22.

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E V E L Y N 

Schüchtern stand ich neben dem Apfelbaum und beobachtete genaustens Dylan. Er griff zu seiner Zigaretten Schachtel und zündete sich eine Zigarette bevor er sie sich zwischen, die Lippen legte und genüsslich an ihr zog.

Er lehnte an seinem Auto und wartete auf jemanden. Gebannt sah ich zu ihm und senkte beim Vorbeigehen von Grace und Molly den Blick. Ich biss in meinen Apfel und auf einmal fuhren weitere Autos in, die Einfahrt worauf Dylan aufmerksam wurde. Waren das seine Freunde?

Die teuren Autos parkten elegant und daraufhin stiegen Jungs aus. Dylan lief mit süßen grinsen zu ihnen und umarmte sie alle freundschaftlich. Langsam fühlte ich mich wie eine Spionin.

Ich ließ vom Baum ab und ging voller Nervosität in, die Schule hinein. Isabelle lächelte mich an, doch ich blieb Standhaft und senkte meinen Blick. Ich musste mich von den Collistern fernhalten, ansonsten sahen meine Quoten schlecht aus.

"Evelyn", rief noch ihre hohe Mädchenstimme in mein Ohr, doch ich ging weiter und lief, die Treppen hinauf in meinen Klassenraum. Dort angekommen setzte ich mich auf mein Stammplatz.

Keine weiteren Sekunden vergingen und schon spürte ich ein Schmerz auf meinem Kopf. Man hat mich mit einem Stift abgeworfen. Kurz verzog ich mein Gesicht, doch ignorierte den beteiligten, der mich darauf auch beleidigte.

Es war Katy.

"Kannst du auch was anderes als zu stinken? Bitte Evelyn verzieh dich", sie drückte ihre Nasenflügel aneinander und sah, miss Billig zu mir hinunter. Darauf gab ich keine Antwort und versuchte denn innerlichen Schmerz zu verdrängen.

"Sprechen kannst du auch nicht, was kannst du denn?", mittlerweile war die Klasse schon überfüllt und wieder lachte jeder. Zögerlich drehte ich mein Gesicht nach links und empfand einen leeren Stuhl, wo war Dylan?

Mit Tränen in dnn Augen sah ich zur hinauf, worauf sie Kicherte. Selbstverständlich fand sie es amüsierend. Wie all, die anderen. Sie nahm mein Etui und leerte sie auf dem Boden aus.

Schluckend beobachtete ich, das Geschehen und versuchte nicht in Tränen auszubrechen. Ich war unglaublich nah an Wasser gebaut.

"Was tust du da?", ertönte eine tiefe männliche Stimme hinter Katys Rücken. Sie drehte sich um und erblickte wie ich Dylan. Besorgnis machte sich auf seinem Gesicht breit.

"Wieso tust du das? Was ist dein Auftrag?", fragte Dylan nun an Katy gerichtet. Sie lachte als wäre es normal, das man mir schreckliches antat.

"Mr. Collister", sprach sie ihn in Höflichkeitsform an und trat näher an ihn, um ihre Hand auf seine Brust zu legen. Der Anblick ließ mein Herz schmerzen, was war nur los?

"Das alles ist verständlich. Sieh sie dir doch an. Sieh es so, sie ist ein Opfer. Ein Opfer, das zurechtgewiesen muss. Nun dafür bin ich, die Klassensprecherin und meine Mitschüler zuständig. Sie wird und muss akzeptieren, dass sie so ist. Aber Dylan ich bin nicht so eine", zum Schluss kicherte sie und setzte sich wieder auf ihren Platz.

Bevor auch nur Dylan sich drehen konnte, war ich aus dem Klassenzimmer verschwunden. Ich rannte in, die Treppen hinunter und verließ das Schulgebäude.

Ich rannte zur Cafeteria und machte es mir auf einem Platz gemütlich, während nur langsam, die Tränen meinen Wangen hinunterglitten, war auch schon Dylan an meiner Seite.

"Evelyn", brachte er schwer atmend heraus. Ich Ignorierte seine Anwesenheit und wendete meinen Kopf vom ihm ab. Einsamkeit war, das was ich benötigte.

"Bitte weine nicht", er setzte sich neben mich und legte zögerlich einen Arm, um meine Schultern. Ein wohliges Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit, seine Wärme umhüllte mich.

Vorsichtig schmiegte ich mich an, die Quelle der Wärme und seufzte. Die Tränen waren mittlerweile getrocknet und das Geschehen hatte ich vorerst vergessen. In diesem Moment existierte nur Dylan und seine Wärme.

"Katy und wer noch?", fragte er ruhig und streichelte auch dabei mein Handrücken. Es war mir unglaublich viel Körperkontakt, doch es gefiel mir.

Dylan hatte mir bewiesen, das er mir nicht weh tun wollte. Er war anders, er war nicht wie die anderen. Er verabscheute mich nicht und sorgte sich auch im gewissen Grade um mich.

"A-nton, Grace und Molly. Dylan... Die ganze Schule", wieder drückten mir, die Tränen entgegen und ich schluchze auf. Alle hassten mich und alle lachten über mich.

Ich war ein naives dummes Mädchen, in Hoffnung Dylan würde mir es nicht antun. Doch woher sollte ich es wissen?

"Ich werde es klären, Evelyn. Das Verspreche ich dir".

Ein kleines Lächeln bildete sich in meinem Gesicht und ich nickte. Nein, ich durfte nicht darüber froh sein. Die Drohung stand doch noch immer. Ruckartig entfernte ich mich von ihm. Es durfte keine Freundschaft entstehen.

"Verspreche nichts, was du nicht halten kannst", drückte ich ihm den Spruch entgegen. Denn hatte meine Mutter immer verwendet, ich hatte ihr immer versprochen besser zu werden, doch davon konnte ich nichts halten.

"Ich werde es halten können, dir wird es besser gehen, Evelyn. Dir geht es schlecht und das weiß ich, ich hatte es dir bereits gesagt aber ich sage es wieder. Ich mag dich und du bist wirklich ein tolles Mädchen, deswegen helfe ich dir".

Tolles Mädchen... Ich?

"D-ylan, ich bitte dich" -

"Nein, Evelyn. Du trägst Schmerzen mit dir. Mich sollte es nicht interessieren und lange kennen wir uns nicht aber ich muss einfach wissen, ob es dir gut geht", redete er wütend auf mich ein. Bitte was?

Er muss einfach wissen, ob es mir gut geht?

Stille umhüllte uns und mir wurde die Sprache verschlagen. Was sollte ich denn auch noch sagen?

"Ich werde dir helfen, Evelyn. Dich beschützen. Wir werden Freunde, wir sind es mittlerweile schon", er strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und lächelte mich sanft an.

Warum wollte er mir bloß helfen, was wenn Zachary das herausfinden würde? Das wäre doch mein Ende und seine auch. Doch ich war Machtlos und konnte nichts dagegen tun.

Wir würden beide ins Verderben geraten.

"I-n Ordnung. Aber nicht, das sie dir auch weh tun", hauchte ich unsicher und strich über meine nackten Oberarme. Er grinste und schüttelte den Kopf.

"Mir wird nichts passieren, Evelyn. Lass uns in den Unterricht. Ich bin bei dir, Okay?", Ich lächelte schwach als Bestätigung und gemeinsam standen wir auf.

Das würde niemals gut enden.

Ich musste es verheimlichen. Mithilfe von Dylan würde doch alles bergauf gehen, oder nicht?

Naiv wie ich mir immer Hoffnung machte. Nein nichts würde Bergauf gehen, sondern Bergab. Ich müsste Zachary heiraten, sobald ich achtzehn werden würde. Und das wäre schon in fast zwei Monaten.

Die Hilfe von anderen würden mir auch nichts bringen.
Aber ein Versuch ging doch, immerhin hatte ich nichts zu verlieren. Die Liebe meiner Eltern hatte ich bereits vor Jahren verloren, meine Fröhlichkeit, meine Freunde und meine Zukunft.

Vielleicht würde, die Hilfe von Dylan etwas bewirken...

×××

Nightlovellyy💕

MINE | ✓Where stories live. Discover now