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Schon nach kurzer Zeit, hatte Kat aufgegessen und wir brachten zusammen meinen Teller weg.
In den Gängen war das Licht leicht gedämmt. Kat gähnte mehrmals.

„Ich bring dich noch zu deinem Zimmer." Vor meinem Zimmer verabschiedeten wir uns und ich wollte gerade rein gehen, als mir etwas auffiel.

Mist! Ich hatte meine Aufgaben im Saal liegen lassen. Wohl oder übel musste ich also nochmal zurück. Ich ging einfach in die Richtung aus der ich vorhin gekommen war. Auf dem Weg versuchte ich mir Punkte zu merken, an denen ich vorbei kam, damit ich nachher den Weg zurück fand.

Als ich Stimmen hörte und das Licht heller wurde, wollte ich Freudensprünge machen. Ich hatte tatsächlich alleine, ohne Hilfe den Saal gefunden.

Auf dem Platz auf dem ich vorhin gesessen hatte, lag zum Glück noch das Papier und auch der Stift. Nur noch vereinzelt saßen Leute in kleinen Grüppchen an den Tischen. Ich wollte gerade den Saal wieder verlassen, als ich meinen Namen hörte.

„Hey! Komm mal her! Jane!" Greta winkte mir von der Essensausgabe zu. Lächelnd ging ich auf sie zu. Bei ihr angekommen schob sie mir unauffällig kleine, bunte Dinge über die Theke zu.
„Nervennahrung.", sie zwinkerte.
„Gut verstecken." Dankend ließ ich das Süße in meiner Tasche verschwinden und ging mit einem Lächeln aus dem Saal.

Ich war gerade um die zweite Ecke gebogen, als ich mitten auf dem Gang, wie angewurzelt stehen blieb. Carter und drei weitere Jungen, die ebenfalls ein grünes Bandana trugen diskutierten angeregt mitten auf dem Gang. Wahrscheinlich sollte ich besser umdrehen und einen anderen Weg suchen.

„Jane!" Zu spät. Carter winkte mich zu sich. Zögerlich ging ich auf die vier zu.
„Jungs, das ist Jane. Lukes Auszubildende." Nun begannen die drei anderen zu Grinsen.
„Wohin wolltest du?"
„Äh, auf mein Zimmer."
„Bleib doch noch was' bei uns."

„Hey!" Alex und ein weiterer Junge, dessen Name ich nicht kannte, der aber auch ein rotes Bandana trug, kamen auf uns zu. Mehr als erleichtert, atmete ich aus. Carter spannte sich an und auch das Grinsen der anderen verschwand.

Alex stieß den Arm, den Carter-von mir unbemerkt-auf meine Schultern gelegt hatte, von mir runter und schubste Carter gegen die Wand.
„Steht sie jetzt, weil sie von Luke trainiert wird, unter eurem Schutz, oder was?", schnauzte Carter.

Alex drückte mit seinem Unterarm, gegen Carters Hals und hielt ihn somit an der Wand fest.
„Ganz genau.", zischte er.

Der mir fremde Junge sorgte inzwischen dafür, dass seine Anhänger verschwanden.
„Halt dich von ihr fern, wenn du es nicht noch mehr mit uns zutun haben willst, als sowieso schon."

Carter spuckte an Alex vorbei auf den Boden und sah in provozierend an. Dieser sah das als Anlass, Carter auf den Boden zu werfen und sich auf seinen Brustkorb zu knien.
„Haben wir uns verstanden?"
„Ja, man. Ist gut.", brachte er unter Schmerz hervor.
„Geht doch." Er stand auf und lies Carter ebenfalls aufstehen, der mit einem wütenden Gesichtsausdruck verschwand.

„Solltest du nicht auf deinem Zimmer sein?", wandte sich Alex nun an mich.
„Ich hatte was vergessen." Als Beweis hielt ich das Blatt hoch. Alex nickte.
„Das ist übrigens Aiden." Er deutete auf den mir bisher fremden Jungen. Ich lächelte ihn dankend an.

Die beiden brachten mich zu meinem Zimmer und verabschiedeten sich, bevor sie verschwanden. In meinem Zimmer legte ich meine Aufgaben auf den Schreibtisch, genauso wie die Süßigkeiten und beschloss erstmal duschen zu gehen. Ich nahm mir das T-Shirt und die bequeme Hose, die ich auch gestern Nacht anhatte und ging ins Badezimmer, wo ich erstmal warm duschte.

Ich entdeckte überall an meinem Körper blaue Flecken. Vor allem die Schienbeine mussten deutlich leiden.

Ich zog mir meine Schlafsachen an und entspannte mich direkt. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und schrieb weiter.

Ich war gerade am letzten Satz angelangt, als sich meine Tür öffnete.
„Wie wäre es mit anklopfen?", fragte ich ohne von meinem Blatt aufzusehen und setzte den Punkt hinter meinem letzten Satz.

Die Tür schloss sich hinter Blondi, der gerade mein Zimmer betreten hatte.
Er schaute über meine Schulter.
„Fertig?" Ich nickte.

„Alles ok bei dir?", fragte er.
„Ja, wieso sollte es nicht sein?"
„Alex hat mir gerade von dem kleinen Zwischenfall mit Carter erzählt." Er ließ sich auf mein Bett fallen.
„Halt dich von ihm fern. Ernsthaft."

DividedWhere stories live. Discover now