Und das Herz gewinnt...

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(Pov. Rye)

Andy tat mir so leid. Ich wusste das mit seiner Mum schon seit unserem Telefonat. Auch ich nahm ihn in den Arm, hielt ihn aber länger fest als die anderen. Dann kam mir plötzlich eine Idee und ich sah ihn begeistert an. „Warum kommst du nicht einfach mit zu uns? Wir haben genügend Platz bei uns und meine Familie freut sich immer über Besuch!" Seine Augen erhellten sich wieder etwas und er sah mich voller Hoffnung an. „Geht das denn so einfach?", seine Stimme war so zaghaft und schüchtern wie noch nie. „Natürlich", lachte ich jetzt, „ich rufe gleich mal meine Mutter an, ob das in Ordnung ist und dann fängst du auch endlich an deine Sachen zu packen!"

Nach einem kurzen Telefonat war alles geklärt.

Andy würde die zwei freien Wochen bei uns verbringen. Mein Herz jubelte.

Als es spät wurde und Andy immer noch am Packen war, half ich ihm, damit auch er ins Bett gehen konnte.

Bis wir alle ausgeschlafen hatten, war es Mittag geworden. Das war der einzige Nachteil den ich bisher bei unseren Touren feststellen konnte. Man war müder als sonst.

Wir frühstückten gemütlich und dann waren die bestellten Taxen da. Als das Gepäck verstaut war, nahmen wir uns alle in den Arm. „Macht's gut Leute. Ich werde euch vermissen!", rief ich ihnen hinterher, als das Taxi mit Andy und mir abfuhr. Eine stille Autofahrt später (still deswegen, weil wir die ganze Zeit schliefen) kamen wir vor dem Haus meiner Familie an. Es war groß und sah ein wenig älter aus. Als wir den Flur betraten umhüllte uns die Wärme und mich der bekannte Duft von Zuhause. „Hallo? Jemand da?" rief ich und kaum hatte ich die Frage ausgesprochen, sprangen meine kleinen Brüder auf mich und umklammerten mich. Hinter ihnen tauchten auch mein großer Bruder und meine Mutter auf, die mich in ihre Arme schlossen. „Darf ich vorstellen", ich deutete auf Andy, „das ist Andy. Unser neustes Bandmitglied und mittlerweile bester Freund!" Freudestrahlend kam meine Familie auf ihn zu und umarmte ihn ebenfalls. Er sah ein Wenig überrumpelt aus, aber er kannte es vermutlich einfach nicht in einem großen Haus auch gleichzeitig viele Menschen anzutreffen. „Packt ihr doch schon eure Sachen aus, ich mache das Essen fertig" schlug meine Mutter vor und ich führte Andy die Treppe hinauf in mein Zimmer. Es sah aus wie immer. Ein großes Bett aus dunklem Holz, Gardinen vor dem Fenster, Teppichboden, ein metallener Schrank. Groß, voll, gemütlich. Andy stellte seine Sachen ab und schaute sich um. „Ich habe allerdings keine Couch oder so, also müssten wir uns mein Bett teilen, wenn das für dich in Ordnung ist?" Für mich war es mehr als in Ordnung, denn zwei Wochen jeden Morgen neben der Person aufzuwachen die man liebte war eine ziemlich schöne Aussicht. Er wurde ein Wenig rot. „Klar ist das für mich in Ordnung. Wir haben ja schon öfters in einem Bett geschlafen", er zwinkerte leicht und ich musste mich anstrengen mich zu beherrschen. Diese zwei Wochen könnten anstrengender werden als gedacht.

Nach einem hervorragenden Essen saßen wir noch lange zusammen und redeten über all das, worüber wir so lange nicht gesprochen hatten. Irgendwann fingen Andy und ich gleichzeitig an zu gähnen, woraufhin wir lachen mussten und ich wieder gähnte „Vielleicht sollten wir schlafen gehen und morgen weiterreden. Gute Nacht Leute!" Mit diesen Worten standen wir auf, gingen nach oben, machten uns im Bad fertig und legten uns ins Bett. „Gute Nacht Ryan und danke, dass ich hier sein darf", säuselte Andy und ich biss mir unmerklich auf die Unterlippe. „Gute Nacht Fovvs und danke das du hier bist", gab ich grinsend zurück, drehte mich in seine Richtung auf die Seite und schloss die Augen.

(Pov. Andy)

Ich öffnete die Augen und sah ihn direkt neben mir liegen. Ein warmes Gefühl durchflutete meine Adern. Ich blickte direkt in sein perfektes Gesicht. Starke, dunkle Augenbrauen, geschwungene Augen, eine perfekt geformte Nase, volle und leicht geöffnete Lippen. Dazu die Haare, die vom Schlaf etwas verwuschelt waren und ihm in die Stirn hingen. Innerlich betete ich für mich, dass er mich auch ein Wenig mochte und hoffte zu sehr, dass Mikey's Worte wahr waren. Ich wollte nur ihn und ich war mir sicher, dass ich innerlich zerreißen würde, wenn Rye jemand anderes finden würde. Also versprach ich mir jetzt etwas, dass ich unter keinen Umständen brechen wollte.

Ich will...Where stories live. Discover now