9.

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Den Weg hatte ich schon längst wieder vergessen, als ich um die erste Ecke ging. Ich werde wahrscheinlich einfach hier ein wenig herum latschen, bis ich mich verlaufen habe und mich dann in irgendeine Ecke setzen in der Hoffnung, dass jemand zufällig vorbeiläuft und Mitleid mit mir hat und mir hilft.

Ja. Das klingt nach einem guten Plan.
Nicht. Obwohl... Nein.
Die Gänge, die ich entlang schlenderte, sahen alle ziemlich gleich aus. Meist grau oder weiß. Hier muss es doch irgendein System hinter geben?!
Die Türen an denen ich vorbeikam, waren alle nummeriert oder hatten eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen als Beschriftung. Die Gänge hatten Buchstaben in verschiedenen Farben als Erkennungs-Merkmal.

Ich traf nur auf wenige Leute, welche mich entweder ignorierten oder im vorbeilaufen kritisch musterten.
Um so mehr wunderte ich mich deswegen, als ein Mädchen, dass ich auf mein Alter schätzte, mich freundlich anlächelt und auf mich zukommt.

„Kann ich dir vielleicht helfen?"
„Ja. Also Nein. Obwohl doch vielleicht?! Weißt du, wo die Bibliothek ist?", fragte ich.
„Die Bibliothek?"
„Ja, ich soll zur Bibliothek gehen?!"
„Oh, ich wundere mich nur. Die Bibliothek wird nämlich normalerweise sehr selten besucht. Aber klar, weiß ich wo die ist. Ich muss eh in die selbe Richtung, ich kann dich hinbringen, wenn du möchtest. Ich bin übrigens Nina und du?"
„Danke, das wäre nett. Ich bin Jane. Jane Horan."

Für eine Millisekunde blickte Nina mich erschrocken an. Sie hatte sich allerdings schnell wieder gefangen und lächelte mich an. Zusammen bogen wir um die erste Ecke.
Irgendwas lies Nina anscheinend nachdenken, denn sie redete nicht mehr, sondern starrte stattdessen den grauen, eigentlich ziemlich uninteressanten Boden an, während wir um die nächste Ecke bogen.

„Ist der Boden so interessant?", fragte ich, um wieder ein Gespräch anzufangen. Sie reagierte nicht.
„Hallo?", brüllte ich nun in ihr Ohr.
„Hm? Hast du was gesagt? Sorry, war in Gedanken."
„Wie groß ist das Ding hier eigentlich?"
„Ziemlich groß.", zwinkerte sie.
„So hier wären wir. Ich hoffe wir sehen uns mal wieder. Ich muss jetzt weiter. Hab' noch nen Termin. Bis irgendwann mal."
„Ja, bis irgendwann mal."

Und schon war sie verschwunden und ich stand alleine vor einer riesigen Holztür. Die Tür war kunstvoll verziert und in sie waren verschiedene Muster, Sätze und Zahlen eingraviert. Die Türklinken schimmerten golden.

Ich holte noch einmal tief Luft und öffnete dann die schwere Tür.
„Das kannst du doch nicht machen!", brüllte Luke einen alten Mann an, der hinter einem großen, dunklen Eichenholz Schreibtisch saß.
„Doch, kann ich und werde ich auch.", sprach der alte Mann ruhig.
„Du kannst mich mal!", zischte Luke nun leiser, aber aggressiver zurück.

In dem Moment fiel die Tür hinter mir mit einem lauten Knall ins Schloss. Beide drehten mit einem Ruck ihre Köpfe zu mir. Der alte Mann stand auf und lächelte mich warm an, während Lukes Miene sich noch mehr verdunkelte. Er warf dem Mann einen letzten Blick zu und lief dann mit einem nicht wirklich freundlich wirkenden Blick an mir vorbei. Die Tür knallte hinter mir laut zu, während ich immer noch an der selben Stelle stand und mich keinen Milimeter bewegte.

„Komm. Setz' dich doch."
Zögernd ging ich auf einen der ledernen Sessel zu, die vor dem Schreibtisch standen und setzte mich ohne den Mann aus den Augen zu lassen. Dieser kramte gerade in einer der Schreibtischschubladen und achtete nicht auf mich.

Ich sah mich um. Die Bibliothek war riesig. Vom Boden bis zur Decke waren es bestimmt 9 Meter. Die Regale waren ebenfalls alle in dunklem Holz gehalten und reichten bis zur Decke. Überall sah man Bücherstapel auf dem Boden stehen. Diese haben wahrscheinlich nicht mehr in die ohnehin schon überfüllten Regale gepasst.

Die Decke war in der Mitte mit komischen Figuren bemalt und außen rum mit Gold umrandet.
„Also Jane..." Erschrocken fuhr ich herum. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass der Mann fertig mit seinem Papierdings war. Vor ihm, auf dem Schreibtisch lagen jetzt zwei Papierstapel und ein Buch mit einem ledernen Umschlag.
„Ich denke, ich muss dir einiges erklären.", sprach der alte Mann.
Neeee, was sie nicht sagen. Ich erhalte schon zum zweiten Mal ne Überdosis Schlafmittel, werde in irgendein komisches dunkles Loch verschleppt, dann wollte die Regierung die Kinder beim Angriff der Rebellen schützen, obwohl wir denen eigentlich egal sind und schließlich sitze ich hier in einer anscheinend über hundert Jahre alten Bibliothek, die irgendwie den 3. Weltkrieg überlebt haben soll, gegenüber von einem alten Mann, der aussieht, wie 'Gollum'.

Nöööö, also ich finde sie müssen mir überhaupt nichts erklären.

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Heeeeey,

ich habe wieder Wlan😊😋
Also... neues Kapitel und so...
Sry, dass letzten Sonntag keins kam😬

Wer freut sich auch schon auf Zeugnisse      *nicht*
Kp, was ich noch schreiben soll, deswegen...

Bye

- Julez 😜

P.s.: Habe oben ( und hier unten)mal Bilder von Bibliotheken eingefügt, die ich irgendwie schön fand. Falls ihr, so wie ich, keine Hobbys habt könnt ihr ja einfach mal Googlen. Sind ein paar echt schöne Bilder dabei...😋

😋

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DividedOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz