Kapitel 48

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"Camilla?"
Ich hatte sie noch nie persönlich gesehen, aber ich erkannte sie sofort von unzähligen Auftritten mit meinem Freund.

"Emma, was... was machst du denn hier?"
Das musste sie gerade fragen. Ich merkte, wie Eifersucht in mir aufstieg.
"Ist Shawn da?" fragte ich leicht genervt, denn noch hoffnungsvoll.

"Wer ist denn da?" rief eine mir nur all zu bekannte Stimme.
Dann kam er näher und riss die Tür auf.
"Emma?! Was machst du hier?!"
"Ich... Ähm... Also wir müssen reden, bitte Shawn." ich klang schon fast flehend.
"Worüber willst du bitte reden?!"
Camilla war wieder gegangen und so standen nur noch wir zwei an der Tür.

"Das war ein Missverständnis. Bitte, lass es mir dir erklären!"
"Vergiss es Emma, weißt du, wie du mich verletzt hast?! Ich hab dich geliebt und du? Du hast was mit deinem Ex?! Verschwinde!"
Und schon knallte er mir die Tür vor der Nase zu, bevor ich noch irgendwas sagen konnte.

Weinend klopfte ich gegen die Tür und hoffte, dass er sie doch noch einmal öffnen würde, aber vergeblich. Ich setze ich auf die Stufen und versuchte mich zu beruhigen.
Er hatte mich geliebt? Hatte?! Wen liebte er denn jetzt?! Camilla?! Nicht einmal zuhören wollte er mir, dafür war ich extra hergekommen.

Nach einer Weile stand ich auf und lief wieder zurück zur Straßenbahn. Immer wieder rollten Tränen über meine Wangen, ich konnte das einfach nicht glauben. Dieser Junge war doch alles, was ich wollte!

In der Straßenbahn kam eine junge Frau, ich schätzte sie auf Anfang 30 auf mich zu und fragte, ob sie mir helfen konnte, ich bedankte mich, lehnte jedoch ab.
Hier in Toronto waren die Menschen viel netter als in Deutschland, man kümmerte sich um die anderen, ganz gleich ob sie Fremde oder Bekannte waren.

Bei meinen Großeltern zu Hause angekommen, nahm mich meine Grandma direkt in die Arme und sie versuchte mich zu beruhigen.
"Alles wird gut Süße. Du hast ja uns. In der Liebe ist das nunmal so. Und vor allem Männer brauchen manchmal etwas länger um Dinge zu verstehen. Ein ganzes Jahr musste ich deinem Grandpa hinterher rennen, damit er verstand, dass ich in ihn verliebt war."
Ich musste lachen, weil mir diese Geschichte bis jetzt noch unbekannt war.

Den Nachmittag verbrachte ich mit meiner Grandma und einer heißen Schokolade auf der Couch, sie erzählte mir alte Geschichten, von meinem Dad, meiner Mum oder ihr als Kind.
Ich genoss die Zeit sehr mit ihnen, hier fühlte man sich so geborgen.

Als wir jedoch den TV einschalteten, kam gerade eine live Übertragung seines Konzerts.
Meine grandma wollte gerade abschalten, als ich sie davon abhielt.
Ich wollte es sehen, keine Ahnung warum.

Auch Camilla trat auf, zusammen sangen sie ihren Song. Für kurze Zeit schmerzte mein Herz so sehr, dass ich dachte, es würde gleich in tausend Stücke zerbrechen. Diese Nähe zwischen den beiden zu sehen, war einfach zu hart. Lief da etwas?

Shawn:

Sie hatte mich völlig durcheinander gebracht, warum war Emma hier? Um mir noch mehr weh zu tun? Um Geld von mir zu verlangen? Ich hatte keine Ahnung und irgendwie wollte ich es auch nicht wissen, so verletzt wie ich war.

Nachdem sie hier aufgetaucht war, hatte ich Camilla gebeten, ebenfalls zu gehen , ich wollte einfach nur alleine sein, heute Abend hatte ich wieder genug Trubel um mich herum.

Es tat weh, was sie mir angetan hatte. Aber mein Leben musste weiter gehen, das Konzert konnte ich ja schlecht absagen.
Also machte ich mich wie gewöhnlich fertig und ging auf die Bühne. Camilla hatte mich in Ruhe gelassen, sie verstand, dass ich alleine sein wollte, so gut kannte sie mich.
Unser gemeinsamer Auftritt lief gut, generell ließ ich mir nichts anmerken.

Baby, There's Nothing Holding Me Back || Shawn Mendes Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt