Kapitel 56

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What would you do?

What would you say?

How does it feel pretend it's ok?

My eyes deceive me.

But it's still the same

pretend it's ok.

Pretend it's ok- Little Mix

-Michael

"Wenn ich gehen wollen würde, wäre ich schon längst gegangen!", schrie ich. Die Tränen in meinen Augen drohten meine Wange runter zu laufen aber ich war nicht nur traurig sondern auch wütend. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Das ganze artete total aus. "Das sagst du jetzt! Ich will nicht das du mich irgendwann wieder verletzt!", schrie Calum schluchzend. "Es war gar nichts! Fiona hat mich geküsst nicht ich sie! Calum ich wollte das nicht und ich hab ihr sofort gesagt, dass ich vergeben bin!", meinte ich und konnte die Tränen nicht zurück halten. "Hör auf mich anzulügen!", schluchzte Calum laut und ließ sich aufs Bett fallen. "Aber-" "Geh weg.", flüsterte Calum. "Was?" "Geh weg! Verschwinde!", schrie Calum verzweifelt und ich sah genau wie schwer es ihm fiel das zu sagen.

"Das kannst du nicht machen! Calum ich-" "Ich hasse dich!", schluchzte er und ich hielt mir sofort eine Hand vor den Mund um nicht laut los zu schluchzen. Er hasste mich. Die Wörter brannten sich tief in mein Gehirn. Er hasste mich. Schließlich entwich mir doch ein Schluchzen und ich nahm meine Schultasche. So schnell es ging stopfte ich ein Shirt, eine Hose und Boxershorts,  sowie meine Brieftasche und mein Handy darein, bevor ich mit Tränen überströmten Gesicht die Treppe runter lief und aus dem Haus rannte. Mein Auto vergaß ich völlig stattdessen fing ich an los zu rennen. Ich rannte die Straßen runter und kam schließlich an eine Tankstelle an.

Ohne groß darüber nach zu denken stolperte ich rein und der Verkäufer sah mich verwirrt an. "Haben sie ein Feuerzeug und Zigaretten?", fragte ich leise. "Du musst mir deinen Ausweis zeigen, sonst darf ich dir die Zigaretten nicht verkaufen.", meinte der Verkäufer und während er eine Schachtel Zigaretten und ein Feuerzog nahm, kramte ich meinen Ausweis heraus. Ich zeigte ihn kurz und er nickte. "Ich sag dir das, weil du erst 18 bist. Rauchen ist keine Lösung von Problemen und man wird schnell süchtig. Pass auf, dass du es nicht übertreibst.", meinte er und ich nickte leicht. Ich gab ihm das Geld, er mir die Zigaretten und das Feuerzeug.

Mit den Zigaretten ging ich raus und nahm mir direkt eine. Ich betrachtete das kleine Röhrchen kurz bevor ich mit den Schultern zuckte und sie anzündete. Ich nahm einen Zug und atmete den Rauch tief ein, hustete ihn allerdings sofort aus, weil es einfach unmenschlich im Hals brannte. Andererseits faszinierte mich dieses brennen und so schlecht schmeckte es auch nicht, weshalb ich noch einen Zug nahm. Und noch einen. Und noch einen.

Nachdem die erste Zigarette aufgreraucht war, wartete ich nicht lange, sondern nahm mir direkt die Zweite. Die Schachtel verstaute ich in meiner Hosentasche. Rauchend ging ich weiter und erkannte schon bald die Straße in der Ashton wohnte. Wollte ich überhaupt zu ihm? Ich bließ den Rauch aus. "Michael? Du rauchst?", fragte mich plötzlich jemand hinter mir und ich drehte mich um nur um Hanna mit verweintem Gesicht auf einer Bank sitzen zu sehen. "Seit heute, ja. Was ist passiert?", fragte ich sie verwirrt. "Harry und Louis haben rumgemacht als ich zu Harry ins Zimmer wollte.", meinte sie. "Autsch. Tja. Mein Freund hat mich verlassen weil Fiona aus unserer Parallelklasse mich geküsst hat.", murmelte ich und nahm erneut einen Zug. "Und deshalb rauchst du?", fragte Hanna mit hochgezogener Augenbraue. "Sieht so aus.", grinste ich. "Du solltest damit wieder aufhören. Damit wird es auch nicht besser.", meinte sie. "Ritzen lößt deine Probleme auch nicht aber man kann sie damit für kurze Zeit vergessen. Dasselbe gilt fürs Rauchen.", lachte ich heiser.

"Gibst du mir eine?", fragte Hanna und sah zu mir auf. "Träum weiter. Ich werde ganz bestimmt keiner Minderjährigen eine Zigarette in die Hand drücken.", damit drehte ich mich um und ging weiter den Bürgersteig entlang. Als ich schließlich an Ashtons Haus ankam blieb ich kurz stehen. Die Zigarette in der Hand und den Rauch ausblasend sah ich das Haus an und überlegte ob ich klingeln sollte oder nicht. In dem Moment öffnete sich die Tür und Louis kam gefolgt von Harry raus. Harry lächelte Louis an bevor er mich bemerkte. Sein Blick glitt von meinem Kopf zu meiner Hand und seine Augen weiteten sich in Schock bevor er wieder ins Haus rannte.

Louis drehte sich zu mir um und rief etwas doch da rannte ich schon los. Ich brauchte ganz bestimmt keine Predigt von Ashton, dann bestimmt noch von Mrs Irwin, Harry, Luke und wahrscheinlich auch Louis, wie schlecht rauchen war. In diesem Moment machte rauchen mich glücklich. Oder eher gesagt ging es mir durch das Nikotin besser und ich fühlte mich nicht ganz verlassen. Ich wusste, dass ich gerade vor meinen Problemen wegrannte, aber das tat ich immer. Zum zweiten Mal rannte ich die Straßen entlang, bis ich schließlich irgendwo ankam, wo ich mich nicht auskannte. Na ganz toll.

»Promise Land« Buch I || LashtonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt