1.|Verheulte Begegnungen

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Scarlet

Es war mein letztes Jahr auf dieser Schule, aber meine Eltern mussten natürlich wieder umziehen. Ich hasse es, dass wir die ganze Zeit umziehen müssen. Sagen wir es mal so, meine Eltern haben einen nicht gerade normalen Job, aber das ist eine Geschichte für ein anderes mal.

Wir haben eigentlich in Ohio gewohnt, sind jetzt aber, weil es angeblich dort zu 'gefährlich' für uns wurde nach New York gezogen. Die Stadt die niemals schläft.

Wir sind hier schon seid 3 Monaten hergezogen und ich habe schon sehr nette Leute kennengelernt. Zum Beispiel Rose. Sie ist wohl das netteste Mädchen was ich in meinem ganzen Leben kennengelernt habe.

Seid meinem ersten Tag hier behandelte Sie mich wie ihre beste Freundin, als ob wir uns schon Jahre lang kennen würden. Sie ist ein sehr liebenswerter Mensch. Jeder mag Sie und Sie mag jeden.

Naja es gibt immer Menschen die mann nicht leiden kann, aber denen gehen wir einfach aus dem Weg. Und dann ist da noch Logan, er ist wie ein großer Bruder für mich. Den ich eigentlich schon habe. Ethan. Er ist 20 Jahre alt und somit auch 3 Jahre älter als ich. Er ist fast nie zu Hause, weil er unseren Eltern bei 'den Geschäften' hilft.

Ich hoffe nur das wir nicht wieder umziehen müssen. Ich habe sogar schon einen Freund. Er heißt Noah. Nach einem Monat hat er mich nach einem Date gefragt. Dann sind wir nach einem weiterem Monat zusammen gekommen. Ich mag ihn sehr. Aber wir haben uns noch nie gesagt dass wir uns lieben.

Ich weiß man sollte diese drei Worte nicht so aufspielen. Es sind ja nur drei kleine Wörter, aber da er mein erster Freund ist, ist mir das irgendwie wichtig. Am Anfang unserer Beziehung war Noah so süß zu mir. Er hat mir sogar einmal eine Rose mit zur Schule gebracht, einfach so.

Wir hatten uns aber auch schon gestritten. Ja unsere Beziehung ging etwas schnell und ich habe oft nachgedacht ob ich vielleicht etwas übereilt habe, aber er ist so nett zu mir das ich die Sorgen wieder vergesse. Ich bin gerade auf dem Weg nach Hause.

Da wir uns gerade eben gestritten hatten. Ich weiß das wir schon seit einem Monat zusammen sind, aber ich fühle mich noch nicht bereit, für solche Sachen. Als wir uns geküsst hatten, wollte er etwas weiter gehen und hat versucht mir mein Oberteil auszuziehen.

Als ich ihn dann davon abgehalten habe und ihm gesagt habe das ich noch nicht bereit dafür bin, ist er sauer geworden und hat mich angeschriehen. Ich sollte ja nicht so kindisch sein und dass es was ganz normales währe.

Es hat mir echt weh getan, das er mich nicht verstehen wollte und sauer geworden ist. Ich habe einfach heulend meine Sachen genommen und bin raus gerannt. Er hat mir noch hinterher geschriehen, doch ich habe nicht mehr darauf gehört und bin einfach gegangen.

Eigentlich wolte ich jetzt nach Hause, aber mein Bruder und meine Eltern sind heute zu Hause. Ich will nicht das Sie mich so sehen. Mein Bruder würde wohl total ausrasten, wenn er wüsste was passiert ist. Deswegen bin ich einfach wahrlos durch die Gegend gelaufen. Hauptsache weg von da. Da ich nicht geguckt habe wohin ich laufe, bin ich auf einmal gegen etwas hartes geknallt.

Als ich aufsah, sah ich irgend einen fremden Jungen. Ich habe mich total geschämt. Ich sehe bestimmt aus wie eine Vogelscheuche. Total verheult und mit zerzausten Haaren. Er hat mich verwundert gemustert und ich habe einfach nur ein »Sorry.« gemurmelt und bin weiter gegangen, da es schon peinlich genug war.

Dannach bin ich zu einer Bank etwas weiter weg gelaufen und hab mich einfach auf sie fallen lassen. Es ist in der Nähe von einem Wald. Hier gehe ich immer Joggen, wenn ich mal Lust habe.

Wenn ich mal meine Ruhe brauche, tut es mir echt gut hier her zu kommen. Zu Hause ist bei mir immer so viel los. Da will ich meistens, wenn auch nur für ein paar Minuten dem ganzen Lärm entfliehen. Die frische Luft und die Stille hier beruhigen meine Sinne.

Ich habe meine Augen geschlossen und tief eingeatmet. Ich weiß nicht wie lange ich da saß, aber da es langsam etwas kühl wurde bin ich wieder aufgestanden und hab mich auf den nach Hause weg gemacht.

Meine Augen waren immer noch etwas angeschwollen. Da ich mich heute nicht geschminkt hatte, was bei mir eigentlich eh nur aus Wimperntusche besteht, sah es zum Glück auch nicht so schlimm aus.

Als ich bei uns zu Hause angekommen bin habe ich erst einmal Fred begrüßt, der wie immer am Eingangstor Wache hielt. Er arbeitet schon seit Jahren für unsere Familie. Wir kennen uns ziemlich gut und er hilft mir immer wenn ich mal was verbockt habe. »Hey, was ist los kleine? Hast du etwa geweint?«

Er hat mich auf einmal besorgt angeguckt. Ich habe direkt auf den Boden geguckt damit er mein verheultes Gesicht nicht weiter betrachten kann. »Nein, alles gut. Ich bin nur müde und heute war ein anstrengender Tag, aber danke Fred.«

Er hat mich mit einer hochgezogenen Augenbraue gemustert und dann genickt. »Dann glaub ich dir das mal, aber wenn etwas seien sollte, kannst du immer zu mir kommen, das weißt du doch oder kleines?«

Ich nickte ihm dankend zu und er hat mir die Tür geöffnet und ich bin schnell ins Haus gelaufen. Ich mag es eigentlich generell nicht Menschen anzulügen die ich gern habe, aber ich hatte jetzt auch keine Lust gleich daraus ein großes Theater zu machen. Er würde sich unnötige Sorgen machen. Er gehört für mich schon zur Familie.

Er hat mir als ich klein war schon aus brenzlichen Situationen raus geholfen. Ich hatte mal eine seltene Glas Figur, die meine Mutter immer sammelt, aus Versehen kaputt gemacht und er hat mich einfach in Schutz genommen und hat gesagt das er es gewesen währe. Das ist nur eine Geschichte von vielen. Er hat mir schon öfters mal geholfen und dafür bin ich ihm sehr dankbar.

Als ich in meinem Zimmer ankam, habe ich direkt Rose angerufen. Sie ist natürlich direkt zu mir gekommen und hat mich getröstet. »Dieses Arschloch! Ich fand es von Anfang an nicht gut, dass ihr zusammen gekommen seid.«

»Er ist kein Arschloch. Er......Er hat einfach einen Fehler gemacht. Das wird er bestimmt auch bald verstehen. Ich bin mir sicher, er wollte das nicht so sagen.«

Sie hat die Augen verdreht und irgendetwas wie »bestimmt.« gemurmelt.

»Weißt du eigentlich, wer dieser Junge war, gegen den du gelaufen bist? Und sah er heiß aus?« Sie guckte mich mit großen Augen an und ich habe einfach nur geseufzt.

»Rose! Ich habe keine Ahnung wer dieser Typ ist. Und es ist mir egal ob dieser Typ heiß aussieht oder nicht. Ich habe eh nicht darauf geachtet.«

Na gut, ich konnte mich noch ganz genau an sein Gesicht erinern. Er sah wirklich hübsch aus, aber das konnte mir egal sein. Ich hoffe nur das Noah endlich seinen Fehler einsieht. Ich mag ihn ja, aber ich bin wirklich noch nicht bereit für sowas. Ich hoffe er wird das bald verstehen und akzeptieren.

Auf einmal ist Ethan in mein Zimmer gestürmt. »Es tut mir wirklich Leid, aber du musst jetzt gehen Rose. Ein Wagen wartet bereits unten auf dich. Wir fahren dich selbstverständlich nach Hause, aber Scarlet und ich müssen jetzt sofort zu unserer Großmutter. Sie hatte einen Unfall.«

Rose sah mich geschockt an. »Oh mein Gott natürlich! Ehm sag mir dann sofort was passiert ist und wie es ihr geht. Ich nehme mir ein Taxi, verliert nicht noch mehr Zeit und geht direkt zu ihr.«

»Das ist kein Problem, ein Fahrer von uns bringt dich nach Hause. Das sind wir dir doch schuldig, wenn wir dich schon aus dem Haus Scheuchen.« Wie er doch schleimen kann. Rose bedankte sich nochmal und ist dann runter gegangen zum Fahrer.

Als Sie dann vom Hof gefahren sind, habe ich Ethan direkt ernst angeguckt.

»Plan Alpha?« Das war die erste Stufe der Gefaren einschätzung bei uns. Dann gab es da noch Zeta das ist die zweite Gefahrenstufe und die schlimmste und gefärlichste Stufe ist Omega. Wenn bei uns Omega herrscht, muss es schon was sehr schlimmes sein. Das ist bis jetzt zum Glück nur zwei mal passiert.

Ich habe den Knopf hinter dem Bild in meinem Zimmmer gedrückt und dann ist schon die geheime Wand aufgegangen. Ich und Ethan haben unsere Waffen raus geholt.

»Plan Alpha.« Sagte Ethan nun und wir beide haben unsere Waffen geladen und noch Munition genommen. Wir wollten uns schon mal in den Schutzbunker begeben und nach nur zwei Minuten, wimmelte es bei uns zu Hause nur so von unseren Männern, alle mit Waffen in der Hand und bereit dem Tod ins Auge zu sehen.

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C.💕

LiamWhere stories live. Discover now