Quer durch England...

1.2K 80 3
                                    

(Pov. Rye)

Gegen Nachmittag kamen wir im Venue an und machten kurz darauf den Soundcheck. Alles funktionierte und die Anspannung in der Atmosphäre knisterte beinahe. Kurz bevor wir die Bühne betraten, konnten wir die Roadies schon hören. Wir hielten uns allen in den Armen (wie beim Fußball) und machten uns Mut. „Leute ich war noch nicht mal auf der Bühne und bin schon völlig fertig!" lachte Andy nervös und ich drückte meine Hand, welche auf seiner Schulter lag, etwas fester an ihn. Seine blauen Augen trafen meine.

(Pov. Andy)

Es war soweit.

Wir betraten die Bühne.

Zum ersten Mal durfte ich mit den Jungs in einer Band auftreten.

Ich war so schrecklich stolz unsere Songs vorstellen zu dürfen.

Es wurde laut und die Lichter auf der Bühne gingen an. Dann erklang das Intro des allerersten Songs und als ich Luft holte und den ersten Ton sang vergaß ich alles um mich herum. Es fühlte sich an als wäre ich ganz woanders. Ich sah die Lichter, die Fans, die Jungs. Ich war total aufgedreht. Wir liefen auf der Bühne herum und sangen unsere Songs. Unsere eigenen. Irgendwann übernahm Mikey das Wort an die Roadies „Andy und ich haben zwei ganze Tage im Tonstudio verbracht und dabei ist ein Song zustande gekommen, den Andy geschrieben hat, während ich geschlafen habe". Jetzt kam die Nervosität zwar wieder, aber nicht ganz so schlimm. Ich ging kurz zum hinteren Teil der Bühne, hängte mir meine Gitarre um und ging wieder nach vorne. „Der Song heißt ‚Not giving up'! Ich hoffe er gefällt euch!" Dann begann ich zu spielen und alle Jungs sangen ihre Stellen im Song so perfekt, wie ich es mir nur vorstellen konnte. Dieses Mal schaute ich Rye während des Songs öfters an und sang gezielter an ihn. Irgendwie gab mir die Bühne mehr Mut die Dinge zu tun, die ich tun wollte.

Nach der Show begann das Meet & Greet.

Ich war so aufgeregt zum ersten Mal so viele Fans zu treffen, die extra wegen uns gekommen waren. Mit jedem sprachen wir kurz, machten Fotos und gaben Autogramme. „Andy deine Stimme ist echt genial!", rief mir ein Mädchen zu und fiel mir gleichzeitig um den Hals. „Ich liebe dich!" lachte sie mich an und ich war komplett überfordert, sodass ein „Ähm . . ." meine einzige Antwort war. Als bereits das nächste Mädchen vor mir stand sah ich hilfesuchend zu Rye, welcher mit mehreren Roadies gleichzeitig sprach und mich unauffällig beobachtete. Stirnrunzelnd schaute ich wieder zu dem Mädchen vor mir, die meinen Blick gesehen haben musste, denn sie grinste. „Was?", lachte ich und sie zwinkerte „Randy ist echt, das wissen wir" Oh ich wünschte es wäre so!

Abends im Hotel lagen Mikey und ich nebeneinander im Bett. Es gab nur Doppelbetten und wir beide hatten mittlerweile eine ziemlich geringe Hemmschwelle bei so etwas entwickelt. „Und wie fandest du die erste Show?", fragte er. „Genial!", krächzte ich. „Ich glaube meine Stimme findet die Shows nicht ganz so toll!", lachte ich heiser und Mikey stimmte mit ein. „Die gewöhnt sich dran. Spätestens bei den Shows Anfang nächsten Jahres bist du danach nicht mehr heiser" „Wenn du meinst", meine Stimme klang echt überhaupt nicht gut. Also hielt ich die Klappe, während Mikey mir erzählte, was bei ihren vorherigen Shows schon alles schiefgelaufen und deshalb lustig geworden war. Einmal war er ausgerutscht und hingefallen, ein anderes Mal war Brook zu nah an eine Maschine gekommen, die Funken sprühte und hatte sich somit die Haare angesenkt. Irgendwann traten seine Worte in den Hintergrund und ich schlief ein.

(Pov. Rye)

„Guten Morgen", begrüßte ich Mikey und Andy, als sie etwas zu spät und ziemlich verschlafen zum Frühstück im Hotel kamen. „Morgen" krächzte Andy und ich musste lachen. „Das klingt aber gar nicht gut!" Er nickte und ließ sich neben mich auf einen Stuhl fallen. Zum Glück hatten wir Heute keine Show, sondern fuhren nur von einem Hotel in das nächste. Dort angekommen teilten wir erneut die Zimmer auf. Dieses Mal ging ich mit Mikey in ein Zimmer und Andy mit Jack und Brook. Nachdem wir uns in Bristol, Mikey's Heimatsstadt, umgesehen hatten und in einem Restaurant essen gewesen waren, saßen wir nun alle in dem Dreierzimmer und redeten.

Ich will...Where stories live. Discover now