Kapitel 55

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Nach den Essen holte mein Grandpa die große Spielesammlung aus dem Schrank, welche ich schon als Kind mit ihnen gespielt hatte. Darunter waren Karten, sowie Brettspiele, der Abend konnte also beginnen.

"Hey, du schummelst!" rief ich Grandpa entgegen, welcher statt zwei Karten nur eine nahm.
"Du bist genau wie dein Vater in dem Alter. Du gönnst mir wirklich gar nichts." sagte er entsetzt und ich konnte nicht anders als zu lachen.

Nicht einmal mir gönnte mein Vater es früher, wenn ich Hilfe von Mum bekam. 'Sonst lernt sie es ja nie richtig' hatte er immer gesagt, dabei war er einfach nur ein schlechter Verlierer gewesen. Ich kann zwar recht gut verlieren, schummeln mag ich trotzdem nicht.

"Er wäre stolz auf dich, wenn er sehen würde, was aus dir geworden ist. Du bist ein tolles Mädchen. WIR sind auf jeden Fall stolz und stehen immer hinter dir!"
Meine Grandma hatte Tränen und den Augen und mir lief ebenfalls eine über meine Wange. Ich stand auf und umarmte sie, bevor wir uns wieder fassen und weiter spielten.

Diese Atmosphäre, wie sie am Abend gewesen war, hatte ich wirklich vermisst. Aber irgendwann musste auch dieser Abend vorübergehen, schließlich war mein Wecker für 6 Uhr gestellt, damit wir pünktlich um 7 Uhr zum Flughafen fahren konnten, weshalb ich mich auch so schnell es ging schlafen legte.

Wie ich Wecker hasse! Vor allem, wenn man in einem schönen, warmen Bett liegt...
Langsam stand ich auf und lief ins Badezimmer, um mich schonmal weitestgehend fertig zu machen, unter die Dusche zu steigen und ein passendes Outfit zu wählen.
Ich entschied mich für eine schwarze Leggins und einen großen grauen Pullover, welcher über meinen Po ging, sodass er unfassbar gemütlich war, denn es war heute doch etwas kühler.
Meine Haare Band ich zu einem Dutt und machte mich dann auf den Weg nach unten, um eine Kleinigkeit zu frühstücken.
Meine Großeltern waren schon wach und saßen ebenfalls am Tisch, als es an der Tür klingelte und ich diese öffnete.

Ein grinsender Shawn stand davor und drückte mir einen Kuss auf den Mund, nachdem ich ihn reingelassen hatte.

10 min später saßen wir alle vier im Auto auf dem Weg zum Flughafen.
Die Fahrt war nicht wirklich lange, da wir einen Platz reserviert hatten, mussten wir nicht allzu früh da sein und deshalb nicht zu lange warten.

"Danke für das schöne Wochenende! Ich komme euch sobald es geht wieder besuchen, versprochen!" sagte ich zum Abschied und umarmte meine Großeltern.
"Passt auf euch auf. Und ruf an, wenn ihr angekommen seid!" bekam ich als Antwort, wir alle hielten gerade noch so unsere Tränen zurück.

Nachdem meine Großeltern gegangen waren, ließen wir uns auf zwei Sitzplätzen nieder, ich kuschelte mich an meinen Freund.
Und wie ich es schon kannte, standen fünf Minuten später auch schon ein paar Mädchen vor uns.
"Meine Pflicht ruft." Sagte Shawn und stand auf, um Fotos zu machen, während ich mich nach hinten lehnte und meine Augen schloss.

Als unser Flug aufgerufen wurde, nahm mein Freund meine Hand.
Der Flug war relativ ruhig, wir beide waren noch fertig vom Wochenende und schliefen deshalb relativ viel, die restliche Zeit verbrachte er damit, neue Song Ideen aufzuschreiben.

"Darf ich mal sehen?" fragte ich neugierig und Shawn sah mich skeptisch an.
"Emma, erst wenn sie fertig sind."
"Aber das kannst du mir nicht antun, bitte!"
Er verdrehte seine Augen und drückte mir dann doch sein Notizbuch in die Hand.

"Changing isn't a bad thing and it never was. But at the end of the day you know, you're the same person and where your heart is, that doesn't change." las ich leise vor.
"Das ist wunderschön!"
Er lächelte mich an und ich war erstaunt, was für tolle Worte er fand, um all das auszudrücken.

Ich blätterte eine Seite weiter und las mir einen weiteren Text durch.
Je mehr ich las, desto mehr Röte stieg mir ins Gesicht. Entsetzt sah ich ihn an.
"Das kannst du doch nicht öffentlich machen!"
"Was meinst du?"
"I wanna love you with the lights on
Keep you up all night long,
Darling, I wanna see every inch of you, I get lost in the way you move."
Las ich ihm vor, während er nur mit den Schultern zuckte.

Als ich jedoch den Rest des Songs las, musste ich grinsen. Jedes einzelne Wort kam mir bekannt vor.
"Danke!"
Er zog eine Augenbraue nach oben.
"Ich dachte, du magst den Song nicht?"
"Das hab ich nie gesagt. Ich finde ihn wunderschön, aber für uns. Wie du mich siehst und was du darüber denkst... Willst du das wirklich jedem präsentieren?"
Er grinste.
"Im Endeffekt weiß doch keiner, ob es wirklich so war oder?"
Ich konnte nicht anders als darüber zu schmunzeln.

"Aber man kann es sich denken. Wie bist du darauf gekommen?"
"Diese Worte gingen mir einfach immer wieder durch den Kopf und irgendwann hab ich sie aufgeschrieben. Wenn du es wirklich nicht möchtest, dann..."
Ich unterbrach ihn.
"Nein nein. Ist schon okay."
Dann drehte ich mich zu ihm um und gab ihn einen Kuss, bevor ich ihm das Notizbuch wieder in die Hand legte und mich an ihn lehnte, um noch ein wenig Schlaf abzubekommen.

"Da ist er ja endlich!" sagte ich leicht gereizt, nachdem wir eine Ewigkeit auf meinen Koffer gewartet hatten und ich schon dachte, er würde gar nicht mehr kommen.
"Dann können wir ja jetzt." Sagte Shawn und lächelte, woraufhin ich nicht anders konnte, als ebenfalls in sein Lächeln miteinzustimmen.

Der Flug hatte lange gedauert und war anstrengend, mittlerweile war es bei uns acht Uhr abends und meine Mum holte uns gemeinsam mit Lily vom Flughafen ab.

"Lily!" rief ich, als ich die kleine sah, woraufhin sie sofort auf mich zugelaufen kam und ich sie auf meinen Arm nahm. Nachdem ich ihr ein Küsschen aufgedrückt hatte, begrüßte ich auch meine Mum mit einer Umarmung, genauso wie Shawn.

"Wie war's bei Grandma und Grandpa?" fragte sie und ich begann zu erzählen, was wir alles so gemacht hatten.

Habt ihr die Songs erkannt? Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel, auch wenn es etwas kürzer ist! 😊

Baby, There's Nothing Holding Me Back || Shawn Mendes Fanfiction Where stories live. Discover now