Kapitel 2

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Als wir an der Schule ankommen, trennen sich unsere Wege. Archie hat in der ersten Stunde Physik, während ich mich mit Mathe bestätigen muss. Ich gehe zu meinen Spind, um mein Mathebuch zu holen. Suchend blicke ich mich um, in der Hoffnung, eine hübsche Brünette, die frisch aus Europa kommt, zu begrüßen. Komisch. Ich kann Veronica nirgends sehen. Ich blicke auf meine Armbanduhr, schon 07.55 Uhr. So spät ist sie normalerweise nie dran. Schnell krame ich mein Handy aus dem Rucksack, damit ich ihr eine Nachricht schreiben kann:
Hey, V!
Hab dich noch nicht in der Schule gesehen. Hab jetzt Mathe. Sehen wir uns später in der Pause?
Vermisse dich, Betty C.
Als ich den Blick von meinem Handy wieder abwende, steht auf einmal unser Principal vor mir. Er sieht mich mit seinem strengen Blick an. Mir fällt auf, dass er über den Sommer etwas gealtert ist. Um die Augen bilden sich schon Fältchen.
„Mr. ... Mr. Weatherbee! Was gibt's denn!", stottere ich und lasse mein Handy sofort verschwinden. „Miss Cooper, hätten sie vielleicht ein paar Minuten?", fragt mich Principal Weatherbee. Die Schulglocke läutet. „Eigentlich hab ich jetzt Mathe", erkläre ich. Mr. Weatherbee lacht. „Keine Sorge, für die erste Stunde sind Sie freigeschrieben. Bitte folgen Sie mir in mein Büro", mit diesen Worten geht Mr. Weatherbee in Richtung Direktorat. Meine Knie werden weich. Ich merke, wie ich anfange zu schwitzen. Warum muss ich zum Büro des Principals? Ich habe nichts falsch gemacht!
„Betty! Betty! Mon petit amour!", höre ich jemanden rufen. Ich fahre herum, und vor mir steht meine beste Freundin. „Ronnie!", kreische ich und wir fallen einander in die Arme.
„Miss Cooper!", zischt Mr. Weatherbee und räuspert sich verlegen. Veronica sieht unseren Principal verwundert an und zieht eine ihrer perfekt geschminkten Augenbrauen hoch. „Sehr geehrter Mr. Weatherbee, warum stehlen Sie mir meine beste Freundin?", fragt Veronica und klimpert mit ihren langen Wimpern. „Ich bitte Sie, Miss Lodge!", ruft er und seine dunkele Haut färbt sich rot. „Dafür habe ich keine Zeit! Miss Cooper, folgen Sie mir nun bitte? Sofort!", ordnet der Principal mich an und sieht Veronica scharf in die Augen. Ich lächele Ronnie an und flüstere ihr ein „Bis später!" zu.
Als wir an dem Büro ankommen, bleibt Mr. Weatherbee stehen. Ich sehe ihn fragend an und er beginnt zu erklären. „Nun gut, Miss Cooper. Letztes Jahr, sowie das Jahr davor und das Jahr davor, haben Sie sich wie immer dafür eingetragen unseren neuen Schülern an der Riverdale High zu helfen sich zurecht zu finden", erklärt er und streicht sich seine Brille an seiner Krawatte ab.
„Klar habe ich das, aber ich hab diesmal keine e-Mail bekommen, dass ich eine Führung für einen neuen Schüler machen soll", entgegne ich stutzend. „Ich weiß, ich weiß. Dieser Schüler ... ist eine Art Sonderfall, aber dazu später mehr. Könnest du dir die ersten Stunden freinehmen, um ihm die Schule zu zeigen?", bittet der Principal. Ich nicke und stimme zu. Das macht sich auf meinem Abschlusszeugnis bestimmt gut. Endlich öffnet Mr. Weatherbee die Tür zu seinem Büro. Ich trete herein und sehe den neuen Schüler, allerdings nur von hinten. Plötzlich fährt er herum und sieht mir genau in die Augen. Mr. Weatherbee deutet auf mich und sagt: „Mr. Jones, das ist Miss Cooper. Sie wird dir die Schule ein bisschen genauer zeigen."
Ich lächele und halte dem Schüler meine Hand hin. „Hi, ich bin Betty", stelle ich mich vor, doch er macht keine Anstalt meine Hand anzunehmen. Unser Principal räuspert sich. „Das ist ... also ... sein Vorname ist Forsythe Pendleton", sagt Mr. Weatherbee und bringt ein nervöses Lachen zu Stande. Gott, diese Situation ist peinlich und der Typ von Schüler unhöflich. Unbewusst mustere ich ihn. Er hat kurze dunkelbraune Haare, fast schwarz. Darauf trägt er eine Mütze, obwohl es draußen recht warm ist. Seine Augen sind grün, und erst jetzt merke ich, dass diese mich auf fixieren. Endlich steht er auf, nimmt seine Tasche und murmelt: „Na dann, bringen wir es hinter uns."

„Also, das war die Führung der Riverdale High", sage ich, nachdem wir die letzen zwei Stunden durch die Schule gelaufen sind. „Noch irgendwelche Fragen, Forsythe Pendleton?", frage ich vorsichtig. Die ganze Führung über hat er kein Wort gesagt! Dabei wirkt er nichtmal schüchtern, sonder einfach nur desinteressiert.
Plötzlich bleibt er stehen und guckt mich mit so einem starren Blick an. „Nenn mich nicht so!", zischt er. Ich zucke zusammen, versuche aber es mir anmerken zulassen. „Wie heißt du denn dann?", frage ich und ziehe eine Augenbraue hoch. Der Junge, der also nicht Forsythe Pendleton heißt, rollt mit den Augen und sagt: „Jughead. Sag einfach Jughead, auch wenn wir glaube ich nicht viel reden werden", mit diesen Worten geht er genervt weiter. Ich bleibe wie angewurzelt stehen. Wie unhöflich ist der denn bitte?
„Hey! Hey, For-, ich meine Jughead. Warte!", rufe ich und er bleibt stehen. „Was ist denn noch, Blondie?", stöhnt er. Geschockt von seinen Manieren, muss ich mich erstmal sammeln. Dann komme ich auf ihn zu. „Ich heiße Betty", sage ich mit einem kühlen Ton. „Ich weiß", sagt Jughead und grinst hämisch. Was für ein Idiot! Ich schlucke und versuche immer noch do kalt wie möglich zu klingen. „Hat Principal Weatherbee dir schon deinen Stundenplan gegeben?", frage ich und versuche so desinteressert wie nur möglich zu wirken.
„Jap", meint Jughead und fuchtelt mit einem zerknittertem Papierfetzen vor meinem Gesicht. Es klingelt zur Pause. „Gut", sage ich, „Dann weißt du ja jetzt alles. Bei Fragen, wende dich bitte-", doch er lässt mich den Satz nicht zu Ende sprechen. „Hab keine Fragen, Blondie", murmelt er und geht schnellen Wegs in Richtung Mensa. Mit offenem Mund sehe ich ihm nach. Idiot!

Falling in Love with You ✔️Where stories live. Discover now