Kapitel 61

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Summer has come and passed

The innocent can never last

Wake me up when September ends

Wake me up when September ends - Green Day

-Luke

Die nächsten Tage vergingen schleichend. Ich ging in die Schule, ich saß im Unterricht und machte nichts. Ich antwortete nicht auf die Fragen die mir gestellt wurden. Ich sah nicht auf, wenn mich der Lehrer ansprach oder anschrie. Ich aß, nur wenn Harry mich dazu zwang. Ich redete mit niemandem und lief emotionslos durch die Schule. Zuhause tat ich nichts und lag nur rum und weinte. Ich schlief und ging am nächsten Tag wieder zur Schule. Ich machte meine Hausaufgaben nicht. Es war alles wie vorher. Als hätte Ashton mich nie gerettet. Als wäre er nicht da. Und er war nicht da. Mrs Irwin schrie mich auch des Öfteren an, dass ich mich mal zusammen reißen sollte, weil meine Noten den Bach runter gingen und sie schon zwei blaue Briefe bekommen hatte und ich oft nachsitzen musste. Außerdem meinte sie, dass Ashton einfach Zeit brauchte.

Ich fand es unmenschlich, dass sie sich keine Sorgen um ihren eigenen Sohn machte. Er könnte irgendwo in einer Gasse liegen, ausgeraubt und blutend, aber sie meinte, er könnte auf sich aufpassen. Außerdem rauchte sie nun oft. Harry versuchte mich aufzubauen und positiv zu bleiben, aber ich hörte ihn abends manchmal weinen. Er machte sich am Meisten Sorgen um mich und Ashton. Michael und Calum machten sich ebenfalls große Sorgen und liefen oft mit Zetteln durch die Schule und fragten, ob irgendjemand Ashton gesehen hatte. Die ganze Schule wusste, dass er weg war. Und die ganzen Mädchen, die ihn heiß fanden, suchten natürlich besonders viel nach ihm. Es machte mich eifersüchtig.

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Heute war wieder Schule. "Habt ihr schon Ashton gefunden? Stellt euch vor ihr findet ihn und dann ist er euch so dankbar, dass er euch zu einem Date einlädt. Und dann hinterher geht ihr zusammen in ein Hotelzimmer und... Stellt euch mal vor, ihn nackt zu sehen! Das wäre so hot!", hörte ich Amber quasseln und versuchte nicht vor eifersucht zu platzen. "Und dann fast du ihn an und er dich! Und stell dir vor wie gut er wohl küssen kann!", antwortete Katherine. "Haltet eure Fressen.",murmelte ich, doch sie hatten es gehört. "Wie bitte?", Amber drehte sich zu mir um und sah mich verabscheuend an. "Ich sagte, ihr sollt eure Fressen halten. Ihr habt keine Ahnung!", schrie ich wütend und Amber sah mich kurz geschockt an, sammelte sich dann aber.

"Was weißt du schon, Schwuletti. Bestimmt stehst du heimlich auf Ash!", lachte sie. "Wenigstens hab ich ihn schon mehr als einmal nackt gesehen!", grinste ich. "Ach wirklich?", fragte sie lachend und ungläubig. "Jap. Denn im Gegensatz zu dir muss ich mir nicht einbilden etwas mit ihm zu haben, denn ich... hatte was mit ihm.", sagte ich schulterzuckend und Amber schien das ganz schön wütend zu machen. "Er steht nicht auf Jungs. Träum weiter.", zischte sie. "Weißt du es war echt der Hammer ihn in mir-", ich wurde unsanft gegen die Spinde geknallt und Amber zog harsch an meinen Haaren. Es tat zwar weh aber es war nichts im Gegensatz zu dem Schmerz den Ash mir bereitet hatte. "Er steht auf mich.", knurrte sie und knallte mich erneut gegen die Spinde.

"Bilde dir nichts ein! Wer steht schon auf dich. Ich meine du hast wahrscheinlich ganz Douglas in deinem Gesicht.", zischte ich. "Ich warne dich, Hemmings. Leg dich nicht mit mir an.", murmelte sie bedrohlich. "Sonst was? Sprühst du ihn mit Parfum voll?", lachte plötzlich eine mir nur allzu bekannte Stimme. Überrascht drehte Amber sich zu Michael. Ich nutzte die Chance und quetschte mich an ihr vorbei. "Was willst du, Clifford?", fragte Amber. "Ich bevorzuge es Michael genannt werden. Aber zurück zum Thema. Fass Luke nicht an.", antwortete Michael und Calum stand hinter ihm. "Warum hälst du zu diesem Gaylord.", grinste Amber.

"Naja. Erstens weil er einer meiner besten Freunde ist und zweitens weil ich zufällig selbst schwul bin, oder Calum?", breit lächelnd drehte Michael sich zu Calum, der ihn einem Kuss auf den Mund gab. "Oh mein Gott!", rief Katherine. "Reicht, wenn du mich Michael nennst.", zwinkerte Michael daraufhin und zog mich dann aus dem Flur zum Jungsklo. Calum und er hielten dabei Händchen. "Luke was sollte das?", fragte er direkt vorwurfsvoll, als wir in der Jungstoilette waren. "Sie nerven! Sie reden über Ash als wäre er ein reines Sexobjekt, aber er ist mein Ashton!", rief ich laut. "Luke! Wegen dir weiß bald die ganze Schule, dass Ashton bisexuell ist!", schrie Calum aufgebracht. "Was macht es für einen Unterschied!", schrie ich. "Vielleicht ist er dafür noch nicht bereit!", meinte Michael. "Heißt das er schämt sich für seine Sexualität?", fragte ich leise. "Das wollte ich damit nicht sagen.", murmelte Michael.

"Nein. Schon okay. Ist ja nicht so, als ob wir jetzt den ganzen Sommer zusammen waren und ich ihn wirklich geliebt habe. Wisst ihr wie scheiße das ist? Er hätte sich wenigstens melden können. Ich weiß nicht, ob es ihm gut geht, wo er ist und was er macht. Es ist als wäre er nie da gewesen und trotzdem tut es weh. Ich will diesen verdammten Schmerz nicht mehr haben, aber es geht nicht. Seitdem Ashton weg ist, bin ich nichts. Ich brauche ihn. Aber er mich anscheinend nicht. Ich war nur eine reine Zeitverschwendung. Ich bin eine Zeitverschwendung. "

»Promise Land« Buch I || LashtonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt