52.

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Ich atmete schwer und fuhr dann ruckartig hoch.

Ich lag auf einem Bett in einem Zimmer, das definitiv nicht mir gehörte. Es war bestimmt viermal so groß, wie meins.

Neben dem Bett hockte Kat und blickte mich müde lächelnd an.
„Wo bin ich?", fragte ich sie mit leiser Stimme. Sie nickte mit dem Kopf zum Schreibtisch an dem ich Blondi entdeckte, welcher mich erst abwartend musterte und jetzt langsam auf mich zukam. Nettes Zimmer hatte er auf jeden Fall.

Irgendwie wunderte es mich, dass Kat hierbleiben durfte.
„Durfte sie nicht. Aber sie ist nicht gegangen.", erklärte Blondi.

„Geh aus meinem Kopf raus.", sagte ich zickig. Er grinste nur und setzte sich dann neben mir auf das Bett.

„Was ist passiert?"
„Weiß ich nicht.", antwortete ich, nicht wahrheitsgemäß.
„Doch, weißt du. Was ist passiert, bevor du auf dem Gang umgefallen bist?", fragte er nun fordernder.

Aus irgendeinem Grund wurden meine Augen wieder glasig. Wahrscheinlich, weil ich daran dachte, wie sie sich gewünscht hat, dass mein Bruder stirbt.

„Sag mal geht's noch?", Kat kam nun dazwischen.
„Sie ist gerade erst wieder aufgewacht und du bringst sie schon zum heulen?!" Sie nahm mich, soweit das im Sitzen ging in den Arm und setzte sich schützend vor mich.

Ich konnte sehen wie Blondi die Augen verdrehte.
„Lass sie los oder ich sorge dafür, dass du hier verschwindest.", provozierend sah er zu Kat.

„Aber-", begann sie, stockte jedoch, und lies mich zögerlich los, als er anstalten machte aufzustehen.

Er hielt zwei Finger an meine Schläfe und schaute durchdringend in meine Augen. Leicht verwirrt schielte ich zu Kat, die beleidigt neben dem Bett saß.
„Er schaut sich deine Erinnerungen an.", sagte sie. Ich nickte leicht.

Nach etwa zwei Minuten nahm er seine Hand wieder runter.
„Ich hasse sie auch.", er lächelte leicht.
Aww, er hat ein Herz. Aber Mitleid haben muss man üben.

„Ich kann dich hören.", kommentierte er murmelnd meine Gedankengänge.

„Kann ich mal deine Hand sehen?", es war mehr eine Aufforderung, also hielt ich sie ihm hin.

Schmerzen hatte ich zwar noch, aber sie waren auszuhalten und nicht mehr so schlimm.

„Dein Elex macht sich bemerkbar, aber normalerweise hat man dabei keine Schmerzen oder zumindest keine starken. Wir gehen morgen früh direkt runter und machen Elex-Training und lassen den Rest erstmal sein. Ich will rausfinden, was deine Fähigkeit ist, damit du sie so schnell wie möglich kontrollieren kannst. Denn wenn es das ist, was ich denke, solltest du das definitiv können. Vor allem wenn es in den Ausmaßen, die es anscheinend hat ausbricht.

Übrigens, sag erstmal niemandem davon und rede auf den Gängen nicht darüber."

„Niemandem?", versicherte ich mich.
„Niemandem! Ich werde allerdings wahrscheinlich meinen Jungs darüber Bescheid geben und du kannst später Jack und Jace auch noch davon erzählen, aber wir schauen erstmal.
Vor allem achte darauf, dass Graves nichts weiter mitbekommt."

„Wieso eigentlich?"
„Ich traue ihr nicht. Habe ich noch nie getan und werde ich auch nicht."
Meine Hände fingen wieder an zu Schmerzen und ich schaute panisch abwechselnd zu Kat und Blondi.

„Du musst ruhig bleiben. Denk nicht an sie.", ich nickte und versuchte mich zu beruhigen.

Mit einem Blick zu seinem Spacko sagte er an Kat gewandt: „Du musst gehen." Sie seufzte, verabschiedete sich von mir und ging.

Es war 22:58 Uhr. Wie lange war ich bitte weg?
„Muss ich nicht auch gehen?", fragte ich. Er schüttelte den Kopf und deutete auf meine Hände.
„Wenn dir deswegen was passiert, kriege ich es nicht mit und kann dir nicht helfen."

Erst jetzt merkte ich, wie müde ich eigentlich war.
„Ich gehe dir noch ein paar Sachen holen.", mit diesen Worten verschwand er und war keine zwei Minuten später wieder da.

Ich ging ins Badezimmer, um mir meine Schlafsachen anzuziehen.
Als ich wieder rauskam, hatte Blondi auch eine andere Hose an und saß Oberkörperfrei an seinem Schreibtisch. Das machte er ganz sicher mit Absicht. Ich konnte sein Grinsen quasi spüren.

Er schien zu überlegen und schrieb zwischendurch immer mal wieder etwas auf ein Blatt, das vor ihm lag.
„Was machst du da?", neugierig schaute ich über seine Schulter.
„Nachdenken.", antwortete er knapp.

Müde ging ich zum Bett und legte mich hin. Ich würde ganz sicher nicht auf dem Boden schlafen, selbst wenn das heißt, dass ich mit Blondi in einem Bett liegen muss. Dafür war mir mein Bett viel zu heilig.







Hey, das war das letzte Kapitel für heute.. Gute Nacht und so😴

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