68.

103 9 3
                                    


Als die Türe hinter uns ins Schloss fiel, spürte ich wie sich alle meine Muskeln schlagartig wieder entspannten.

„Du kannst mich wieder los lassen.", motzte ich Blondi an. Dieser lachte daraufhin leise auf, nahm aber seinen Arm von meiner Hüfte. Ohne ein weiteres Wort fuhren wir wieder mit dem Aufzug nach oben und liefen die Runden zuende.

Beim Nahkampf-Training waren wir heute wieder nicht alleine. Ein paar Jungs aus der roten Garde trainierten ebenfalls.

Das Training begann mit den üblichen Schlägen und Tritten von Blondi und meinem versuchten Ausweichen. Zwischendurch fielen provokante Bemerkungen von ihm und daraufhin dumme Kommentare von mir, die ich aber bereits kurz darauf bereute.

„Wieso bist du heute so unkonzentriert? Nicht das du sonst konzentriert wärst, aber trotzdem.."
Ich verdrehte die Augen.
„Ich denke nach."
„Über was?"
„Gestern. Ist sie wirklich tot?"
„Nein."
„Echt jetzt? Sie lebt noch?", verwundert, aber gleichzeitig hoffnungsvoll sah ich hoch.
„Nein.", spöttisch sah er mich an.

„Ist das dein ernst? Das ist nicht witzig.", wütend stand ich vom Boden auf.
„Was habt ihr danach mit ihr gemacht?", meine Stimme war wieder etwas leiser geworden.
„Fluor-Antimonsäure." Leicht dämlich starrte ich ihn an, während meine Handgelenke zu pochen begannen.

„Rede in ganzen Sätzen."
„Wir haben sie aufgelöst."

Ich brauchte ein paar Sekunden, in denen ich nicht einmal blinzelte und nur das pochen meiner Handgelenke spürte, um zu realisieren, was er gerade gesagt hatte, bevor ich komplett ausrastete.

Wie von alleine hoben sich meine Hände und mit einem Mal stieß ich Luke ohne ihn auch nur zu berühren einige Meter durch die Luft.

Geschockt wollte ich die Hände vor dem Mund zusammenschlagen, doch das führte nur dazu, dass ich selbst plötzlich nach hinten flog und mit voller Wucht, erst gegen die Hallenwand knallte und dann wie ein nasser Sack auf den Boden fiel.

Stöhnend rieb ich mir den Kopf. Wenn ich mir dabei nichts verstaucht habe, dann weiß ich auch nicht. Langsam versuchte ich aufzustehen, ließ es aber bleiben, als ich nur Sternchen sah.

„Scheiße, kannst du aufstehen?", James und zwei andere aus der roten Garde hatten sich rechts und links von mir positioniert und halfen mir, mich auf die Bank zu setzen.

„Was zur Hölle war das?"

„Ich..äh", ich selber konnte mir nicht ganz erklären, was da gerade geschehen war, jedoch hatte ich eine Vermutung, die sich nur kurze Zeit später bestätigte.

„Ich hoffe mal, das war ne rhetorische Frage.", Blondi kam leicht wütend auf mich zu und griff nach meinen Handgelenken. Er betrachtete diese kurz und nickte dann.
„Sagt den anderen Bescheid. Sofort."

Dicht gefolgt von den anderen zog er mich aus der Halle und schleifte mich die endlosen, tristen Gänge entlang vorbei an meinem Zimmer, bis wir vor einer großen schwarzen Tür stehen blieben. Sie war identisch mit der Tür, die ich bei der weißen Garde gesehen hatte und auch hier konnte man nirgends einen von diesen Scannern sehen.

Der Raum, der hinter der Tür lag sah ebenfalls dem der weißen Garde ähnlich.

Ich wurde äußerst unsanft auf ein schwarzes Sofa geschubst und kurze Zeit später ließ sich James links von mir und Alex rechts von mir nieder. Blondi setzte sich auf ein Sofa gegenüber. Innerhalb weniger Minuten trafen sechs weitere Jungs mit roten Bandanas ein und ließen sich auf die halbkreisförmig aufgestellten Sofas und Sessel fallen. Jeder von ihnen musterte mich kritisch, während sie leise redeten und darauf warteten, dass ihr Anführer das Wort ergriff.

„Geht's um sie?", ein Junge, der mir noch unbekannt war, stellte die Frage, nickte in meine Richtung und sorgte somit für Ruhe. Ich glaubte ihn ein paar Mal im Speisesaal und am Sonntag beim Kampf gesehen zu haben.

Blondi wartete kurz, nickte aber dann und beobachtete mich für einen Augenblick.
Nervös fummelte ich also am Saum meines Pullovers herum in der Hoffnung ich würde unsichtbar werden. Ich hasste Aufmerksamkeit.

„Unser Zwerg hier hat anscheinend ziemlich starkes Elex und vermutlich auch mehrere Begabungen.", er erhob sich von der Sofakante, auf der er gesessen hatte und setzte sich auf den Platz auf dem er auch ursprünglich platzgenommen hatte. Warte! Zwerg?

„Caden, verriegel die Tür.", ein Junge mit dunkelblondem Haar erhob sich und machte sich an einem schwarzen Board zu schaffen. Als er wieder saß, sprach Blondi weiter.

„Wenn auch nur ein Wort von dem was hier gleich besprochen wird außerhalb dieses Raumes fällt, seid ihr dran. Kein Wort zu euren Geschwistern oder Eltern."






Hey,
mich gibts auch noch, joa ich weiß...
War ziemlich unmotiviert weiter zu schreiben, aber gerade bin ich wieder im „Flow", also wollte ich wenigstens noch ein Kapitel 2018 rausbringen. Ich hoffe das wird 2019 besser! Ich denke, dass diese Woche noch zwei Kapitel rauskommen, danach wird's vermutlich unregelmäßig, aber ich werd mein bestes geben🙃
Übrigens freue ich mich sehr über Kommentare...
Bye und frohes neues Jahr und so🎆🎉

DividedDonde viven las historias. Descúbrelo ahora