Üben, üben, üben...

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(Pov. Andy)

"Was geht Roadies" ertönte Blairs Stimme aus meinem Handy. Blair ist der Manager der Band meines 'Schwarmes' Rye. Ich schaute mir regelmäßig die Insta-Stories der Band an in der Hoffnung Rye zu sehen. Allerdings war ich heute sehr überrascht, denn Blair machte eigentlich nie Storie Beiträge.

Und als er sagte: "Wir suchen ein fünftes Mitglied für Roadtrip! Weitere Informationen welche Vorraussetzungen ihr dafür braucht findet ihr auf der Website, die sich öffnet, wenn ihr hochwischt! Vielleicht bist ja gerade du der richtige für uns!" Setzte mein Herz einen Schlag lang aus.

Das war meine Chance.
Ich konnte singen. Das wusste ich und ich würde es nicht ertragen, wenn noch jemand in Rye's Nähe ziehen und einen potentiellen Partner abgeben könnte. Ich wiederholte die Storie, wischte hoch und gelangte auf die Website.

Ich laß die Bedingungen für das Casting sorgfältig durch.

-Männlich
-zwischen 17 und 22 Jahren
-Erfahrungen im Singen auch in höheren Stimmlagen

Alles traf auf mich zu.
Ich konnte sehr hoch singen, wenn ich wollte, was man meiner normalen Stimme allerdings nur mehr oder weniger anhören konnte.
Hätte man Interesse, so solle man sich, laut der Website, bereits in einer Woche in einem angemieteten Tanzstudio in London vorstellen.
Ich beschloss jede freie Minute zum üben zu nutzen und auch meine Gitarre zum Casting mitzunehmen. Vielleicht verschaffte mir das einen kleinen Vorteil, denn gleichzeitig zu singen und Gitarre zu spielen ist gar nicht so leicht.

6 Tage später war ich so hibbelig wie noch nie. Ich konnte kaum essen und ich war mir sicher auch nicht schlafen zu können. Die gesamte letzte Woche hatte ich jeden Tag stundenlang gesungen und Gitarre gespielt. Meine Freundin hatte gestern besorgt angerufen und mich gefragt, ob alles in Ordnung wäre, da ich mich nicht melden würde. Ich hatte nur knapp geantwortet, dass es mir gut ginge, ich aber momentan viel Stress Zuhause hätte, was so eigentlich auch stimmte.

Als ich nachts wach in meinem Bett lag, musste ich permanent an Rye denken. Morgen würde ich ihn zum ersten Mal wirklich sehen. Ob er real auch so toll aussah wie auf den Bildern? Wie er wohl riechen würde und wie sich sein Blick auf mir anfühlen würde.
Hör jetzt auf damit Andy!
Forderte ich mich selbst zur Vernunft auf.
Er kennt dich nicht und wird dich als nicht mehr als einen Sänger sehen, der versucht in seine Band zukommen.

Für einige Zeit schlief ich tatsächlich, doch als ich aufwachte, schoss mir das Adrenalin wieder durch die Adern.
Es war soweit.
Ich zog meine schönsten Klamotten an die ich besaß. Eine dunkelblaue Jeans und ein helles Hemd, dazu Sneaker.
Mit meiner Gitarre stieg ich ins Taxi, denn ich wollte nicht, dass meine Mutter mit kam. Ich wollte ja nicht wie das Muttersöhnchen wirken, das seine Mama mitbrachte, um die anschließende Enttäuschung zu verkraften.

Als das Taxi stoppte, schlug mein Herz bis zum Hals...

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So Leute jetzt trifft Andy endlich seinen Schwarm. Ich hab selbst schon darauf gewartet.
Vielen Dank für's Lesen und einen schönen Tag,

Eure Lisa

Ich will...Donde viven las historias. Descúbrelo ahora