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Müde lag ich im Bett, konnte allerdings nicht schlafen. Nachdem ich aus der Halle gegangen war, traf ich auf Liv und ein weiteres Mädchen, die gerade laufen gehen wollten und mich fragten, ob ich mitkommen wollte.

Zusammen liefen wir dann bis es Zeit war zum Mittagessen zu gehen und ich unterhielt mich mit ihnen über verschiedene Dinge und das, obwohl ich Smalltalk eigentlich hasste.
Nach dem Mittagessen traf ich in der Halle wieder auf James und Caden mit denen ich dann den restlichen Tag verbrachte. Zu meiner Erleichterung und auch zu der von den beiden, war ich am Nachmittag deutlich konzentrierter und wir schafften doch noch einiges.

Meine gute Laune, lies ich mir selbst von Carter nicht vermiesen, den James und ich nach dem Abendessen auf dem Weg zu meinem Zimmer trafen. Ich verabschiedete mich von ihm mit einer Umarmung. Er schien noch etwas sagen zu wollen, ließ es aber dann doch sein und ging davon.

Mit dem Gedanken über was James mir sagen wollte, viel ich in eine tiefen aber unruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen stand James gut gelaunt vor meinem Zimmer und eröffnete mir, dass ich heute wieder mit ihm trainieren würde.
Zum aufwärmen liefen wir ein paar Runden durch die Gänge, bevor wir wieder in die Halle für Nahkampf gingen.

Auch wenn ich immer besser wurde, ging mir dieser allerdings ziemlich auf die Nerven. Auch James schien dies zu bemerken, denn nach dem Frühstück gingen wir erst wieder laufen, machten etwas Krafttraining und gingen dann in die Halle für Parcours in der wir uns bis zum Mittagessen aufhielten.

~

„Wie hast du das denn gemacht?", Liv lachte laut auf, als ich ihr erzählte, wie ich es geschafft hatte mehrmals von dem selben Kasten zu fallen und kein einziges Mal auf den Füßen gelandet war. 
Ich hatte sie beim Mittagessen an einem Tisch in der Ecke gesehen und mich zu ihr gesetzt.

„Parcours ist das einfachste was es gibt.", halb fassungslos halb lachend starrte sie mich an.
„Für dich vielleicht. Wenn die Wand aber 2,20 m hoch ist und du nur 1.60 m und nicht springen kannst, dann ist das nicht ganz so einfach.", antwortete ich ihr.

„Das kann nicht dein Ernst sein, Jane.", Liv lachte nun nur noch mehr.
„Ist es aber.", auch ich lachte, allerdings verklang dieses plötzlich als mein Blick auf die Uhrzeit fiel. 14:04 Uhr.

„Scheiße, ich muss los. Kannst du meinen Teller wegbringen?", es war mehr eine Aufforderung als eine Frage, die ich ihr noch zurief, bevor ich aus dem Saal lief. Ich hörte nur noch Livs lachen.

Schwer Atmend kam ich in der Halle an, in der James und ein paar weitere Mitglieder der roten Garde bereits kämpften oder wie James, auf mich warteten.

„Du bist zu spät.", er deute mir an sich neben ihn zusetzen.
„Ich weiß, sorry. Hab nicht auf die Uhr geschaut."
„Das nächste mal darfst du für so ne billige Entschuldigung laufen. Sei froh, dass ich gute Laune habe.", er lächelte. „Schau zu und versuch dir was abzugucken."

Ich fand es eigentlich ziemlich langweilig zu zugucken und nach dem Mittagessen war ich ohnehin total müde, allerdings war ich froh einmal nicht selber die Knochen gebrochen zu bekommen und versuchte tatsächlich mir etwas abzugucken.

Besonders leicht fiel es mir zwar nicht, aber schließlich schaffte ich es mir eine Technik, die Jayden relativ oft benutzte einzuprägen.
Zu meinem Glück schien sie ziemlich leicht und ohne großen Kraftaufwand zu funktionieren, war aber trotzdem effektiv, da Ryan jedesmal aufs neue drauf rein fiel.

Neben den Techniken gab ich mir allerdings auch Mühe, die Bewegungen der beiden Jungen zu beobachten. Ich erinnerte mich daran, dass Blondi einmal gesagt hatte, dass man seine Gegner studieren sollte, da man so ihre Schwächen schnell erkennt und eine große Möglichkeit bestehe, sie zu besiegen.

Jayden schien ebenfalls großen Wert auf diese Taktik zu legen, da seine Bewegungen eher langsam und ruhig waren, während Ryan komplett in die Offensive ging.

Nachdem Ryan zu meiner Überraschung dann doch den Kampf gewann, da Jayden zu lange in der Defensive blieb, forderte James mich auf gegen Ryder kämpfen, der mich - wie er am Dienstag bei dem Treffen der roten Garde deutlich gemacht hatte - anscheinend nicht sonderlich leiden konnte.

„Du wirst nur besser, wenn du dich selber forderst."
Ich seufzte und erhob mich.

Ryder stand bereits in Position und angriffslustig auf der Matte. Seine Augen funkelten überheblich und er schien einfach nur darauf aus zu sein, mir irgendwie weh tun zu können. Wie fast alle hier.

DividedWhere stories live. Discover now