22.

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„Was hast du ohne uns eigentlich die ganze Zeit gemacht?"

Ich überlegte kurz. Außer mich langweilen, die Schule überleben und die Klappe halten und mitspielen in dieser Gesellschaft, eigentlich nicht viel.

„Ähm, ich hab' viel zusammen mit Em gemacht."

„Sonst nichts?", fragte Jack. Er schien nicht sehr überzeugt. Ich schüttelte den Kopf.

„Und wie lief es so in der Schule? Irgendwas besonderes passiert?", versuchte Jace diese Konversation weiterzuführen.

„Naja, ganz Ok glaube ich. Ist nichts passiert. Obwohl...", ich stockte.
„Erinnert ihr euch noch an Miss Gomez?" Ein Nicken von meinem Brüdern, brachte mich dazu weiter zu sprechen.

„Sie wurde wegen Hochverrat am System und Volksverhetzung öffentlich hingerichtet."

„Wieso? Was hat sie gemacht?", fragte Jace aufgebracht.
„Sie hat uns darüber erzählt, wie die Welt früher war und sich kritisch über das System geäußert. Sie hat uns auch versucht beizubringen, wie man mit der Hand schreibt und liest. Das war dann sozusagen ihr Todesurteil." Ich holte kurz Luft und fuhr fort.

„Ein Junge aus meiner Klasse hat das ganze zu Hause geübt und wurde von seinen Eltern erwischt. Diese haben ihn dann natürlich darüber ausgefragt und als er ihnen erzählt hat, wer ihm das gezeigt hat, haben die natürlich vorbildlichen systemtreuen Eltern Miss Gomez bei der Regierung gemeldet. Am nächsten Tag wurde sie dann bei uns von ein paar Männern der Regierung aus dem Unterricht geholt und keine Stunde später wurde sie dann vor den Augen aller Schüler und Eltern auf dem Marktplatz unter Applaus der Eltern hingerichtet.

Danach musste sich unsere Klasse jeden Tag, fast zwei Monate lang, morgens zwei Stunden das Gerede von irgendjemandem von der Regierung anhören, was Miss Gomez doch alles für Schwachsinn erzählt hätte und das wir das alles am besten ganz schnell vergessen sollten. Ein paar Mal wurden uns auch einzeln Fragen gestellt zu der Regierung. Zum Beispiel, was wir von ihr halten und wie wir Präsident Witcher so finden und so weiter.", beendete ich meine Erklärung.

„Schade, ich mochte sie.", kommentierte Jack das ganze.

Mit einem Blick auf eine schwarze Platte, auf der allerlei Daten aufgelistet waren, wandte sich Jace zu mir.

„Ich glaube, du musst wieder los. Irgendwer hat uns gesagt, dass du noch einen Termin hast. Vielleicht sehen wir uns ja beim Abendessen."
Beim Gedanken daran, was' es zu essen geben könnte, verzog ich das Gesicht.

„Wir werden dich ansonsten aber auf jeden Fall noch danach besuchen kommen."

Mit einem Lächeln stand ich auf, umarmte die beiden und wurde sogar von Jack zur Tür begleitet.
Wir gingen unter Schweigen durch den Gang mit den vielen Türen zurück zur eigentlichen Tür, an der mich Jack noch einmal umarmte.

„Ich freu' mich echt, dass du wieder bei uns bist.", murmelte er in die Umarmung.
Wir lösten uns voneinander und er sah mir mit einem ernsten Blick in die Augen.
„Lass dich beim Training morgen nicht unterkriegen. Lass dich nicht ablenken und vor allem lass dir nichts anmerken. Gar nichts." Ich nickte.

„Ich werde es zumindest versuchen."
„Du kriegst das hin. Morgen sind wir ja noch da. Da kannst du uns Fragen, wenn was ist oder du was' brauchst. Danach wirst du wohl erstmal selber zurecht kommen müssen, aber ich weiß, dass du das schaffst."

Er zwinkerte mir zu und hielt mir seine Faust hin. Ich schlug ein. ( Sofern man das bei einer Faust kann. Ich wusste nicht, wie man das nennt 😂)

Er öffnete mir die Tür und ich trat hinaus in den Gang. Während die Tür sich hinter mir schloss, sah ich mich nach Nina um, die allerdings nirgendwo zu sehen war.


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Heeeeey,
sry, dass das Kapitel wieder so kurz ist und so langweilig...
Nächste Woche sind bei uns Herbstferien, ich versuche die Kapitel dann wieder etwas länger zu machen und vielleicht auch mehrmals in der Woche zu updaten.
Hab' sonst nichts zu sagen..

Bye,

-Julez

DividedWhere stories live. Discover now