Kapitel 8

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Nobody said it was easy.

It's such a shame for us to part.

Nobody said it was easy.

Nobody said it would be so hard.

I'm going back to the start.

The Scientist- Coldplay

...............................

-Luke

Ich aß gerade das letzte Stück der Pizza, als Ashton sich neben mich setzte. Es war mir irgendwie peinlich, dass er über meine Vergewaltigung wusste und auch, dass er meine Narben gesehen hatte. "Mikey und Cal machen sich sorgen um dich. Kann ich ihnen schreiben, dass es dir gut geht?", fragte er mit dem Blick auf sein Handy. "Von mir aus. Ashton hast du sie gesehen? ", er wusste was ich meinte, dass wusste ich. "Ja.", antwortete er bloß und seine grünen Augen mit hellbraun und gelb darin richteten sich auf mich.

"I-ich wollte das nicht.", murmelte ich, obwohl es wohl die größte Lüge überhaupt war. "Luke du wolltest das. Gib es zu. Du hast diesen riesigen Drang den ganzen Selbsthass loszuwerden. Die ganze Wut auf die Jungs die dich mobben und auf deine Mum vielleicht auch. Die ganze Traurigkeit, weil du alleine bist. Luke ich kenn das Gefühl gut genug und das weißt du auch.", sagte Ash ernst und mir stiegen Tränen in die Augen.

Er hatte so verdammt recht und ich hasste mich noch mehr dafür, dass ich jetzt wieder heulte. "Luke. Komm her.", ich presste mein Gesicht gegen seine Brust und schlang meine Arme um seinen Bauch. "Luke wenn du wieder sowas hast. Wenn du denkst, dass du nichts bist, dass du allein bist. Dass sie alle recht haben. Bevor du dich ritzt, bitte, komm zu mir okey? Egal wo ich bin und egal was ich mache. Egal wie viel uhr es ist. Komm zu mir.", murmelte Er in meine Haare und ich nickte, als die Haustür aufging.

Schnell ließ ich von Ashton ab Und lief ins Bad, damit Harry mich nicht weinen sah. Ich sah in den Spiegel und musste feststellen, dass meine Augen vom Rot umgeben wurden aber ich sah nicht mehr so müde und verzweifelt aus, was mich etwas beruhigte. Ich wusch mein Gesicht und entdeckte Harrys Haargel womit ich meine Haare mal wieder nach langer Zeit stylte. Etwas zufriedener mit meinem Aussehen wollte ich gerade zu den Geschwistern zurück, als ich ihr Gesprach hörte. "...Ich hab das Gefühl er mag dich mehr als mich. Er lässt mich nicht an sie ran. Ich vermisse ihn.", hörte ich Harry sagen. Seine Stimme war höher als Ashs und klang kindlicher weil er so wie ich noch nicht im Stimmbruch war. "Gib Luke Zeit. Er vertraut keinem mehr und ich kann ihn verstehen. Ich hätte nicht anders gehandelt. Glaub mir alles wird wieder gut. Versprochen!", hörte ich nun Ashton. Ich war echt ein scheiß bester Freund. Ich war scheiße. Verdammt scheiße.

Wieder kam dieser Drang in mir auf mir irgendwas spitzes so tief in den Arm zu rammen, dass es schmerzte und blutete aber ich unterdrückte es. Oder versuchte es zu mindest. Ich konnte mich jetzt nicht hier vor ihnen ritzen. Ich würde mich selbst bestrafen, wenn Ashton Harry zu seinem Date bringen würde. Ich musste es tun. Mit diesem Gedanken der meinen Drang etwas stillte ging ich zu den Beiden.

"Haz?", flüsterte ich schon fast und der braunhaarige Lockenkopf drehte sich zu mir. "Es tut mir Leid, dass ich dich so ignoriert hab und-" "Ist egal!", sagte er schnell und Presste sich an mich. Schnell erwiderte ich die Umarmung und weil Harry kleiner war als ich (ich war schon 1, 73m), kitzelten mich seine Locken. Ich kicherte leise und sehr unmännlich und Ashton sah mich belustigt an. Ich lächelte leicht zurück. Harry hatte mich immer noch nicht losgelassen und kuschelte sich jetzt wie früher an mich. Seine Freundin würde viel geknuddel aushalten müssen. Ich selbst liebte es auch zu kuscheln und da es lange her war, dass ich überhaupt geknuddelt wurde, genoss ich es. "Ok. Genug davon Harry! Heb dir das für Hanna Auf!", lachte Ash dann und gab Haz einen Klaps auf den Arsch was ihn quieken ließ.

Ich lachte etwas lauter und Ashton stimmte mit ein. Ich hatte ihn nie wirklich lachen hören und seine Lache war echt schön. Ich fand meine Lache viel zu laut und kratzig.. "Es ist schöner wenn du lachst Luke.", meinte Harry und ging dann in die Küche.

...

Harry und Ashton waren seit fünf Minuten weg und dieser Drang nach Blut das meinen Arm runter lief war mittlerweile so stark, dass ich schon im Bad saß, die Tür abgeschlossen und nach einer Nagelschere suchte. So hatte ich mich sonst auch geritzt. Nach einer Weile fand ich eine und schob den Ärmel des Hoodies hoch. Fünf rote dünne Linien zierten meinen unmuskulösen Arm und ich setzte die Nagelschere an. Eigentlich wäre ich jetzt an meiner Hauptschlagader angekommen, aber ich wollte es nicht beendet, noch nicht, weshalb ich über meiner ersten Wunde anfing. Mit Kraft ließ ich die Nagelschere über die Haut gleiten und ließ sie eine tiefe blutende Wunde hinterlassen. Mein Arm wurde von Schmerzen durchzogen, doch aus irgendeinem Grund konnte ich nicht aufhören wie sonst.

-Ashton

Als ich wieder kam war Luke nicht im Wohnzimmer. Ich sah überall nach und blieb schließlich an der verschlossenen Badezimmertür hängen.

Scheiße.

"Luke! Luke mach auf!", schrie ich und klopfte gegen die Tür. "Luke bitte! Tu das nicht! Tu dir das nicht an! Komm da raus! Und wenn du es nicht für dich tust, dann tu es für Harry!", schrie ich verzweifelt und hörte dann das Klacken des Schlosses. Danke Gott. Schnell ging ich ins Bad und griff sofort Lukes Arm. Es waren zum Glück nur wenige. 3 um genau zu sein, aber sie waren tief. "Gib mir die Nagelschere.", murmelte ich und ohne ein Wort zu sagen drückte er sie mir in die Hand. Ich warf sie ins Klo und spülte solange, bis sie weg war, dann nahm ich einen Verband und Creme aus dem Badezimmerschrank.

"Setz dich.", murmelte ich und er setzte sich auf den Klodeckel. Gekonnt schmierte ich die Salbe auf die Wunden und wickelte den Verband drum. "Wenn Harry fragt, dann sagst du ihm, dass es wegen den alten Schnitten ist. Ich will nicht, dass er das nochmal durchmacht.", sagte ich Ernst und Luke nickte mit Tränen in den Augen. Ich zog ihn in eine Umarmung und er setzte sich auf meinen Schoß. "Warum?", fragte ich ruhig. Ich kannte das Gefühl sich nutzlos und widerwärtig zu finden und ich wollte ihm helfen. Bei mir war niemand da, aber er hatte Jemanden. "Ich hab Harry so enttäuscht. Ich bin ein schlechter Freund. Ich hab ihn nicht verdient. Ich bin scheiße.", nuschelte er. "Du bist nicht scheiße, glaub mir. Sieh dich an Luke! Deine Augen, deine Haare. Du bist der geborene Mädchenschwarm du nutzt es nur nicht.", ich fuhr mit meiner Hand seinen Rücken rauf und runter. "Wirklich?" "Wirklich."

»Promise Land« Buch I || LashtonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt