Kapitel 46

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Und mit diesem Satz beendete er das Telefonat.
Jetzt hatte ich wirklich ein Problem, mit so einer Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Was dachte er von mir? Dass ich ihn ausnutze? Der spinnt doch völlig.

Und in dem Moment liefen mir Tränen die Wangen hinunter, wie konnte er nur so was denken? Da es gerade geklingelt hatte, lief ich aus dem Raum Richtung Toiletten. Ich sah Mia, welche mich bemitleidend ansah, rannte jedoch direkt an ihr vorbei.
Ich sperrte mich in eine der Kabinen ein und fing an zu schluchzen.
Was brachte es Saskia, dass sie mich fertig machte? Und vor allem, was brachte es Leon?! Und warum glaubte Shawn so etwas? Er hatte erzählt, dass er schon öfter schlechte Erfahrungen gemacht hatte, aber er musste doch merken, dass es zwischen uns echt war, das unsere Liebe echt war!

Also wählte ich wieder seine Nummer, aber er drückte mich weg, immer und immer wieder.
Plötzlich klopfte jemand an meine Kabine.
"Emma, ich weiß, dass du da drinnen bist, bitte mach auf!"
Mia.
Ich öffnete langsam die Tür und fiel ihr direkt in die Arme.
"Was ist denn passiert?"
Sie klang wirklich besorgt.
"Shawn glaubt mir nicht. Er hat mir nicht mal zugehört. Er glaubt wirklich, ich würde ihn betrügen, dabei liebe ich ihn doch so sehr!"
Noch fester drückte meine Freundin mich an sich, ich weinte noch schlimmer als zuvor.
"Das war bestimmt nur der erste Schock, versuch es ihm doch in Ruhe zu erklären."
"Wie denn, wenn er nicht mal rangeht?!"
"Fuck , ich dachte wirklich nicht, dass die Schlampe das durchzieht!"
Fügte sie hinzu.

Nachdem ich mich langsam wieder beruhigt hatte, beschloss ich, nach Hause zu gehen, Unterricht konnte ich einfach nicht mehr mitmachen. Leider klingelte es gerade zur Pause und als ich am Schulhof angekommen war, sahen mich alle komisch an.

Sophie kam auf mich zu gelaufen und sagte entsetzt
"Was ist das bitte für ein Foto?! Du hast wieder was mit Leon?!"
"Nein hab ich nicht. Er hat mich einfach so geküsst, ohne dass ich es wollte. Sophie, ich geh jetzt nach Hause, hier halte ich es einfach nicht mehr aus."

Ohne dass sie noch etwas sagen konnte, stieg ich in mein Auto und fuhr zu unserem Haus.
Dort angekommen lief ich zuerst in den Wald, an unseren Platz.
Weinend ließ ich mich auf der Bank nieder und wählte erneut Shawn's Nummer, nur die Mailbox erreichte ich.

"Shawn, das ist ein Missverständnis, bitte ruf mich zurück oder geh ran. Ich liebe dich..."
Aber er rief nicht zurück. Und ich erreichte ihn einfach nicht. Verdammt, was sollte ich denn jetzt machen?!

Nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, machte ich mich auf den Weg nach Hause, stellte die Musik auf laut und lag einfach nur so in meinem Bett.

Hatte Shawn wirklich so wenig Vertrauen in mich?
Als ich versuchte, ihm eine Nachricht zu schreiben, bemerkte ich, dass er mich blockiert haben musste.
Das konnte doch alles nicht wahr sein!
Plötzlich klopfte es am meiner Tür und Sophie kam rein.
"Willst du reden?" besorgt sah sie mich an und ich begann ihr die Geschichte zu erzählen.
"Das ist krass. Und er geht nicht ran?! Soll ich es mal versuchen?"
Stimmt, Sophie war die einzige Person außer mir, die ebenfalls seine Nummer hatte.

Also klingelte sie ihn an, aber nichts.
"Wie wäre es, wenn du es bei Andrew versuchst?"
"Gute Idee. Er wird hoffentlich ran gehen."
Und tatsächlich, Andrew ging an sein Telefon.
"Andrew, ist Shawn bei dir? Ich muss dringend mit ihm reden, das ist alles ein Missverständnis, aber ich komme nicht an ihn ran."
Wieder liefen mir Tränen über die Wangen.
"Tut mir echt leid Emma, aber er hat mir ausdrücklich gesagt, dass er unter keinen Umständen mit dir reden will."
"Bitte Andrew, kannst du nicht mal mit ihm reden? Ich weiß nicht, was ich noch machen soll."
"Emma, ich würde dir wirklich gerne helfen, aber das ist eure Sache. Tut mir leid."
Und mit diesen Worten legte er einfach auf. Hatten sich denn alle gegen mich verschworen?!

"Und?" fragte meine Schwester neugierig.
Ich schüttelte den Kopf und sie umarmte mich.

Mia kam nach der Schule bei mir vorbei, sie war echt immer für mich da, wenn ich sie brauchte.
"Okay, wir brauchen einen Plan."
Sagte sie plötzlich.
"Was denn für einen Plan? Er redet nicht mit mir!"
"Über die Medien? Ich meine, dadurch ist es ja kaputt gegangen, vielleicht solltest du es darüber versuchen?"
Ich glaube kaum, dass er dem Glauben schenkt. Außerdem müsste ich so alles noch mehr in die Öffentlichkeit ziehen und das will ich nicht.

"Weißt du denn, wo er gerade ist?"
"Er macht gerade einen Halt in Toronto, soweit ich weiß. Dort verbringt er ein paar Tage mit seiner Familie und hat Konzerte."
"Dann flieg dorthin. Dann kannst du außerdem deine Großeltern wieder sehen."
"Was?! Bist du verrückt? Für ein Gespräch mal eben nach Toronto fliegen?!"
"Liebst du ihn? Willst du ihn zurück?"
Beide Aussagen bestätigte ich mit einem Nicken.
"Siehst du. Es ist langes Wochenende, pack deine Sachen und fliege morgen zu ihm."
"Ist das nicht etwas zu krass? Außerdem ist das viel zu teuer."
"Das musst du wissen Emma. Lohnt es sich, eure Beziehung dadurch zu retten oder nicht?"

Wir hatten durch diese ganzen Feiertage verlängertes Wochenende und Mia hatte irgendwie recht. Ich liebe ihn und wollte ihn nicht verlieren. Außerdem war der Gedanke verlockend, meine Großeltern endlich wieder in die Arme schließen zu können.
"Also gut, lass uns nach Tickets schauen."
Und knapp eine Stunde später hatten wir schon ein Ticket gebucht.

Dann rief ich meine Großmutter an, um ihr von meinem spontanen Besuch zu erzählen.
"Hallo meine Süße, wie geht's dir?"
"Hey, Grandma. Mir geht's ganz gut, wie geht's euch?"
"Wie das halt so ist, wenn man alt wird!"
Wir beide fingen an zu lachen, meine Grandma war schon immer ein wenig ironisch gewesen.
"Seid ihr am Wochenende zu Hause?"
"Ja, wieso fragst du?"
"Naja, vielleicht könntet ihr mich ja Donnerstag morgen am Flughafen in Toronto abholen?"
"Du kommst uns besuchen?! Emma, warum hast du das nicht früher gesagt?!"
"Um ehrlich zu sein weiß ich es auch erst seit ein paar Minuten. Warum es so kurzfristig ist erzähle ich euch dann, wenn ich da bin. Ich freue mich schon riesig!"
"Aber klar! Wir holen dich dann ab! Das ist echt eine Überraschung, wir haben uns so lange nicht gesehen! Kommen die anderen auch mit?"
"Nein, nur ich. Und leider auch nur bis Sonntag morgen, weil ich Montag wieder Schule habe."
"Ach, wir freuen uns Süße!"
"Ich mich auch! Ich geh dann mal packen, wir sehen uns ja bald. Grüß Grandpa von mir."

Nachdem ich aufgelegt hatte, brach ich in ein Strahlen aus.
Ja, das mit Shawn war schlimm und ich würde nach Toronto fliegen, um das mit ihm zu klären, aber momentan überwog meine Freude, dass ich meine Großeltern nach ein paar Monaten endlich wiedersehen könnte!



OMG Leute, über tausend reads! Danke❤️

Baby, There's Nothing Holding Me Back || Shawn Mendes Fanfiction Where stories live. Discover now