chapter 52

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Als ich Derek zwei Wochen später in der Highschool am anderen Ende des Korridors erblicke, denke ich keine Sekunde nach, sondern setzte mich sofort in Bewegung, direkt in seine Richtung. Ich sollte keine Zeit mehr verschwenden, schließlich ist es nun schon drei Woche her, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe und ich habe um ehrlich zu sein sogar einwenig Angst um ihn bekommen.

Denn es ist alles andere als normal, drei Wochen ohne jede Spur zu fehlen, selbst für Derek.

Deshalb ist es auch das einzig Richtige, dass ich sofort auf ihn zulaufe, um endlich mit ihm reden zu können. Wer weiß, ob er nicht noch einmal verschwindet und ich keine Chance mehr habe, ihn zu fragen, was los war.

Doch ehe ich ihn überhaupt zur Hälfte erreiche, gefriert das Blut in meinen Adern und ich halte mit einem Mal inne, als Derek aus dem nichts mit dem Bein ausholt und mit voller Wucht und vor allem Wut gegen einen Spind haut. Alle Schüler in der Nähe Zucken zusammen und geben einpaar erschrockene Laute von sich, während sie genauso wie ich es gerade tue, mit vor Schock geweiteten Augen zu Derek starren.

Dieser bekommt jedoch nichts von ihnen mit, oder aber er blendet alle aus, denn er stößt im nächsten Moment einen frustrierten Schrei aus, ehe er noch einmal ausholt und zwei mal hintereinander mit seinen Fäusten gegen das verrostete Metallblech schlägt. »Scheiße!«

Mein Herz zieht sich zusammen und ich stolpere einpaar Schritte zurück, während ich total überrumpelt zu Derek starre, der aussieht, als würde er in jedem Moment explodieren.

»Was soll das?«, ertönt die Stimme eines Mannes, die mir bekannt vorkommt. Im nächsten Moment tritt Mr. Kennedy ins Blickfeld und geht direkt auf Derek zu, um ihn an der Schulter zu packen, doch Derek schüttelt seinen Arm sofort ab, und das nicht gerade sanft. »Derek!«

Genannter sieht nicht zu Mr. Kennedy, sondern fährt sich übers Gesicht. Seine Handknöchel sind dabei total rot, aufgeschürft und beginnen an einigen Stellen zu bluten.

Mr. Kennedy sagt leise etwas zu Derek und das hat anscheinend seine gewünschte Wirkung, denn Derek setzt sich mit einem Mal in Bewegung. Und das direkt in meine Richtung. Mein Herzschlag geht ins unermessliche, während ich schwer schlucke und Derek dabei zusehe, wie er sich Schritt für Schritt nährt. Sein Blick ist gesenkt, um doch erkenne ich, wie seine Hände zittern und wie angespannt seine Schultern sind.

Was ist nur los mit ihm?

Was verdammt ist passiert?

Mr. Kennedy folgt Derek, der schon fast bei mir angekommen ist. Und dann passiert es. Derek hebt seinen Blick und unsere Augen treffen sich. Ich halte den abgehackten Atem an, während Derek direkt zu mir sieht, jedoch nicht langsamer wird. Im Gegenteil, sein Gang beschleunigt sich, und als er mir mit diesen ausdruckslosen und schmerzenden Augen in meine sieht, will ich einfach nur weinen.

Ich öffne den Mund, als Derek ohne weiteres an mir vorbeiläuft und schnappe total überwältigt nach Luft.

Mr. Kennedy läuft ebenso an mir vorbei und ich drehe mich langsam um, um im letzten Moment zu sehen, wie sie beide in seinem Büro verschwinden.

Okay, was war das?

Ich lehne mich an eine Wand und bin immer noch total neben der Spur, während ich versuche, zu erahnen, was da gerade vorging und was ich alles verpasst habe. Denn das Derek sich so benimmt, muss einen triftigen Grund haben.

Da frage ich mich nur, welchen...

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