großartige Mutter. Allein, wie sie immer mit Emmi und Luca umging...
Und überhaupt, ich wollte schon irgendwann Mal Kinder.
Sie etwa nicht?
Okay, nicht, dass das gerade unser größtes Problem war, schließlich hatte ich nicht gerade vor, in nächster Zeit ein Kind zu bekommen.
Natürlich mussten wir unbedingt dafür üben, aber jetzt schon ein Kind wäre für mich ein wenig früh.
Erst wollte ich Lilly ganz für mich haben.
Und doch beschäftigte es mich ein wenig.

Zumindest solange, bis Lilly ihre nächsten Worte sagte:

"Natürlich spielen Ben und ich Puppen mit dir", erwiderte Lilly lieb.
Entsetzt sah ich zu ihr.
Nicht schon wieder! Immer musste sie mich da mit reinziehen.
Und am Ende zogen mich dann alle damit auf...Mann, manchmal nervte Lilly wirklich.
Und jetzt hatte ich auf vieles Bock, was mit Lilly zu tun hatte, aber ganz bestimmt nicht, mit ihr und Emmi Puppen zu spielen.

Gerade wollte ich zu einer billigen Ausrede ansetzen, als Lilly mir einen herausfordernden Blick zuwarf.

"Nicht wahr, Ben?", fragte sie mit einem Blitzen in den Augen.

Ich biss die Zähne zusammen und schluckte die Ausrede, die mir auf der Zunge lag, hinunter.
Keine Ahnung, wie sie das jedes Mal machte.
Aber immer wenn sie mich so ansah.... verdammt.

Mit einem ironischen Lächeln blickte ich Lilly an.
"Natürlich spiele ich überaus gern mit euch beiden Puppen. Kann mir nichts Schöneres vorstellen."

Über unsere Matebindung sagte ich allerdings etwas ganz anderes:

Das wirst du bereuen.

Doch Lilly grinste mich nur zuckersüß an.

Und Emmi hatte nichts von meiner Ironie mitbekommen.
"Super!", rief sie freudig aus und rannte dann schon in ihr Zimmer.

Lilly folgte ihr. Und auch ich fügte mich meinem Schicksal....

I wanna be free, MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt