chapter 40

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Chapter 40 –
There is no solution

Song: Madness • Ruelle

Ich halte inne und versuche nachzudenken, doch in dieser Situation ist das alles andere als einfach. Da ist einfach diese Angst und die Befürchtung, dass die Wahrheit alles nur noch schlimmer machen wird. Benommen sehe ich mich in der Gegend um und suche nach irgendeinem Ausweg aus alledem, doch ich werde einfach nicht fündig.

Und schon langsam sickert die Erkenntnis zu mir durch, dass ich verloren habe und das einsehen muss...

»Das ist deine letzte Chance, dass weißt du hoffentlich«, durchbricht Rider's dunkle Stimme das Schweigen und ich atme tief durch, als ich im nächsten Moment eine Entscheidung treffe. Eine Entscheidung, die sehr viel schwerwiegender ist, als ich jemals gedacht hätte.

Komm zu dir, Vera.

Du schaffst das...

»Ich kenne Derek nicht«, sage ich dann, und sehe zu Rider, um seine Reaktion zu beobachten, doch im ersten Moment tut er nichts. Er sieht mich einfach nur an und ich versuche dem Blick standzuhalten, egal wie schwer es mir fällt.

»Ist das dein letztes Wort?« Sein Blick verschließt sich und ich werde unruhig.

Was soll das bitte heißen?

Es stimmt. Ich sage die Wahrheit. Ich kenne Derek nicht gut genug, man kann noch nicht einmal sagen, ob wir irgendetwas sind, dass man in die Richtung von Freunde einordnen könnte, deshalb weiß ich nicht, was Rider von mir verlangt. Was will er, dass ich sage? Dass ich Derek mag, er mich aber immer wieder abblitzen lässt? Das Derek mir hilft, wenn ich mal in einer kniffligen Situation stecke? Dass er mir Mut zuspricht, wenn ich ihn brauche, und dies noch nicht einmal weiß?

Was verdammt will er hören?!

»Rider... ich verstehe nicht ganz–«, beginne ich, doch halte inne, als Rider sich zu Liv umdreht und einem Kerl ein Zeichen gibt.

Mein Herzschlag setzt aus, als er Liv fester packt und an die Wand drückt.

Ein erschrockenes Keuchen entkommt mir. »Nein! Nein Rider, lass sie! Sie hat nichts damit zu–«

»Halt den Mund«, bestimmt er und ich schließe den Mund wieder, nur um all meinen Mut zusammenzukratzen und ihn wieder zu öffnen.

»Rider«, beginne ich leise und versuche, irgendwie beruhigend zu klingen, und das braucht so unendlich viel Kraft, weil ich am liebsten schreien würde, »Bitte lass sie gehen... Bitte... Wenn du sie gehen lässt, werde ich dir alle deine Fragen ehrlich beantworten. Das schwöre ich dir...«

Rider sieht mich an und überlegt einen Moment, der mir wie eine Ewigkeit vorkommt, ehe er etwas tut, dass mich in jeglicher Form überrascht. Denn er lässt Liv tatsächlich gehen, mit einem einfachen Nicken. Die zwei Dreckskerle lassen sofort von ihr ab und ihr entkommt ein Schluchzen, als sie zwei Schritte auf mich zumacht.

Doch ich schüttle schnell den Kopf und bringe sie zum innehalten.

Ich räuspere mich. »Liv... es tut mir so leid. Geh und mach dir keine Sorgen. Los... Geh!« Zum Ende hin werde ich lauter und bin erleichtert, als Liv kurz zögert, dann jedoch das tut, was ich von ihr verlange, als Rider ihr einen dunklen Blick zuwirft.

Drei Sekunde vergeht, ehe sie losläuft.

Rider lacht leise und dreht sich dann wieder zu mir um. »Da sie jetzt höhst wahrscheinlich Hilfe holen wird, müssen wir leider an einen etwas... sichereren Ort.«

Sobald er zu Ende gesprochen hat, nicke ich langsam und sehe meinem Schicksal ins Auge. Ich habe keine Chance. Ich kann nur hoffen, dass Rider nicht das Monster ist, für das ich ihn halte. Ich kann nur hoffen, dass er mich nach unserem Gespräch einfach gehen lässt und dieser Albtraum endlich vorbei ist....

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