I'm still in Love with You

698 18 2
                                    

LESEPROBE |Kapitel 1|

Es ist Montagmorgen und mein Wecker klingelt genau um 07:00 Uhr.
Verschlafen rolle ich mich zur Seite und schalte meinen Wecker aus. Als ich die Augen öffne, blinzelt die helle Frühlingssonne schon durch meine Vorhänge. Langsam rappele ich mich auf und krieche aus dem Bett.
Seitdem das Wetter hier in Riverdale wieder besser geworden ist, hat sich meine Stimmung erheblich verbessert. Aber nicht nur das ist der Grund, warum ich wohl das glücklichste Mädchen auf der ganzen Welt bin.
Zwei Worte:
Jughead Jones.
Mein Liebender, mein Seelenverwandter, mein Herzschlag, mein Atemzug!
Oder, wie andere Teens wohl eher sagen würden, mein fester Freund. Seit Ende des Herbstes waren wir wieder ein Paar. Obwohl es einige Komplikationen in unserer Beziehung gab, konnten wir alles beheben und hinter uns lassen.
Nun sind wir frei.
Meine Liebe zu Jughead ist viel größer, viel stärker geworden. Dieses Gefühl, voller Leidenschaft und unerklärlicher Sehnsucht, beherrscht mein Herz. Alleine beim leisesten Gedanken an ihn wird mir warm und in meinem Bauch beginnen die Schmetterlinge wie wild umher zu fliegen.
Auch heute kann ich es kaum erwarten ihn zu sehen, deshalb laufe ich so schnell wie möglich ins Bad, um einmal heiß zu duschen. Die Frühlingstemperaturen sind warm genug für eine einfache Jeans und eine leichte Bluse. Gleich nach dem Duschen ziehe ich mich an und trage auch noch etwas Makeup auf. Danach drehe ich meine Haare ein, damit sie später in leichten Wellen über meine Schultern fallen.
An diesem Morgen bin ich spät dran, fürs frühstücken ist keine Zeit mehr. Ich beschließe mir einen Bagel zu toasten, damit ich ihn anschließend in meine Schultasche packen kann.
Vor Eile hätte ich fast vergessen den Briefkasten zu leeren, aber meine Mom kam mir schon zuvor.
„Guten Morgen, Elizabeth", ruft sie, einen Stapel mit Papier und Briefumschlägen in der Hand. Meine Mutter legt ihre Ausbeute lässig auf den Küchentisch und ich stürze mich sofort hinauf.
„Ist ein Brief für mich dabei?", frage ich und durchblättere dabei hastig all die vielen Umschläge. Mom nimmt gelassen einen Schluck von ihrem Kaffee, dann schüttelt sie den Kopf. „Nein, Schatz. Tut mir leid."
Ich versuche nicht all zu enttäuscht zu gucken. „Was soll's", sage ich also, „die College-Bewerbungen sind ja eh noch nicht so lange draußen."
Mom kommt nun nickend auf mich zu und tätschelt mir die Schulter. „Liebes, wir beide wissen, dass du an jeder Uni aufgenommen werden könntest. Du bist die perfekte Schülerin. Unser Briefkasten wird bald platzen vor Zusagen. Und ich kann nur eins sagen: Wer dich als Studentin nicht abbekommt, hat verloren."
Mom lächelt ihr triumphierendes und stolzes Lächeln. Ich lächele etwas nervös zurück. Ich war zwar schon immer eine gute Schülerin, aber jetzt geht es um's Eingemachte. Die Zukunft steht an. Mein College wird mir alle zukünftigen Türen öffnen, oder eben einen fetten Riegel davor schieben. Ich hatte mich an allen möglichen Unis beworben. Brown, Harvard, Duke, Yale. Sogar am Riverdale Community College! Bisher hatte ich weder Absagen noch Zusagen bekommen, denn die Bewerbungen sind erst seit wenigen Wochen raus.
Veronica, meine beste Freundin, hat sich sogar in Kalifornien an einer Schauspieluniversität beworben.
Wieder durchforstete ich den Blätterstapel, in der Hoffnung, dass wie aus verzauberter Hand ein neuer Briefumschlag mit lauter Zusagen dazukommt. Jedoch wurde ich durch ein lautes Hupen aus meinen Gedanken gerissen.
„Kann dieser Junge nicht einfach mal klingeln? Wie ein ganz normaler Mensch?", schimpfte meine Mom, die vor Schreck ihren Kaffee verkleckert hatte.
Ich musste mir bei dieser Szene ein wenig das Lachen verkneifen, also spurtete ich schnell in den Flur, um meinen Schuhe anzuziehen. Ich verabschiede mich im Herausgehen von meiner Mutter und schlage dann endlich die Haustür hinter mir zu. Ich mache die Augen zu. Draußen bleibe ich dann stehen und mache einen großen langen Atemzug atme die frische Morgenluft ein. Mein Brustkorb hebt und senkt sich, dann öffne ich meine Augen und erblicke den alten und dreckigen Mustang. Nicht zu verwechseln ist es natürlich Jug's Auto, dass schon wieder ein lautes, röhrendes Hupen von sich gibt.
Ich laufe mit leichten Schritten den Weg zu ihm hinunter und öffne die Autotür, dann lasse ich mich schwungvoll auf den muffigen Ledersitz fallen.
„Du bist spät dran, meine Hübsche", mahnt mich Jughead gespielt grimmig, doch dann fällt die Fassade und er lächelt mein Lächeln. Ich sage mein Lächeln, weil es das schiefe und gleichzeitig schönste Lächeln der ganzen Welt ist. Das ist das Lächeln, welches er nur mir schenkt. Mein Lächeln.
Ich beuge mich zu ihm rüber und gebe ihm einen zarten Kuss auf seine noch viel zarteren Lippen. In seinen Augen glitzert die Freude, mein Herz weitet sich, als wolle es mehr Platz machen.
„Tut mir leid", sage ich entschuldigend und schnalle mich an. „Ich hab noch die Post gecheckt."
Jughead seufzt und legt dann behutsam eine Hand auf meinen Oberschenkel. „Mach dir keine Sorgen, Liebste", sagt er beruhigend. „Es dauert nicht mehr lange, dann hast du all deine verdienten Zusagen zusammen."
Ich lächele bei der Vorstellung und küsse seinen Handrücken.
„Ich hab auch noch keine Zusage bekommen",meldet sich eine Stimme von hinten.
Ach, ja. Toni.
Ich drehe mich um und schaue auf den Rücksitz. Da sitzt Toni, eine kleine und zierliche Person. Mit ihrem pinken voluminösen Haar und dem gewagten Ausschnitt sieht sie sehr verführerisch aus und früher hätte mich das auch gestört, aber jetzt, da ich weiß, wie sehr Jughead und ich uns lieben, verschwende ich keine Sekunden mehr an diese Gedanken.
„Hi, Toni", sage ich dann also lässig. Sie hebt nur die Hand und entblößt damit das kleine Tattoo an ihrem Handgelenk. Eine Schlange mit giftsprühender Zunge. Das alt bekannte Serpent-Tattoo. Jughead hat auch eine, auf seiner Schulter. Es ist ein Gang-Tattoo, und bald werde auch ich eins haben.
Jughead ist nämlich der Serpent King, also der Anführer der gefährlichsten und auch größten Gang aus ganz Riverdale. Die Hälfte der Mitglieder sitzt zwar wegen irgendwelcher Straftaten im Knast, doch die andere Hälfte kämpft für die Gerechtigkeit.
Und ich bin also die angehende Serpent Queen. Was für mich früher unvorstellbar war, ist nun baldige Realität.
Langsam umfahre ich Jughead's Handgelenk und male kleinen Kreise mit meinem Zeigefinger genau an der Stelle, wo Toni ihr Tattoo hat.
„Was ist mir dir, Jones?", höre ich Toni fragen, „schon irgendwelche Zusagen?"
Im Augenwinkel sehe ich, wie Jug den Kopf schüttelt. „Nein, ich habe noch keine Bewerbung abgeschickt."
Entsetzt starre ich ihn an. „Was? Das ist doch nicht dein Ernst, Jug! Es ist fast Mai und du hast noch keine einzige Bewerbung abgeschickt?"
Jughead schaut durch den Rückspiegel zu Toni, ohne auf mein Gerede einzugehen. „Und genau deswegen", sagte er an Toni gerichtet, „nehme ich dich ungern mit zur Schule. Übrigens, wir sind jetzt da."

Falling in Love with You ✔️Onde histórias criam vida. Descubra agora