[Chapter 6]

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Rick's PoV

Es ist schrecklich hier. Selbst nach Zwei Jahren. In diesem Gefängnis verändert sich jeder. Egal wann, aber irgendwann trifft es jeden. Und wenn nicht, dann spätestens nach der Isolationshaft.

Dieser enge Raum zerstört dich einfach. Du bist gefangen in einem Raum. Stunden, Tage, Wochen. Vielleicht sogar Monate. Du kannst nichts tun, außer dort zu sitzen und zu warten. Hört sich an sich nicht so schlimm an, aber das ist es.

Mit deiner Psyche wird gespielt und du musst so lange dort drinnen bleiben, bis du gebrochen bist.

Du wirst anders.

Aber dieses anders ist nicht gut.

,,Lassen Sie mich los! Ich gehe nicht in die ISO!'', hörte ich einen Häftling draußen schreien. Ich drehte mich um und sah wie Glenn das schrie.

Was hatte er angestellt?

Eigentlich müsste ich auch in ISO für meine letzte Aktion wo ich den einen Typen fast umgebracht habe, aber statt dessen haben sie mir drei Monate extra drauf gegeben. Drecks Gefängnis.

,,Lasst mich endlich los ihr hässlichen Hurensöhne von Wärtern!''', schrie er und zappelte wie verrückt rum, bis ihn jemand in eine Zwangsjacke steckte. Er strampelte weiterhin mit den Beinen und sah dann in meine Richtung.

,,Rick, Rick!'', schrie er. ,,Hilf' mir!'', schrie er immer lauter und die Häftlinge und Wärter um uns rum sahen Glenn und mich abwechselnd an. Ich hörte ihn noch tausend mal meinen Namen schreien, bis er nicht mehr zuhören war und die Wärter und die Häftlinge nur noch mich ansahen.

Glenn war auch hier im Gefängnis gelandet sowie meine anderen 'Freunde' auch, mit denen ich früher die Übelsten Geschäfte gemacht habe. Außerdem konnte ich Glenn schon als meinen 'besten Freund' bezeichnen, deswegen tat es mir im Herzen so weh, ihn in dieser Situation nicht helfen zu können. Der Knast hatte mich auf dem Kicker und ich hatte jeden Tag bereits schon was angestellt und meine Haftstrafe würde bestimmt auch bald wieder verlängert werden.

Nachdem er in der ISO war, wird er bestimmt ganz anders sein als vorher und ich fragte mich, wie lange er da drinne bleiben müsste.

Ich wollte zu ihm, ihn fragen wie es ihm geht. Ihn allgemein fragen, was aus Abraham und Sasha geworden ist und ob er mein Geheimnis bei sich behalten hat oder es ausgeplaudert hatte.

Ich ging mit einem sturen Blick zurück in die Kathedrale und ließ mir weiterhin nichts anmerken. Alle im Gefängnis hatten Angst vor mir und sie trauten sich erst gar nicht, sich mit mir anzulegen. Ich war überall bekannt und das sogar Weltweit. War schon irgendwie krass eine Berühmtheit im Gefängnis zu sein.

Ich hörte Schritte und schaute Richtung Tür, wo Negan anlehnte. Als er mich erblickte, steuerte er auf mich zu und ließ sich neben mich auf dem Stuhl fallen. Wie immer hatte er sein hässliches schmunzeln im Gesicht.

,,Es ist ganz schön scheiße hier. Das spüre ich schon nach einer Woche alter. Wie halte ich es hier weitere sieben Jahre aus. Wie lange hast du überhaupt bekommen?'' fragte er mich mit großen Augen und tat so, als wäre er der Größte hier. Ich lehnte mich nach hinten und meine Beine standen weit auseinander und so saß ich wie ein Penner hier rum. ,,Ursprünglich zwölf Jahre. Zwei habe ich schon abgesessen und drei Monate hatte ich gestern dazu bekommen, weil ich versucht hatte einen Wärter umzubringen. Vergeblich... leider.'' , sagte ich ganz lässig zu ihm und klopfte mir innerlich selbst auf die Rechte Schulter.

,,Kann ich verstehen. Ich habe mit den anderen viel Nachrichten verfolgt. Es wird bis heute noch über dich gesprochen,'' sagte er und schaute mir kurz auf die Füße. Ich nickte nur.

,,Du warst oft in den Nachrichten und Maggie, Rosita, Sasha sind noch auf freiem Fuß und machen immer noch weiter wie ich gehört habe,'' fügte er ganz erstaunt hinzu und sah mich auf einmal deprimiert an. ,,Ich muss hier raus. Wir alle müssen hier raus.'' - ,,Ja, ich plane das schon ewig,'' unterbrach ich ihn und stand vom Stuhl auf. Er ebenfalls.

,,Glenn ist in Schwierigkeiten und ich gehe nicht ohne ihn. Er ist in der Isolationshaft. Er wird nach der ISO so anders sein. Ich sehe es schon. Er wird da unten so leiden. Seine Psyche wird so zusammenbrechen. Ach Gott, was soll ich machen, verdammt? Ich will uns alle hier sicher und leise raus bringen, damit wir unsere Geschäfte weiter fortsetzen können. Ich wünschte, ich wäre nicht erwischt worden'', murmelte ich.

,,Dann hättest du uns nicht verraten sollen,'' sagter er monoton. Ich hob meinen Kopf und sah ihn an. ,,Was?! Ich habe euch nicht verraten verdammt! Wollt ihr mich verarschen?'' sagte ich laut und betont. Ich merkte gar nicht, dass ich angefangen habe zu schreien. ,,Du.. Du hast und nicht verraten?'', frage er stotternd. ,,Nein! Ich würde niemals meine Crew verraten. Vor allem nicht Glenn!'', motzte ich ihn an. ,,Meinet wegen frag' auch den Rektor! Ich habe geschwiegen und keinen erzählt, wen und was wir getötet oder gefoltert hatten. Ich musste sogar in Isolationshaft für vier Monate, weil ich mit der Sprache nicht rausrücken wollte!'', schrie ich ihn an.

Ich spürte seinen Blick auf mir. ,,Respekt, Rick. Das ist krass. Ich hoffe ich muss nicht irgendwann mal in ISO. Ich bin nicht so ein Psycho und Kämpfer wie du,'' sagte er und klopfte mir auf die Schulter. ,,Ich gehe dann mal. Wir sehen uns beim Essen.''

Psychopath [Rickyl FF]Where stories live. Discover now