Der alltägliche Wahnsinn...

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(Pov. Andy)

„Mikey!", kreischte ich fast vor Freunde und hüpfte mit ihm im Arm auf und ab. Dann brach er in lautes Gelächter aus. „War es so schlimm mit Ryan, dass du mich so sehr vermisst hast?" Jetzt lachte auch ich. „Auf keinen Fall, aber du scheinst uns auch ganz schön vermisst zu haben", konterte ich. „Zuhause fällt mir mittlerweile fast die Decke auf den Kopf. Nicht, dass ich nicht mit Brook, Jack und Harv klar kommen würde, aber Harv ist nur noch im Studio. Naja sagen wir so ich habe euch schon vermisst" „Wunderbar", grinste Rye an meiner Seite. Glücklich schob Mikey sich zwischen uns, sodass er uns beiden einen Arm umlegen konnte und nahm uns mit zum Auto. Anscheinend hatte nur er uns abgeholt. Zumindest dachte ich das, bis ich Brook und Jack vor dem Auto warten sah. Auch die beiden liefen uns freudestrahlend entgegen. „Warum habt ihr denn hier gewartet?", kicherte Rye. „Wir hatten Angst, dass wir den Wagen nicht mehr finden", bei diesen Worten blinzelte Jack wie ein unschuldiges Reh. „Ja natürlich. Ihr habt das Parkticket nicht bezahlt und habt jetzt Schiss abgeschleppt zu werden", überführte Rye sie, woraufhin Jack's Blick sehr viel frecher wurde und er unsere Koffer schon ins Auto hiefte. „Aus genau diesem Grund müssen wir jetzt auch hier weg", lachte Brook und schon fuhr der Wagen mit Mikey am Steuer, an.

Die Fahrt dauerte nicht allzu lange und doch wurden wir mit Fragen überschüttet. „Wie war's?" „Was habt ihr so gemacht?" „Wie sah das Haus aus?" „War das Bett gemütlich?", plapperten alle auf uns ein. Ich wurde rot, Rye grinste frech. „Ihr erfahrt gar nichts über den schönsten Urlaub unseres Lebens", flötete er und küsste mich demonstrativ auf die Wange. „Bitte! Erzählt uns nur von einem Abend", jammerte Brook, doch Rye schüttelte lachend den Kopf. „Diese Erinnerungen teile ich nicht".

Zurück in der Wohnung begannen wir unsere Koffer auszupacken und danach zwei Waschmaschinen nacheinander zu füttern. Anschließend ging der Alltag mit der Band wieder los. Wir begannen uns ein Set für einen Videodreh aufzubauen und Alex, unser Freund und Fotograf, baute seine Kamera auf. Dem chaotischen Wohnzimmer zu Folge, hatte er in den letzten Tagen bei uns gewohnt und wir freuten uns sehr, als er noch länger bei uns bleiben wollte. Das Video wurde ziemlich lustig, denn wir wollten uns gegenseitig nerven. Zeitweise mussten wir den Dreh wegen zu heftigen Lachanfällen unterbrechen. Heulend vor Lachen beendeten wir den Dreh und widmeten uns danach den richtig alltäglichen Sachen. Mikey und ich gingen einkaufen, Rye hatte sich bereits vorher mit Alex in unser Zimmer verzogen und sich mit Tee und einem Livestream beschäftigt. Bei uns im ASDA war nicht sonderlich viel los, sodass wir den Einkauf zügig abfertigten. Auf dem Rückweg sprach er erneut ein Thema an, welches mich augenblicklich zum Lachen brachte. „Hast du das Kind jetzt eigentlich behalten?" Ich gab ihm erst eine Antwort, als meine Worte nicht mehr durch Lachen unterbrochen wurden. „Hast du nicht gefragt!?" „Ne stimmt, eigentlich wollte ich wissen welche Augenfarbe Ryan hat!", gab er zurück und verdrehte dabei lachend die Augen. „Braun", war das einzige, was ich noch sagte bevor ich meinen Weg kichernd fortsetzte.

Die nächsten Tage bestanden ausschließlich aus Videodrehs.

Wir drehten Vlogs. Einmal machten wir Guinnes Weltrekorde nach, ich schaffte es sogar, wirklich einen zu brechen. Wir gingen Bowlen, drehten ein Video in welchem wir uns unnötige, aber witzige Fragen stellten, erstellten einen Fanaccount auf Twitter und schrieben unerkannt mit einigen Roadies und stellten Filmmomente nach. In jedem der Vlogs fanden die Roadies Randymomente, welche wir sogar manchmal nicht entdeckt hatten, beziehungsweise war es uns nicht aufgefallen. Für das Video der Filmmomente durfte Rye mich sogar küssen, was nicht häufig vorkam, denn eigentlich wollten wir uns vor der Kamera noch etwas zurückhalten. Dann ging es für einige Tage ins Aufnahmestudio, wo wir ‚I wasn't worried' mit unseren Teilen aufnahmen. Anschließend begann unsere intensive Vorbereitung für die Tour. An manchen Tagen holten wir Merch ab, andere verbrachten wir von morgens bis in die Nacht im Studio. Dort planten wir den groben Ablauf der Shows. Aufgänge, Abgänge und welche Lieder wann gespielt werden sollten. Bis alles perfekt war planten wir. Allerdings wollten wir uns bei dieser Show etwas mehr Freiraum lassen, um zwischendurch kleine Sachen einbauen zu können. Nebenbei schufen wir das menschliche Fahrrad. Bei diesem lag einer von uns auf dem Rücken am Boden, ein weiterer beugte sich über ihn und hielt sich an einer vor ihm stehenden Person fest. Der nächste von uns saß auf dem Rücken des nach vorne Gebeugten und bewegte seine Beine so, dass es aussah, als würde er Fahrrad fahren. Brook sang dazu sie Stelle eines Liedes, bei der es tatsächlich ums Fahrradfahren ging.

Zu der ganzen Vorbereitung kamen schlaflose Nächte voller Gedanken, die mich allerdings nicht sonderlich mehr mitnahmen, da ich inzwischen daran gewöhnt war. Außerdem waren wir jeden Tag im Fitnessstudio, um unsere Körper für die Tour zu stärken und den ein oder anderen Muskel wachsen zu lassen. An diesem Tag war ich irgendwie mit Mikey auf das Thema ‚Beziehungen' gekommen und wir diskutierten schon angeregt den gesamten Tag darüber. Er sagte immer wieder, er wolle zwar nicht mehr alleine sein, hätte ja aber immer noch uns und sowieso keine Zeit für eine Beziehung. Auch auf das Thema ‚Dates' kamen wir zu sprechen. Ich erzählte ihm, dass ich mit meiner Exfreundin öfters ins Kino gegangen war, aber so ein richtig richtiges erstes Date hatte ich noch nie gehabt.

„Ihr hattet noch kein einziges Date?", kreischte Mikey fast vor Entsetzten und ließ fast seine Gewichte fallen. Ich schüttelte nur den Kopf. „Aber das geht doch nicht! Ihr seit verheiratet! Wie könnt ihr da noch kein erstes Date gehabt haben?" „Weiß ich doch auch nicht, aber irgendwie hat es sich nie wirklich ergeben". Auch ich bedauerte diesen Fakt ein Wenig. Plötzlich erhellten sich Mikey's Augen schlagartig und ein breites Grinsen erschien auf seinen vollen Lippen. „Überlass mir das. Ich verspreche dir es wird ein wunderschönes Date". „Was? Du willst für uns ein Date planen?", ich war überfordert. „Nicht irgendein Date!", widersprach der Schwarzhaarige, „Sondern euer erstes Date"

Ich dachte nicht weiter über unser Gespräch nach und setzte mein Training fort. Es brannte in meinen Muskeln, doch das Ergebnis war es wert. Durch das stetige Training hatte ich mittlerweile eine ziemlich gute, muskulöse Figur erarbeitet und mir machte der Sport tatsächlich Spaß.

Frisch geduscht verließen wir das Fitnessstudio und spazierte mit unseren schmerzenden Körpern nach Hause. Wieder in der Wohnung angekommen ließ ich mich erschöpft auf die Couch im Wohnzimmer fallen, während Mikey sich auf sein Bett setzte, seinen Laptop hervor kramte. „Was machst du?", fragte ich ihn mit erschöpfter Stimme, doch er antwortete nur knapp „Warts ab". Gerade als ich erneut nachhaken wollte, trat mein Mann in den Raum, kniete sich neben mich und küsste mich kurz auf den Mund. „War es anstrengend?", grinste er und ich nickte nur erschöpft, bevor ich demonstrativ die Augen schloss. Ich spürte eine Hand über meine Stirn streichen, dann fuhr sie weiter über meine Schulter und blieb auf meiner schmerzenden Brust liegen. „Ich liebe dich", raunte er mir zu, woraufhin ich meine Lippen zu einem zufriedenen Lächeln verzog. „Ich dich auch".

„So. Und jetzt verlassen Sie bitte den Raum Herr Beaumont", rief Mikey grinsend und wir beide schauten ihn verdutzt an. Er lachte und deutete auf mich. „Andy raus mit dir!" Immer noch wussten wir beide nicht warum, doch ich stand mit fragender Miene auf als Mikey auf mich zu ging und mir etwas ins Ohr flüstert. „Du gehst dich jetzt schick anziehen und danach verrate ich dir wohin du deinen Ehemann heute zum ersten Date ausführen wirst". Ich war begeistert von der Idee und verließ mit einem Schmunzeln den Raum. Nur einmal blieb ich noch im Türrahmen stehen und drehte mich um. „Nur noch eine Sache Mikey. Wir haben unsere Nachnamen behalten" „Ich weiß aber mir ist es egal und jetzt hau ab". Und schon war ich aus dem Raum. Ich schloss die Tür von Rye's und meinem Zimmer ab und stellte mich vor den Schrank in welchen in nun hinein starrte. Nach einer halben Stunde hatte ich mich für eine schwarze Hose, ein Hemd und einen Sakko entschieden. Gerade als ich eine Krawatte zu band fragte ich mich zurecht, ob ich overdressed war, denn schließlich wusste ich nicht wohin es ging. Als hätte er meine Gedanken gelesen klopfte es in diesem Moment an der Tür und nachdem ich gefragt hatte wer es sei, trat Mikey ein. „Wow Andy, du siehst super aus", staunte er, dann drückte er mir einen Zettel mit einer Adresse und einer Uhrzeit in die Hand. „Das ist ja schon in einer Stunde" „Ich weiß, aber zu einer anderen Zeit hatten die keinen Tisch mehr, außerdem habt ihr dann danach noch mehr Zeit. Am Besten du holst gleich Ryan ab". Jetzt wurde ich tatsächlich etwas nervös und nickte. Mein bester Freund rauschte aus dem Raum und wenige Sekunden später stand auch schon Rye in der Tür und machte große Augen als er mich sah. „Wow . . . Andy . . . du siehst umwerfend aus". Jetzt wurde ich rot. „Danke. Aber jetzt musst du dich auch umziehen. Was hübsches und dann komm zur Haustür unten, okay?" „Darf ich den Grund erfahren?" „Ähm, nein", schmunzelte ich frech und verließ den Raum...

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So. Hier ist endlich das Kapitel, nachdem ich ziemlich viele fertig habe, was bedeutet, dass ihr in den nächsten Tagen so einige neue Kapitel hier bekommt. Ich hoffe es gefällt euch, wenn ja dann lasst doch gerne einen Vote und einen lieben Kommentar da. Einen schönen Start in den Tag wünsche ich,

Eure Lisa

Ich will...Where stories live. Discover now