Wir liefen in eine kahle Kantine, wo andere Gefangene das Essen verteilten. Es gab ein hartes Brötchen ohne Butter, aber mit einer Wurstscheibe darauf und ein Glas Wasser - wie schmackhaft. Ich setzte mich hinten an einen Tisch, wo bis jetzt noch niemand saß. Die Frau, die mit ihr eine Zelle teilte, setzte sich später zu mir, da es nur wenige andere freie Plätze gab.

„Lass dich niemals ablenken", zischte sie, während sie sich gegenüber von mir setzte, nachdem sie sich nocheinmal schnell umgeschaut hatte. „Wenn sie dich anstarren, starr sie mindestens doppelt so lange an. Brech niemals den Augenkontakt ab, sonst wirst du zu Fischfutter."

„Und du bist?", fragte ich kalt.

„Drew", antwortete sie knapp.

„Drew", antwortete sie knapp

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Drew

Ich wusste, dass man im Gefängnis meist nur seinen Spitznamen oder Nachnamen preisgab. Ich spürte, dass mir mein Name nachher nur Probleme einbringen würde. „Du warst schon öfter hier?", fragte ich, obwohl ich das schon längst bemerkt hatte. Die Kleine schien sich hier auszukennen.

„Ja", nickte sie. „Hier im ARMIN und überall in den USA auch. Das ARMIN hier ist aber das krasseste. Ein privatisiertes Hochsicherheitsgefängnis."

„Was hast du getan?"

„Frag nicht so dumm!", zischte sie und sah sich um. „Entweder du prahlst mit deinen Verbrechen und tust dich so unbewusst mit dem Boss anlegen und kämpfst um den Titel des Härtesten oder du schweigst einfach. Schweigen ist hier das beste was du machen kannst, vertrau mir."

„Witzig. Mein Fall wurde veröffentlicht. Ich kann nicht schweigen", murmelte ich.

„Sprech darüber trotzdem nicht!"

Ich musterte sie. Drew war zierlich, dennoch wirkte sie, als hätte sie es gewaltig hinter den Ohren. Vielleicht war sie Anfang 30. Auf jeden Fall war sie sehr viel jünger als ich. Wahrscheinlich wurde sie in andere Gefängnisse verlegt und war nun hier in diesem verfluchten Pvrivatgefängnis ARMIN gelandet - zum zweiten Mal. Wie ist sie hier rausgekommen?

Als ich ihr gerade diese Frage stellen wollte, kam sie mir allerdings zuvor: „Hier wirst du dir mehr Feinde machen, als du denkst."

„Du warst also wirklich schon einmal hier?"

Sie nickte langsam und als ein jüngeres Mädchen auf uns zukam, senkte sie ihren Kopf.

„Na Drew, biste gestern auch gut angekommen?", setzte sie das Mädchen neben Drew und richtete ihren Blick dann auf mich. „Rachel Jordan", murmelte sie beeindruckt. „Auch die Größten können hier landen, nich?" Sie streckte mir Hand entgegen und sagte: „Ich bin Eyeline."

"

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