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L I E B E

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Ist ein großes Wort und doch so viel Schmerz dahinter


Alles begann eigentlich mit einem einfachen Desaster. Meine Mutter verlor ihren Job als Krankenschwester in der Klinik. Alkohol war damals die einzige Lösung ihres Kummers. Und niemand konnte sie davon abhalten. Auch mein Vater hatte es nicht geschafft. Er arbeitete mit aller Kraft, um diese bereits zerstörte Familie ernähren zu können.

Doch wir waren nie perfekt gewesen. Und alles begann mit klein auf. Ich war erst sieben gewesen, als ich die Gewalt meiner Mutter spüren durfte. Zu dieser Zeit hatte auch mein Vater seinen Job verloren. Meine Eltern beantragten Hilfe und wir bekamen monatlich noch kleine Summen, um noch einen Boden unter unseren Füßen zu haben.

Aber wohin mit dem Kummer meines Vaters. Er verbat mir jegliche Kontakte, ins Internet zu gelangen, Freunde zu finden. Nichts von allem. Er sperrte mich im Zimmer ein. Musste alleine zu Abendessen, im stillen kahlen Zimmer.

Eine liebliche Familie von außen. Von innen eine zerstörte Familie.

Vieles verstand ich noch nicht vom Leben. Wie eben Kontakte knüpfen, ein Soziales Leben führen und Liebe spüren. Ich fragte mich immer wieder, wie es doch eigentlich ausgegangen wäre, wenn meine Eltern nie ihren Jobs verloren hätten. Hätte ich dann ihre Liebe gespürt? Oder war ich von Anfang an ein plötzlicher Fehler, wie doch so oft meine Eltern erwähnten.

Liebe war ein solch gewaltiges Wort. Mit doch so einer großen Bedeutung.

Aber auch ich durfte irgendwann Liebe spüren. Ob zärtlich, sinnlich oder sexuell. Es war gewaltig. Ja, liebe war gewaltig.

Hatte aber nie verstanden, wie meine Eltern zu so einem einflussreichen Mann gelangt sind. Was dieser mächtiger Mann von Amerika an mir fand. Doch bis dahin hatte ich schon längst alles fallen lassen.

Das schmerzhafte an der Liebe.

...

MINE | ✓Where stories live. Discover now