Kapitel 66

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Als ich die Tür zu Hause aufschloss, konnte ich nicht glauben, was ich sah.
"Mum?!" rief ich aufgeregt und lief auf sie zu, während sie mich in den Arm nahm und mir gratulierte.

"Lily mein Schatz!" sagte ich und nahm die Kleinste auf den Arm, sie streckte mir ein selbstgemaltes Bild entgegen und erklärte mir, dass ich das große Mädchen mit den Locken und sie das kleine mit dem pinken T-Shirt sei, während wir auf dem Spielplatz zusammen im Sand gruben. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und ließ sie wieder runter.

"Alles Gute zum Geburtstag, Emma!" sagte meine Grandma aus Deutschland, ebenso mein Grandpa.
"Was macht ihr hier?" fragte ich lächelnd, während ich die beiden umarmte.
"Wir können dich doch an deinem Geburtstag nicht alleine lassen." lachte meine Mum und stellte Mittagessen auf den Tisch, es gab Pasta, ich liebte Pasta!
"Danke!" sagte ich strahlend und nahm Platz.
Mum flüsterte irgendwas Sophie zu, woraufhin diese nach oben ging. Okay?
Ein paar Minuten später kam sie wieder mit einem Karton zurück, den mir Mum überreichte.

"Von deinen Großeltern und mir!"
Ich öffnete den Deckel und dort war ein Strand nachgestellt mit Palmen und ein Umschlag lag in der Mitte. Ich öffnete diesen und quiekte laut auf.
"Wir fliegen auf die Malediven?!"
Sie lächelte und nickte, ich umarmte sie sowie meine Großeltern.
"Ich dachte, wir zwei könnten mal eine Auszeit gebrauchen? Lily und Sophie bleiben solange bei ihren Großeltern und anschließend fliegen wir nach Toronto, um die Eltern deines Dad's zu besuchen. Da kommen dann auch deine Schwestern mit. Gefällt es dir?"
"Und wie!"
Wenn Mum nur wüsste, WIE glücklich sie mich gemacht hatte! In letzter Zeit war sie oft nicht da gewesen und ich hatte ja sowieso meine eigenen Probleme. Das wird uns wirklich gut tun...

Der Mittag war relativ entspannt und ziemlich gemütlich, so wie ich meinen Geburtstag liebte! Nach dem Kaffee und Kuchen fuhren meine Großeltern wieder nach Hause, weil sie ungern im Dunkeln mit dem Auto unterwegs waren, und ich ging nach oben in mein Zimmer, um mich vor heute Abend noch ein wenig auszuruhen. Mia würde schon gegen halb 7 kommen und wie würden uns zusammen fertig machen.

Als ich mein Zimmer betrat, sah ich eine rote Schachtel auf meinem Bett liegen, Sophie musste Shawn's Geschenk wohl hier hingelegt haben.
Sollte ich es wirklich öffnen? Eigentlich wollte ich mit ihm abschließen, aber es interessierte mich trotzdem, was er mir unbedingt geben wollte.

Ich setzte mich im Schneidersitz auf mein Bett und hob den Deckel langsam nach oben.
Darin lag ein Brief, den ich erstmal beiseite schob und mir das Geschenk ansah.
Es war ein Traumfänger. Er hatte mir einen Traumfänger geschenkt.
Ich nahm ihn in meine Hand, er sah wunderschön aus in seinen verschiedenen Brauntönen und mit den Federn am unteren Teil, über die ich langsam meine Finger gleiten ließ. Wieder kamen mir Tränen in die Augen. Warum war ich nur so emotional?!
Dann entschied ich mich dazu, den Brief zu öffnen:

Hallo Emma,
Ich hoffe, er kann dir deine Alpträume und deine Angst davor nehmen. Ich hoffe sehr, er gefällt dir!
Was alles passiert ist tut mir so unendlich leid, bitte rede mit mir, ich will dir doch nur alles erklären... Ich bin traurig, dass ich den Tag nicht mit dir verbringen darf.
Ich liebe dich!
PS: Happy birthday.

Er liebt mich?! Er ist traurig, weil er den Tag nicht mit mir verbringen darf?! Es tut ihm leid?! Voller Emotionen und Wut zerriss ich den Brief. Einfach so.
Geschockt von meiner Reaktion und dem unüberlegten Handeln, nahm ich die zwei Teile sofort wieder in die Hand. Dieser Junge machte mich wahnsinnig! Er hatte an meine Alpträume gedacht...
Ich liebte ihn doch auch, aber ich kann ihm nicht vertrauen. Immerhin hat er was mit Saskia und jetzt will er wieder was von mir? Das ergibt doch alles keinen Sinn!
Ich steckte den Brief sowie den Traumfänger wieder in die Box und wischte mir meine Tränen weg.
Anschließend ging ich ins Badezimmer, um mich zu duschen, da Mia in einer halben Stunde kommen würde.

Pünktlich wie immer kam sie auch schon in mein Zimmer gelaufen, umarmte mich und ließ sich neben mir auf dem Bett nieder.
"Was ist los?" fragte sie verunsichert und ich nickte mit meinem Kopf Richtung Shawn's Geschenk.
"Mach auf." fügte ich hinzu, während sie den Karton holte und den Deckel vorsichtig anhob.

"Das ist nicht sein Ernst!" rief sie aufgebracht, nachdem sie den Karton wieder verschlossen auf meinem Schreibtisch abgestellt hatte.
"Wieso tut er das?!"
"Keine Ahnung..." entgegnete ich ihr.
"Aber irgendwie ist es schon süß."
Ihr flüstern war kaum wahrnehmbar. Erneut nahm sie mich in den Arm, stand jedoch nach kurzer Zeit wieder aprubt auf und zog mich mit hoch.

"Heute ist dein Geburtstag, den lassen wir uns von Idioten nicht versauen! Wir wollen feiern und Spaß haben. Los, zieh dich um!"
Okay, sie klang wirklich ein bisschen übermotiviert.
Nachdem ich meine schwarze HighwaistJeans kombiniert mit einem schwarzen Top, einer silbernen Kette und meinen schwarzen Schuhen anhatte, musterte mich meine beste Freundin aufmerksam.
"So siehst du wirklich viel zu traurig aus. Zieh die an."
Aus meinem Schrank riss sie meine hellblaue Jeans heraus, welche ebenfalls hochgeschnitten war und die ich eigentlich nur zu besonderen Anlässen anzog...

Dann streifte ich mir dir schwarze Hose ab und ersetzte sie durch die blaue, Mia lächelte zufrieden.
Erst jetzt nahm ich ihr verdammt heißes Outfit wahr, sie trug eine schwarze, SEHR eng anliegende Lederhose und dazu ein weißes, schulterfreies Top. Außerdem hohe Schuhe, was ich so gar nicht von ihr kannte.

"Was hast du denn heute vor?" neckte ich sie und lachte, weil ihr Gesichtsausdruck eisern wurde.
"Ganz ehrlich, heute zeige ich es allen anderen! Vor allem Jonas!"
Leicht arrogant schmiss sie ihre Haare, welche sie geglättet hatte, nach hinten und setzte sich an meinen Schminktisch.
Ich musste erneut lachen, so kannte ich sie überhaupt nicht.
"Was ist wenn Jonas gar nicht da ist?" fragte ich amüsiert, ihre Antwort bachte uns beide zum Lachen.
"Um so besser, dann kralle ich mir einen anderen Typen."

Fertig geschminkt und die Haare gestylt, saßen wir nun im Taxi.
Ich hatte immer weniger Lust, versuchte es mir aber nicht anmerken zu lassen, um die gute Laune von Mia nicht zu verderben, obwohl ich sie hierfür hätte umbringen können.

Es war mittlerweile 9 Uhr und fast dunkel, die Sonne war schon vor einiger Zeit untergegangen. Als wir ankamen, überreichte ich der Fahrerin das Geld und gemeinsam stiegen wir aus.







Habt ihr Shawn's Auftritt bei der Echo-Verleihung gesehen?! Omg, er war einfach in Deutschland, am liebsten wäre ich nach Berlin gefahren😂 ich fand ihn auf jeden Fall super und war traurig, dass er nicht noch länger zu sehen war... Vielleicht ist er ja nächstes Jahr nominiert? 😏

Baby, There's Nothing Holding Me Back || Shawn Mendes Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt