chapter 27

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Chapter 27 –
Hold on

»Liv... ich weiß ihr habt gerade viel Spaß und wollte deshalb nur schnell Bescheid sagen, dass ich langsam nach Hause gehe. Ich bin einfach müde und kaputt vom Tag. Ich wünsche euch aber trotzdem noch ganz viel Spaß hier.«, rufe ich eine halbe Stunde später, in der ich nur rumstand und so viel Cola getrunken habe, wie ich konnte.

Ja, ich weiß.

Seine Trauer in Cola zu ertränken ist vielleicht nicht die klügste Idee. Aber etwas anderes blieb mir einfach nicht übrig, also verurteilt mich bitte nicht.

Olivia reißt die Augen auf und macht einen entsetzten Laut, der mich unter anderen Umständen zum Lachen gebracht hätte. »Was? Nein, kommt garnicht in Frage! Ich lass dich um diese Uhrzeit doch nicht allein nach Hause gehen!«

Ich verziehe das Gesicht. »Es ist zwölf Uhr. Ich rufe mir ein Taxi oder rufe ganz einfach meinen Vater an, er kann mich sicher auch abholen. Also brauchst du dir absolut keine Sorgen um mich machen.«

»Aber das würde ich soweiso«, wirft Liv mit einem kritischen Blick ein. Sie scheint es wirklich ernst zu meinen. »Ich würde dich wirklich gerne nach Hause fahren. Ich glaube, ich habe sowieso genug von der Party.«

Ein ehrliches Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, denn ich finde es so unfassbar süß von Olivia, dass sie versucht, mich zu täuschen. Sie versucht mir auszureden, ein schlechtes Gewissen dabei zu haben, sie von ihrer heiß geliebten Party wegzulocken. Doch leider klagt sie dabei.

»Das ist sowas von gelogen.«, bemerke ich nur und Gottseidank bestreitet sie es nicht, sondern lacht ganz einfach.

»Kann sein. Aber ich meine es trotzdem so.«, erwidert sie nur stur und bindet sich ihre Haare zusammen, ehe sie sich an Dominik und Blerona wendet. »Wir gehen!«, ruft sie nur laut, damit sie es auch sicher verstehen, ehe sie sich ihre Tasche umhängt und sich mit einem Lächeln zurück an mich wendet.

Oh nein.

»Ich will dir das wirklich nicht kaputt machen, Liv.«, nörgle ich, meine es aber todernst. Ich will sie keinesfalls als Fahrdienst ausnutzen, wenn ich doch auch auf andere Weise nach Hause kann.

Aber anscheinend lässt sie sich nichts mehr dazu sagen, denn sie läuft mit mir an der Hand durch die Mengen hinein ins Haus um sich dann einen Weg nach draußen zu bahnen. Als wir wieder an der frischen Luft ankommen arme ich tief durch und blicke dann für einen Moment in den sternenklaren Himmel.

Ich glaub für mich gibt es nichts schöneres.

»Kommst du?« Liv reißt mich aus meinen Gedanken und ich folge ihr stumm die Veranda hinunter in die Richtung, wo sie ihr Auto geparkt hat. Doch während wir den Bürgersteig entlang laufen, wird meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt.

Meine Augen nehmen etwas verdächtiges ins Visier und ich kann nicht glauben, wie recht mein Bauchgefühl doch hat, als ich in diesem Moment zwei Kerle aus einem Wagen weiter hinten auf der anderen Straßenseite steigen sehe, die sich nach genauerem analysieren als die zwei Dreckskerle herausstellen, die ich damals in der Gasse kennenlernen durfte.

Das sind die Typen, die zu Rider gehören und das heißt nichts gutes. Denn die Tatsache, dass die beiden hier sind, legt die Vermutung nahe, dass es auch Rider ist. Und allein die Vorstellung, dass Rider tatsächlich in der Nähe sein könnte, bereitet mir Angst.

Du bist paranoid, Vera.

Das ist alles...

Dies versuche ich mir die ganze Autofahrt über einzureden, doch selbst als der Wagen einige Minuten später vor meinem Haus zum stehen kommt, fühle ich mich nicht überzeugt von den Worten.

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