Your World in Flames

Chapter 44

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Knapp vier Stunden später hob ich skeptisch eine Jeans an meine Beine und sah auf. "Was ist mit der?"

"Ist schön", seufzte Zayn entnervt und drehte sich dann zu Pam, um seine wirklich sehr ausgiebige Meinung zu ihrem Pulli abzugeben. "Auch schön."

Fragt mich nicht, wie wir es geschafft hatten, dass er doch mitkam aber im Nachhinein bereuten wir es ihn mitgeschleppt zu haben. Obwohl seine hochroten Wangen in der Unterwäscheabteilung wirklich sehr amüsant und knuffig waren.

Seine Augen waren überalle, nur nicht bei den bunten Höschen oder BHs die an der Wand oder den Ständern um ihn herum hingen.

"Ähm... Mädels...", murmelte er peinlich berührt als ich Pam gerade einen dunkelblauen BH zeigte.

Oh ja, wir wussten wie unwohl er sich fühlte, aber ehrlich gesagt machte es uns beiden Spaß. Sehr viel Spaß sogar. Das war auch der Grund, warum wir uns hier sehr, wirklich sehr ausgiebig umsahen. Pam legte einen drauf, als sie tatsächlich einen roten Spitzen-BH und das dazu passende Höschen anprobierte und Zayn nach seiner Meinung fragte.

Der Arme wusste gar nicht wohin mit seinen Augen. "Ähm...", er räusperte sich beschämt, "Sehr hübsch." Langsam bekam ich auch Mitleid mit ihm. Pam lachte leise und zog sich dann zurück, um sich unzuziehen.

Als sie wieder rauskam warf sie mir einen schwarzen, verspielten BH mit dezenter Spitze zu. Kurz danach flog das Höschen hinterher. "Das steht dir bestimmt, na los!"

"Oh nein!", rief Zayn entschieden und erhob sich aus den rosanen Plüschsessel, während er eine ablehnende Handbewegung machte. "Du bist die Freundin meines Bruders, Roxy, da werde ich dich bestimmt nicht nur in Unterwäsche angaffen!" Er schüttelte heftig seinen braunen Schopf.

Irgendwie fand ich seine Reaktion wirklich niedlich, weshalb ich ihn nur anlächelte und mich dann Pam zuwandt. "Okay, erlösen wir den Armen, er hat genug gelitten. Nicht, dass sein Gesicht für immer so rot bleibt." Pam kicherte und nickte zustimmend, was Zayn perplex dreinschauen ließ.

"Wie... Ihr wolltet mich nur ärgern?"

"Jup", lachte die Brünette und schlenderte auf die Kasse zu. Erstaunt sah ich ihr nach.

"Ey, was wird das?"

Sie hob die rote Unterwäsche hoch. "Die sah echt geil aus, muss ich mehr sagen?"

Lachend schüttelte ich meinen Kopf und beglückwünschte im Inneren schon einmal Jonas.

Als sie bezahlt hatte kam sie zu mir und hob skeptisch eine Augenbraue. Dann nickte sie auf die schwarze Unterwäsche, die ich gerade wieder weghängen wollte.

"Das war mein Ernst, die steht dir bestimmt fantastisch." Ungläubig sah ich sie an. Wollte sie im Ernst, dass ich das hier kaufte?

Unentschlossen schüttelte ich meinen Kopf. "Nein, Pam, lass mal, ich-"

"Na schön", meinte sie, schnappte sich den Kleiderbügel und ging wieder zur Kasse, "Dann bezahl ich es eben!"

Jetzt war ich es, die hochrot anlief während Zayn nur mit verschränkten Armen hinter mir stand und lachte. Finster drehte ich mich zu ihm um. "Lach nicht!"

Ein Grinsen erschien auf seinen Lippen, als er sich zu meinem Ohr vorbeugte. "Glaub mir, Nate wird's gefallen."

Jetzt musste ich bestimmt glühen wie... wie... ach, ich wurde einfach fucking rot!

Verlegen schlug ich gegen Zayns Brust, der nur lachend beobachtet wie Pam mir die Tüte mit meiner neuen Unterwäsche in die Hand drückte und breit grinste.

"Ich hasse dich dafür", knurrte ich sauer, als wir auf den Weg zu den normalen Läden machten.

Pam lachte. "Dafür wird Nate mich lieben."

Und tschüss normale Hautfarbe, hallo grenzenlose Röte!

"Was macht Mo eigentlich?", lenkte Zayn ab und im Ernst, ich hätte ihm vor Dankbarkeit um den Hals fallen können.

Die Brünette ließ von den roten T-Shirt ab und zuckte mit den Schultern. "Unternimmt was mit Alex."

Hätte ich ein Getränk gehabt, hätte ich es wie im Film auf den Boden gespuckt. Erstaunt sah ich sie an. "Mit Alex?"

Sie nickte, aber auch Zayn sah nicht weniger verwirrt aus als ich. "Ich dachte da ist Schluss?"

"Ja, aber sie haben sich anscheinend unterhalten und wollen zumindest Freunde bleiben. Oder es versuchen", erklärte sie, hob einen bauchfreien, schwarzen Pulli nach oben und sah mich fragend an.

Interessiert begutachtete ich besagten Pulli und steckte ihn in die Einkaufstasche. "Schön, dass er meinen Rat befolgt hat", meinte ich und erntete verblüffte Blicke. Schnell erzählte ich ihnen, was sich am Samstag am See abgespielt hatte.

"Also ich glaube ja, dass da immernoch Gefühle im Spiel sind. Ich meine, sie waren ewig zusammen, das hinterlässt schon Spuren." Ich stimmte Pam zu, während wir unsere Sachen an der Kasse ausluden und sie bezahlten.

Auch Zayn stimmte zu. "Gut möglich, dass Mo ihn noch liebt hat man ja gesehen, nur bei Alex hab ich irgendwie meine Zweifel. Und dann wäre da ja noch Scott. Wie ist das eigentlich ausgegangen?"

Da wussten wir beide nicht weiter. "Keine Ahnung, aber ich habe ihn schon ewig nicht mehr gesehen", meinte ich. Das letzte Mal war, als er mir am Ende gesagt hatte, dass Nate im Knast war und ich ihm eine geknallt hatte.

Sorry, not sorry.

"Zum Glück", hängte Pam für mich dran und ich schmunzelte zustimmend.

"Für ihn." Unsere Köpfe schnellten fast zeitglich zu Zayn, der mich grinsend anfunkelte. Verwirrt zog ich meine Stirn in Falten. "Nate würde ihn nämlich geradezu zerreißen wenn er die auch nur schief ansehen würde, Roxy."

Pam schnaubte. "Verdient hätte es dieser Flachwichser Anderson ja", brummte sie und hielt kurz an, um sich ein Eis zu kaufen. Kein Wunder, es war viel zu warm und durch die Shoppingtour wurde uns nur noch heißer, weshalb auch Zayn und ich uns je zwei Kugeln gönnten.

"Versucht er eigentlich immer noch über deine Eltern an dich ranzukommen, Roxy?", fragte Zayn mit dem Mund voller Schokoeis.

Ahnungslos zuckte ich mit den Schultern. "Keine Ahnung, ich hoffe nicht", Gott, dieses Mangoeis war der Himmel auf Erden, "Aber ist auch egal, immerhin habe ich Nate."

Aber Zayn schien noch immer irritiert zu sein. "Was will er eigentlich von dir?", fragte er, "Ich meine, warum ist er so besessen von dir?"

Ich seufzte schwer. "Ach, er will wohl mit jedem Mädchen an der Schule einmal was gehabt haben bevor er sich verpisst, nur spiele ich bei seinem Plan nicht so ganz mit."

Zayn starrte mich mit offenem Mund an. "Warte und sonst hatte er jede rumgekriegt?" Ich nickte. Dann drehte er sich ungläubig zu Pam. "Selbst dich?"

Verteidigend hob sie ihre Hände. "Hey, ich war voll wie sonst was und wir haben nur geknutscht, was übrigens verdamnt schlecht war. Mehr lief da echt nicht!"

Ja, die Geschichte kannte ich schon. Sie spielte sich vor etwa einem Jahr bei einer Party ab, auf der Pam zum ersten Mal so richtig harten Alkohol probiert hatte. Im Nachhinein war das eine beschissene Idee gewesen.

Inzwischen waren wir an unseren Parkplätzen angekommen.

"Also, ich geh dann mal", meinte Pam, "Danke für die tolle Beratung, Zynilein." Sie zwinkerte ihm keck zu, was er nur mit einem Mittelfinger kommentierte.

Gerade als ich gespielt empört den Mund öffnen wollte so wie er es bei uns getan hatte, wandt er sich warnend an mich. "Wage es ja nicht!", meinte er lachend, stieg winkend in seinen Wagen und fuhr davon. Ich tat es ihm gleich und machte mich ebenfalls auf den Heinweg.