Kapitel 38

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Kurze Zeit später fanden wir uns in seinem Jeep wieder.
"Wo fahren wir denn jetzt hin?" fragte ich ungeduldig.
"Jetzt warte doch mal ab, wirst du gleich schon sehen!" gab er genervt von sich.
Wie ich Überraschungen hasste, wenn ich von ihnen wusste. Aber was solls, allzu lange konnte es ja nicht mehr dauern.

Als Shawn anhielt, öffnete ich stürmisch die Tür und blickte auf eine große Wiese. Es war dunkel, die Sterne jedoch ganz klar.
"Was machen wir hier?"
"Diesen Ort habe ich gestern gefunden. Ich finde ihn wunderschön, er ist mal was anderes als die Stadt mit den vielen Leuten."
Und Shawn hatte wirklich recht. Es wirkte beruhigend.

Dann breitete er eine große Decke aus und als ich Platz nahm, legte er mir ebenso eine um meine Schultern.
Mein Freund öffnete eine Flasche Champagner und drückte mir ein Glas in die Hand.
"Auf das Konzert!" sagte ich und hielt das Glas nach oben.
"Nein Emma, auf uns. Auf dass unsere Beziehung allen Problemen Stand hält!"
Ich lächelte ihn an und wir beide tranken einen Schluck. Es schmeckte wirklich ganz gut dafür, dass ich eigentlich kaum Alkohol trank.
Nachdem wir die Gläser beiseite gestellt hatten, blickte ich meinem Freund tief in die Augen.
"Shawn?"
"Hm?"
"Ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr!"
Er lächelte.
"Und ich liebe dich!"

Auch wenn es vielleicht ein wenig kitschig war, empfanden wir es beide als perfekt. Ich war so glücklich, dass ich es nicht annähernd in Worte fassen konnte und selbst Saskia konnte mir das nicht zerstören.
Wir sahen uns beide tief in die Augen und Shawn kam mir näher, dann legte er seine Lippen zärtlich auf meine.
"Ich bin so froh, dass ich dich kennengelernt habe!" er schien ebenso glücklich zu sein.
"Und ich dachte immer, du wärst irgend so ein Teenie Star, der nur seine Fans ausnehmen will..." redete ich weiter.
"Was, das dachtest du von mir? Da bin ich ja froh, dass du mich nicht erkannt hast."
Wir beide fingen an zu lachen.
"Ja, aber meine Meinung habe ich ganz schnell geändert."
"Sonst würden wir wahrscheinlich nicht hier sitzen!" sagte er sarkastisch.

"Darf ich dich mal was fragen?"
"Klar."
Ich wollte meine Gedanken von vorhin aussprechen.
"Deine Songs, wie kommst du auf die Texte? Sind sie alle in Wirklichkeit geschehen? Die ganzen Geschichten, die du erzählst kommen so echt rüber."
"Nein. Die meisten Geschichten sind erfunden oder basieren auf Erzählungen, die ich mitbekommen habe. Aber ein paar sind auch wahr, bzw. meine eigenen Gedanken oder Gefühle."
"Welche?" fragte ich neugierig. 
Mittlerweile hatte er seinen Arm um mich gelegt und mein Kopf stützte  ich auf seine Brust, sodass ich seinen Herzschlag spüren konnte.
" 'There's Nothing Holdin me back' zum Beispiel. Oder 'life of the party', 'something big'. 'Stiches ist eine Story, die ein enger Kumpel von mir erlebt hat. Und 'I don't even know your name' ist frei erfunden."
"Hört sich spannend an!" entgegnete ich ihm interessiert."
Er lächelte wieder.
"Was ist eigentlich mit deinem neuen fertigen Song, den du mir zeigen wolltest?" fragte ich weiter.
"Er heißt 'hold on' und ist meinem Dad gewidmet. Ich hab ihn auf meinem Handy, willst du ihn anhören? Er soll auf mein nächstes Album..."
"Natürlich!" rief ich und setzte mich wieder auf.

Mein Freund drückte mir Kopfhörer in die Hand und startete den Song.
Während ich zuhörte, stiegen mir Tränen in die Augen.
"Shawn, der ist wunderschön!"
Sagte ich, nachdem er zu Ende war.
"Dein Dad wird sich bestimmt freuen."
Und schon liefen meine Tränen und ich konnte sie nicht mehr stoppen.
Das alles hätte ich meinem Dad auch gerne noch gesagt. Er war immer für mich da gewesen und es schmerzte, dass er nicht mehr da war.
Einfach weg, von einem auf den anderen Tag, dabei war es nicht mal seine Schuld! Dieser beschissene LKW Fahrer hatte ihn einfach übersehen. Er durfte leben, mein Dad nicht.

Shawn schloss mich fest in seine Arme und ich ließ all die Trauer raus, die sich angesammelt hatte.
"Es ist so unfair." sagte ich in seinen Armen.
"Ich weiß Emma, ich weiß. Magst du mir vielleicht erzählen, wie genau es passiert ist?"

Ich dachte kurz über seine Frage nach. Ich redete nur selten über ihn, selbst Mia konnte mir nicht wirklich helfen, weil ich nicht dazu in der Lage war, darüber zu sprechen.
Aber ich liebte Shawn und er hatte es verdient, dass ich mich ihm öffne. Also begann ich zu erzählen.

*Flashback Anfang*

Er fuhr nachts von einem wichtigen Termin nach Hause, es musste gegen halb 1 gewesen sein. Sophie und ich schliefen schon.
Ich wurde jedoch von einem Klingeln der Haustür wach und lief langsam nach unten, Mum stand vor der Tür und brach in sich zusammen. Sie schrie nur, dass das nicht sein kann und ich rannte zu ihr, um zu fragen, was denn passiert war. Sie sah mich schockiert an, weil sie nicht mit mir gerechnet hatte.
Auch ich fing an zu weinen, obwohl mir nicht einmal bewusst war, was die Polizisten vor unserer Tür wollten. Mit meinen 14 Jahren wusste ich jedoch, dass es schlimm sein musste, meine Mum hatte ich noch nie so außer Fassung gesehen.
Ich kniete mich neben meine Mum und sie sagte vorsichtig
"Emma, wir schaffen das!"
"Was ist denn überhaupt passiert?" fragte ich noch einmal.

Da Mum kein Wort rausbekam, hockte sich ein junger Polizist neben mich und fing vorsichtig an zu sprechen
"Es tut uns wirklich leid, aber dein Dad hatte einen schweren Unfall und verstarb noch vor Ort. Ein LKW hat ihn an einer Kreuzung übersehen und ist direkt in ihn reingefahren..."
Ich dachte nur, dass das nicht wahr sein konnte und ich versuchte zu atmen, aber es ging nicht. Tränen brachen aus mir heraus, Mum saß immer noch auf dem Boden.
"Nein, nein nein nein!" rief ich und der Polizist nahm mich plötzlich in seine Arme.
"Wenn sie Hilfe brauchen, sagen sie bitte bescheid, wir haben wirklich gute Psychologen!" sagte er und beide verabschiedeten  sich wieder.
Ich schnappte mir meine Jacke und Mum rief mir hinterher
"Wo willst du hin?"
"Raus, ich brauch frische Luft!"
Weinend lief ich die Staße entlang und sackte irgendwann auf dem Boden zusammen. Mein ganzes Leben zerstört.
Dann klingelte ich bei Mia und schrieb meiner Mum, dass sie sich keine Sorgen machen sollte.

Meine beste Freundin kümmerte sich liebevoll um mich, genauso wie ihre Eltern. Bei mir zu Hause hätte ich es einfach nicht ausgehalten.
Als ich am nächsten Tag nach Hause kam, wusste Sophie auch schon davon und wir zwei bauten uns gegenseitig auf, zumindest versuchten wir es.
Mehrere Wochen war ich nicht in der Schule gewesen, aber wen interessierte das auch, wenn das ganze Leben von einem auf den anderen Moment zerstört wurde.

*Flashback Ende*

"Ich vermisse ihn so..." fügte ich noch hinzu.
Shawn hatte mich die ganze Zeit still im Arm gehalten und mir einfach nur zugehört.
"Er ist immer bei dir, hier!"
Dann zeigte er auf meine linke Brust und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

Lange Zeit saßen wir noch da, bis uns irgendwann zu kalt wurde und wir zurück fuhren.

Im Hotelzimmer angekommen bemerkte ich, dass wir schon halb zwei hatten.
Ich fing an meine Kleidung auszuziehen, Shawn kam mir näher und als ich nur noch in BH und Slip dastand, küsste er sanft meine Schultern bis hin zu meinem Mund. Ich bekam Gänsehaut, als er mir über meinen Rücken Strich und ich ihm behutsam sein T-Shirt auszog. Mein Freund lächelte mich an und ich sah auf seinen trainierten Körper.
Vorsichtig schubst er mich aufs Bett und küsste wieder meinen gesamten Körper...





Jetzt erfahrt ihr mehr darüber, was mit ihrem Dad geschehen ist... Hoffe, ihr habt einen schönen Sonntag! 😊

Baby, There's Nothing Holding Me Back || Shawn Mendes Fanfiction Where stories live. Discover now