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„Pack deine Kamera aus", drängte Jules mich.

Verwirrt blickte ich auf.

Durch all die Autos, die hier standen, drängte sich ein Stück von uns entfernt eine Limousine.

„Ha! Dann ist das Geld für den Flug gleich wieder drin", rief ich und kämpfte mit dem Reißverschluss meines Koffers.

Meine Finger zitterten.

Wir waren noch nicht mal zwei Stunden hier, und schon konnten wir weiter machen mit unserem Job.

Vielleicht konnten wir auch einfach hierbleiben, uns an einem zweiten Ort etablieren, und wirklich erst wieder zurückfliegen, wenn Mama weg war.

Dann würden wir uns hier auch ein wenig auskennen, falls wichtige Events stattfanden.

„Ich fasse es nicht. Wieso ist das so leicht?", fragte Jules leise, als die Limousine direkt vor uns hielt.

Der Fahrer stieg aus, im Anzug, mit Sonnenbrille, die er abnahm, als er ums Auto ging.

Nur machte er nicht die Tür auf.

„Anna Castillo", sagte er mit einem breiten Lächeln, während er auf uns zukam.

Mein Körper war erstarrt, doch das schien er nicht zu bemerken, als er mich in eine Umarmung zog.

„Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du noch ein Baby."

Ich nickte langsam.

„Hi, ich bin Jules. Könnten Sie mir verraten, wer Sie sind und was das hier wird?", mischte sich Jules von der Seite ein.

Sie hatte die Sprache wohl vor mir wiedergefunden.

Er lachte.

„Andrew Mort. Ich arbeite für Annas Onkel."

Er ignorierte Jules' ausgestreckte Hand und umarmte auch sie.

„Bereit für eine kleine Spritztour? Wir müssen einmal quer durch die Stadt", sagte er dann.

Ohne, dass ich es bemerkt hatte, hatte er sich meinen Koffer geschnappt.

Auch Jules Koffer war verstaut, bevor sie auch nur einen kleinen Finger rühren konnte.

Immer noch vollkommen verblüfft und verwirrt stieg ich ein und lächelte Andrew schief zu, während er uns die Tür aufhielt.

„Was zur Hölle", zischte Jules mir zu, als Andrew um das Auto lief, um selbst einzusteigen.

„Ja", antwortete ich nur und schnallte mich an.

Wenigstens etwas konnte mein Körper noch.

„John kann es kaum erwarten, dich wieder zu sehen. Er hat jetzt noch ein Meeting, aber danach kommt er sofort. Ich fahre euch schon mal zu ihm", sagte Andrew.

Fasziniert beobachtete ich, wie er die Limousine wieder auf die Straße lenkte, ohne auch nur groß nachzudenken.

Wieso konnte Jules so etwas nicht?

Sie fluchte schon bei unserem Auto.

„Er hat aber nicht bei der Mafia angefangen, oder?", fragte ich schwach.

Andrew lachte nur.

Eine Antwort bekam ich nicht.

„Gruselig", flüsterte Jules mir zu.

„Ich brauche unbedingt Schlaf", sagte ich, um meine Nervosität zu überspielen.

„Warte damit, bis wir da sind. Dann kannst du deiner Mutter noch von den Plakaten erzählen. John hat das endlich durchgesetzt bekommen."

„Ganz ehrlich, Anna. Was zur Hölle?", zischte Jules mir ins Ohr.

Ich zuckte mit den Schultern.

Inzwischen war ich mir nicht mal mehr sicher, ob wir nicht gerade entführt wurden.

Aber woher sollte Andrew dann den Namen meines Onkels kennen?

„Passt auf. Gleich links", sagte Andrew.

Wir waren von Hochhäusern umgeben, an denen Bildschirme und Plakate prangten.


„Was zur Hölle?", flüsterte nun auch ich.

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