Kapitel 39

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-Luke

In zwei Stunden hatte ich eine Therapie und ich war gerade erst aufgewacht. "Gut, du bist wach! Ich hab eine mega gute Idee!", rief Zayn aufgeregt. "Ehm okay?", murmelte ich und zog mir schnell ein Top an. "Knie dich auf dein Bett, die Hände am Bettrand.", murmelte er und ich tat was mir gesagt wurde. Zayn erschien neben mir und machte dasselbe. "Ok und bei drei versuchst du vor mir auf mein Bett zu kommen, aber du darfst nur deine Arme benutzen.", erklärte er und ich fing an zu lachen. "Was?!", lachte ich doch Zayn winkte nur ab und zählte runter.

Bei drei fing ich an mich mit meinen Armen vom Bett runter zu robben und meinen Körper über den Boden zu schleifen. Ich sah kurz hinter mich und musste unglaublich lachen, weil Zayn wie ein Wurm aussah. Doch ich drehte mich schnell wieder nach vorne und griff an die Kante von Zayns Bett. Mit voller Kraft zog ich mich hoch, lachte dann aber wieder und krachte auf den Boden. Das ließ mich und Zayn noch mehr Lachen. "Was ist das für eine bekloppte Idee?", lachte ich und versuchte es erneut.

"Es macht doch Spaß!", meinte er kichernd und zog sich auch hoch. Ich hielt mich an der Decke fest um nicht wieder auf dem Boden zu landen und schließlich schaffte ich es. "Wuhuu! Winner!", schrie ich, als plötzlich die Tür auf ging. Jamie und Jai standen in der Tür. Ich erkannte es daran, weil sie gestern noch hier waren, bevor ich gegangen bin. Zayn hatte niemanden den er besuchen konnte, meinte  er, weil sich alle von ihm abgewendet hatten. Ich hatte ihm angeboten mit zu Ashton und Harry zu kommen, doch er meinte, er wäre dort nur überflüssig.

"Zayn wir müssen dir etwas gestehen.",meinte Jamie traurig. Zayn stand auf und hörte auf zu Lachen. "Wir brauchen eigentlich schon lange keine Therapie mehr, wir sind nur hiergeblieben wegen dir. Aber du hast jetzt Luke und wir können nicht mehr länger hierbleiben, immerhin verbrauchen wir Räume, die für richtige Fälle gebraucht werden. Wir reisen heute ab. Es tut mir Leid.", erzählte Jai und sah traurig runter. "W-Was?", murmelte Zayn geschockt. Seine ganze Körperhaltung hatte sich geändert. Seine Schultern hingen schlaff herunter und er sah unglaublich müde aus.

"Zayn bitte beruhig dich.", murmelte Jamie. "Auf Wiedersehen.", murmelten die Zwillinge gleichzeitig und verließen dann das Zimmer. Zayn war wie erstarrt. "Zayn?", fragte ich leise. Sein geschocktes, Tränen überströmtes Gesicht wendete sich zu mir. Er sah schrecklich aus. So gebrochen und traurig. So allein. "Hey, shht.", murmelte ich und wollte zu ihm. Ich war gerade bei ihm, da verdrehten sich seine Augen und er fiel in sich zusammen. Sofort hielt ich ihn fest und fiel auf den Boden.

"Zayn.", murmelte ich leise. Er war doch jetzt nicht ohnmächtig oder?! "Zayn!", rief ich lauter und schüttelte ihn leicht an seinen Schultern. Verdammt, verdammt. "Hilfe!", schrie ich dann durch das Zimmer. Vorsichtig hob ich Zayn hoch, obwohl er etwa so groß war wie ich. Ich zog ihn auf sein Bett und lief in den Flur. "Hey! Hilfe!", rief ich so laut ich konnte und einige Patienten drehten sich verwirrt zu mir um. "Wo ist Liam?", fragte ich ein blondes, dünnes Mädchen. Man sah sofort, dass sie wegen Bullemie oder Anorexia hier war. "Zimmer 12.", murmelte sie und ich nickte dankbar.

So schnell es ging lief ich die Treppen runter und stürmte in Behandlungszimmer 12. "Liam!", rief ich so laut ich konnte und er und ein etwa 30 Jähriger Mann drehten sich zu uns. "Er ist... Zayn ist ohnmächtig. Wegen Jai und Jamie, sie sind weg!", rief ich und Liam entschuldigte sich bei dem Mann und folgte mir. "Was ist passiert? Sie sollten ihm nicht ohne mich davon erzählen.", meinte Liam. "Erst hat er geweint und plötzlich ist er zusammen gesackt."

An unserem Zimmer ging Liam zu Zayn und fühlte seinen Puls und hörte sich kurz den Herzschlag an. "Gut, es geht ihm gut. Luke bitte bleib noch bei ihm. Er müsste bald wieder aufwachen. Vielleicht wird er fragen was passiert ist. Wenn das der Fall ist, dann sag ihm nichts von den Zwillingen. Du musst ihn von ihnen irgendwie ablenken. Lenk ihn ab, damit er sie von selbst vergisst, in Ordnung?", fragte Liam leise und sah Zayn dabei die ganze Zeit traurig an. "In Ordnung.", murmelte ich.

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Ich hatte jetzt meine Therapiesitzung bei Liam. Wir saßen uns gegenüber und ich beantwortete ihm die üblichen Fragen. "Luke, ich glaube nicht mehr, dass du depressiv bist. Du hast dich weiterentwickelt und mittlerweile kannst du fast problemlos über die Geschichte mit deiner Mutter sprechen. Ich denke, du hast es geschafft. Ich kann dich ohne bedenken nach Hause schicken. Aber dann ist da noch Zayn.

Er kann nicht ohne dich. Abgesehen von mir hat er nur noch dich. Ich weiß nicht was ich machen soll. Er wohnt hier nur, weil seine Familie ihn nicht will. Ich kenne sonst nur zwei Person, die ihn aufnehmen würden und eine davon bin ich.", erklärte Liam und ich nickte nachdenklich. "Wer ist die andere Person?", fragte ich dann. "Zayn hat mir mal von ihm erzählt. Sie waren beste Freunde, bis er umziehen musste. Sie haben nur Kontakt per Skype gehabt, aber irgendwann durfte er wegen seiner Eltern keinen Kontakt mehr zu ihm haben. Sein Name ist Niall. Er lebt in Irland.", antwortete Liam. Niall.

»Promise Land« Buch I || LashtonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt