Kapitel 44

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[nicht wundern: ES KAM EINE KLEINE NAMENSÄNDERUNG, ihr könnt mir gerne in die Kommentare schreiben, wie ihr den Namen findet. Wenn ihr sonst noch fragen, Tipps oder Vorschläge habt, schreibt sie mir gerne.]
❤️

Ich komme die Treppe herunter, ich trage schon meinen Pyjama. Meine noch feuchten Haare kleben auf dem T-shirt und hinterlassen nasse Spuren.
Meine Mom sitzt schon am gedeckten Tisch. Ihr Teller ist schon vollbeladen, doch sie hat noch nichts angerührter. Nur ihr Weinglas hat schon einiges an Inhalt verloren.
„Hey, Mom, alles klar?", frage ich und setzte mich zu ihr. Ich häufe mir eine große Portion Salat auf den Teller und schenke mir mein Glas mit Wasser ein.
„Was zur Hölle habt ihr da oben gemacht, Elizabeth?", herrscht sie mich an. Ich zucke leicht zusammen, so scharf ist ihr Ton. Meine Mutter ist richtig wütend, fuchsteufelswild.
„Mom, wir haben nicht ..."
„Lüg mich nicht an, Elizabeth! Ich bin doch nicht dumm, ich weiß genau, was ihr da oben getrieben habt!", schreit sie und springt auf. Ihr halb leeres Weinglas fällt dabei zu Boden.
„Wie konntest du nur, Elizabeth? Du bist so jung, viel zu jung!"
Ich springe ebenfalls auf und funkele meine Mutter wütend an. „Mom, ich bin fast 18 Jahre alt. Ich bin fast erwachsen! Ich kann tun und lassen, was ich will!", rufe ich.
„Wenn du schwanger bist, dann bist du hier nicht mehr länger willkommen. Gott, das widert mich an!"
Die Augen meiner Mutter füllen sich mit Tränen. „Ich kann gar nicht schwanger sein, ich bin doch nicht lebensmüde", brülle ich. „Jughead und ich sind nicht dumm, wir wissen, wie man verhütet!"
Meine Mutter läuft an mir vorbei und rennt die Treppen hinauf.
„Na, wenigsten etwas, was du richtig gemacht hast!", schreit sie, und dann höre ich ihre Schlafzimmertür zuknallen.

Ich liege oben in meinem Zimmer in meinem Bett und starre an die Decke. Es ist mitten in der Nacht, aber ich kann nicht einschlafen. Auf einmal vermisse ich Veronica schrecklich. Klar, sie hat viele sehr dumme Dinge gemacht, aber trotzdem war sie immer für mich da. Sie hat mir immer geholfen und ich konnte mit ihr reden. Ich hätte nie sonderlich viele Freunde, eigentlich nur Kevin, Archie und eben Ronnie.
Aber all die Dinge, die ich Veronica an den Kopf geworfen habe, die meinte ich auch so. Nur möchte ich gerade wirklich unbedingt mit einem Mädchen über meine Probleme reden. Nicht mit Jug, nicht mit Kevin. Ganz bestimmt auch nicht mit Archie.
Ich kann nicht.

Es ist Dienstag.
Jughead müsste schnell zu seinem Mathekurs, da er eine Klausur schreibt. Ich habe heute nur 3 Stunden, der Rest fällt aus.
Ich stehe an meinem Schließfach und hole meine Hausaufgaben für die nächste Woche, die werde ich schonmal im Vorfeld erledigen.
Ich habe Sweet Pea heute noch nicht gesehen und hoffe, dass ich ihn auch nicht mehr sehen muss. Der Typ ist einfach nur krank. Sobald ich an ihn denke, bekomme ich Gänsehaut und ich fange an zu zittern.
„Hey."
Ich schließe meinen Spind und schaue neben mich, denn daher kam die Stimme.
Es ist Veronica.
Ihr Spind ist direkt neben meinem, so war es schon immer. Wir waren ja schließlich schon seit Kindertagen befreundet.
„Hey", sagt sie nochmal und lächelt schüchtern.
„Hallo." Ich mustere sie nur kurz und wende mich dann wieder ab. Ich verstaue meine Bücher und Hefter in meiner Tasche, doch ich spüre Ronnie's Blick auf mir.
„Hör mal, Betty. Ich bin nicht hier, um dich anzubetteln, mir zu vergeben. Ich weiß, dass du das nicht kannst, und das ist auch okay für mich. Ich wollte dir trotzdem noch einmal eine würdevolle Entschuldigung geben", erklärt Veronica. Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie sie in ihrem Spind herumkramt.
„Das musst du nicht machen", sage ich schnell, ich will gar nicht mit ihr reden. Ich ziehe den Reißverschluss meiner Tasche zu und mache schon kehrt, da ertönt Veronica's Stimme schon wieder.
„Hier", höre ich sie rufen, dann klimpert etwas. Ich drehe mich um und sehe, wie Veronica ein Armband in ihrer Hand hält. Sie hält es ausgestreckt in meine Richtung. Ich beäuge den Schmuck. An dem roten Band hängt ein kleiner Anhänger aus Metall, ein halbes Herzchen. Drumherum sind ein paar Glocken befestigt, die klimpern, wenn man das Armband bewegt. Ich komme einen Schritt näher und beuge mich hinunter. In dem Herzchen ist etwas eingraviert:

Für meine beste Freundin.
Happy Birthday, V.
Ich habe dich lieb, deine Betty Cooper.

Ich schlucke. „Ist das ...", beginne ich, doch meine Stimme bricht ab.
„Ja", flüstert Veronica und hält es mir hin. „Unser Freundschaftsarmband. Du hast es mir zu meinem 8. Geburtstag geschenkt, weißt du noch? Du hattest auch eins, mit einem gelben Band und der anderen Hälfte von dem Herz."
Ich erinnere mich, wie ich monatelang mein ganzes Geld gespart habe, um Veronica und mir diese Armbänder zu kaufen. Wir haben sie immer getragen, ich am rechten Arm und Veronica am linken. Irgendwann haben wir dann damit aufgehört, Veronica meinte, wir seien zu alt dafür.
„Ich dachte, vielleicht möchtest du es ja wiederhaben?", sagt Veronica und seufzt. Ich sehe sie lange an und bin kurz davor, ihr das Armband aus der Hand zu reißen und sie zu umarmen. Doch ich kann mich noch stoppen.
„Nein", sage ich deutlich und schiebe ihre Hand weg. „Nein, danke. Es ist ein Geschenk, und es war uns beiden sehr wichtig. Bitte, behalte es."
Veronica dreht das Armband zwischen ihren Fingern hin und her, die Glocken fangen an zu klirren.
„V", sage ich, und ich bemerke, wie Veronica eine Tränen fließen lässt.
„V, es tut mir ja leid. Ich habe im Moment so viel zu verarbeiten. Und dann hast du auch noch mit Archie geschlafen, ich dachte wirklich, dass meine Welt zusammenbricht. Veronica, du weißt, dass ich dich schrecklich lieb habe. Ich liebe dich sehr, aber du hast mich einfach unglaublich stark verletzt."
Meine Stimme zittert total, während ich vermeide, Veronica in die Augen zu sehen.
„Ich weiß, B. Ich weiß", murmelt sie und ihre Stimme bricht. Ihre schwarzen Haare fallen vor ihr Gesicht und ihr Kopf sagt zwischen ihren Schultern leicht zusammen.
„Wir müssen einfach über alles reden, okay? Wir kriegen das schon hin, irgendwie. Ich will dir so sehr verzeihen. Und ich will, dass du mir verzeihst, verstanden?", sage ich und lege behutsam meinen Arm um Veronica.
„Wie wär's mit Freitag? Wir könnten zum Pop's gehen und in Ruhe über alles reden", schlage ich vor und streiche langsam über Ronnie's seidige Wellen.
„Geht nicht", schnieft Veronica nach einer Weile. „Da habe ich doch Geburtstag."
Ich löse mich schnell aus unserer Umarmung. Stimmt ja! Am 15. Oktober wird Veronica 18 Jahre alt.
„Ich mache eine kleine Party. Na ja, sie ist doch nicht so klein. Ich habe alle eingeladen, die kommen wollen. Ich will eine Konkurrenz für Cheryl sein", sagt sie und lacht, dabei wischt sie sich ihre Tränen weg und ihr sorgfältig geschminkter Lidstrich verschmiert.
„Willst ... willst du kommen? Mit Jughead? Ich heute euch beide gerne da", murmelt Veronica und sieht zu Boden, auf die Spitzen ihre neuen Louis Vuitton Schuhe.
„Aber klar doch! Veronica, seit deinem 6. Geburtstag bin ich immer dabei, das kann ich nicht ausfallen lassen!", rufe ich und umarme sie wieder.
„Ich liebe dich, V", flüstere ich und drücke sie eng an mich.
„Ich liebe dich auch, B."

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