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„Der Typ verfolgt uns."
Jules' Worte ließen mich abrupt von meinem Laptop aufsehen, direkt in den Seitenspiegel - und tatsächlich, dasselbe Auto, welches ich schon vor fünf Minuten gesehen hatte, fuhr immer noch hinter uns.
„Wenn der gerade versucht, unsere Lieblingsplätze zu finden, kann der echt was erleben."
Jules bog scharf ab und ich erwischte meinen Laptop nur knapp an der Kante.
„Er ist immer noch da", stellte ich fest, nachdem ich mich von dem Schrecken erholt hatte.
„Na dann."
Meine beste Freundin fuhr an den Rand der schmalen Straße und stieg aus.
Natürlich kam ihr dramatischer Auftritt nicht ohne ein ordentliches Knallen der Autotür aus.
Kurz beobachtete ich sie zögernd.
Das andere Auto hatte ein paar Meter hinter uns geparkt.
Was, wenn der Fahrer nicht auf unsere Bilder aus war, sondern auf etwas ganz anderes?
Unser Equipment war auch nicht gerade billig gewesen.
Weiter wollte ich eigentlich gar nicht denken, und um mich abzulenken, stieg ich kurzerhand ebenfalls aus.
In der Sekunde, in der mein Fuß den Asphalt berührt hatte, öffnete sich endlich auch die Tür des anderen Autos.
Beinahe musste ich auflachen.
„Wir haben es geschafft, Jules. Uns hat zum ersten Mal ein Star verfolgt", sagte ich trocken und beobachtete mit verschränkten Armen niemand anderen als Harry Styles, der auf uns zukam.
Ich hatte noch nicht vergessen, wie er mich anklagend angeschaut und dann Abstand gehalten hatte.
„Warst du das neulich?", fragte er und ignorierte Jules, die sich ihm in den Weg stellen wollte.
„Was heißt neulich? Ich habe dich in den letzten Tagen erstaunlich oft gesehen."
Er seufzte und fuhr sich durch die Haare.
„Was ist mit dem Bild passiert, was der Typ von mir gemacht hat?"
Er spielte wirklich auf den Tag an, an dem ich dem anderen Paparazzo die Kamera abgekauft hatte.
Hätte ich mir ja denken können.
Ich verzog das Gesicht.
Mir selbst war es wie eine Heldentat vorgekommen, doch die Worte auszusprechen, war schwerer als gedacht.
Vor allem Harry gegenüber.
„Ach, jetzt bist du doch froh, dass sie dir den Arsch gerettet hat? Drei Mädels an zwei Tagen, das ist sogar für dich noch ein bisschen zu fies", meldete sich Jules zu Wort.
Harry zog belustigt die Augenbrauen hoch.
Noch nicht mal das konnte ich ihm verübeln: Jules hatte sich an unser Auto gelehnt und stand nun betont lässig da, die Hände in den Hosentaschen.
„Ich habe dir schon gesagt, dass das beim ersten Mal seine Schwester war", murmelte ich.
Harrys Gesicht hellte sich plötzlich auf.
„Das an der Promenade warst auch du, oder? Sorry, das war echt kein guter Tag für mich."
Ich zuckte mit den Schultern, doch innerlich fiel ein Gewicht von mir ab.
„Danke, dass du da nichts veröffentlicht hast", sagte er mit einem schiefen Lächeln, welches seine Grübchen offenbarte.
Fuck.
Wie würde Jules jetzt sagen?
Dieser Typ sieht echt schon verdammt heiß aus.
„Aber die anderen Bilder müssen unbedingt veröffentlicht werden. Sonst bringt mich mein Manager um."

paparazziWhere stories live. Discover now