Kapitel 11

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Am nächsten Morgen wachte ich von wülenden Geräuschen in meinem Zimmer auf.
Als ich die Augen öffnete, sah ich Shawn, wie er seine Sachen zusammensuchte und gerade dabei war, seine Kleidung von gestern anzuziehen.
"Hey, warum bist du schon wach, musst du wirklich schon gehen?" fragte ich etwas traurig, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass er schon vor mir wach werden würde.

"Guten Morgen." entgegnete Er mir lächelnd, woraufhin meine Traurigkeit sofort verflog. "Leider ja, ich muss ins Studio und anschließend laufen nochmal Proben für die Konzerte heute und morgen." informierte er mich anschließend, wobei ich ihm jedoch ansehen konnte, dass er wahrscheinlich lieber im Bett geblieben wäre.
"Schon okay. Sehen wir uns wenigstens nochmal?" Ich hoffte, dass er zwischen seinen ganzen Terminen noch Zeit für mich hatte, immerhin hörte man doch immer wieder in Magazinen, wie wenig Zeit berühmte Menschen hatten.

"Morgen Mittag könnten wir zusammen essen gehen, was hältst du davon?"
Sein liebevolles Lächeln verriet mir, dass er mich ebenfalls gerne wiedersehen wollte. Aber wie sollten wir bitte nicht entdeckt werden, wenn wir in der Öffentlichkeit zusammen Essen gehen würden?
"Geht das denn überhaupt, ich meine du wirst doch überall erkannt."
"Darum kümmere ich mich schon."
Er lächelte mich an und steckte sein Handy in die Hosentasche. Seine Antwort genügte mir, weil ich genau wusste, dass man sich auf ihn verlassen konnte, auch wenn ich ihn noch nicht lange kannte.
"Jetzt muss ich aber wirklich los, wir sehen uns morgen."
Er kam einen Schritt auf mich zu, beugte sich über mich und legte zärtlich seine Lippen auf meine.
"Viel Spaß heute Abend." rief ich ihm noch hinterher, bevor er aus meinem Zimmer verschwand und endgültig das Haus verließ.

Ich entschied mich dazu aufzustehen und aus dem Fenster zu schauen, von dem aus ich genau auf die Straße schauen konnte. Ein schwarzer Jeep kam angefahren, Shawn drehte sich noch einmal zum Haus um und stieg anschließend ein. Seine Kapuze hatte er sich wieder ins Gesicht gezogen und auch seine Sonnenbrille trug er.

Als mein Handy vibrierte, sah ich, dass wir erst neun Uhr hatten. Also legte ich mich wieder ins Bett und sah mir die Nachricht, die ich bekommen hatte an.

>Spätzchen, wir bleiben noch bis heute Mittag. Hattest du gestern einen schönen Abend mit deinen Mädels? Mum.<

Wenn du wüsstest, Mum...
Schnell tippte ich eine Antwort in mein Handy.

>Alles klar. Ja hatte ich, bis heute Abend.<

Da wir zum Glück Ferien hatten, mussten weder Sophie, noch ich in die Schule. Doch auf meine Freunde wollte ich trotzdem nicht verzichten, weshalb ich meiner besten Freundin Mia schrieb.

>Hey. Hast du Lust heute Mittag vorbeizukommen? Muss dir dringend etwas erzählen und brauche deinen Rat.<

Dann machte ich ein wenig von Shawn's Musik an, immerhin musste ich ja wissen, was er so schrieb. Je länger ich die Songs hörte, desto mehr verstand ich, warum Sophie sie so toll fand. Seine Ausdrucksweise in Kombination mit den Melodien sind einfach unglaublich.

Als ich nach einer Ewigkeit erneut auf mein Handy sah, entdeckte ich zwei neue Nachrichten, wobei die erste von Mia war.

>Klar, komme gegen 14 Uhr vorbei.<

>Freue mich schon!<

Antwortete ich und widmete mich meiner zweiten Nachricht. Diese stammte von Shawn.

>Hab alles abgeklärt, komm einfach um 13 Uhr ins Restaurant 'zum Brünnstein', da gibt es typisch bayrisches Essen, wovon ich bis jetzt kaum die Möglichkeit hatte, es zu probieren. Ich hoffe, sie Idee gefällt dir. Bis morgen<3<

Er hatte mir sogar ein Herzchen geschickt. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und ich musste über seine Aussage grinsen. Das kann ja lustig werden.

>Typisch bayrisch also. Da bist du bei mir genau richtig. Bis Morgen.<

Der Zeiger meiner Uhr stand schon auf halb 2, weshalb ich mich schnell auf den Weg ins Bad machte und mir das Gesicht wusch.
Meine Haare band ich zu einem hohen Zopf zusammen und zog mir schnell einen gemütlichen, braunen Pullover an, der mir bis über den Po ging und ihn somit verdeckte.
Dazu nahm ich eine schwarze Leggins, Make-up ließ ich heute weg.
Gerade als ich mir Mittagessen machen wollte, klingelte es schon an der Tür.

"Emma!" Mia kam rein, umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Wange.
Sie hatte mittellange blonde Haare, die sie meistens offen trug. Ihr roter Pullover passte perfekt zur hellen Jeans und ihren schwarzen Sneakern.
"Hey, wie geht's dir. Willst du auch was?"
Ich zeigte auf meinen Teller, der jedoch nur Brot und Ei bereithielt.
"Mir geht's gut und nein danke, ich habe schon gegessen."
Sie lächelte mich an und setzte sich gegenüber von mir an den Tisch.

"Wie geht es dir, du brauchst meinen Rat?"
"OMG Mia, mir ist so etwas verrücktes passiert, das wirst du mir nie glauben!"
Ich bemerkte selbst, wie ich plötzlich hibbelig wurde und mein Puls sich erhöhte.
"Jetzt erzähl schon, du machst mich wirklich neugierig."
Gespannt sah sie mich an und schenkte mir somit ihre volle Aufmerksamkeit. Also begann ich ihr die Geschichte von dem Konzertabend und unserem ersten Treffen zu erzählen.

"Und dann meinte er, er müsste mir noch etwas sagen. Erst fragte er mich, ob mir nichts aufgefallen wäre und als ich das verneinte, sagte er wirklich 'Ich bin Shawn Mendes.'. Mia, ich wusste gar nicht was ich sagen sollte, weil ich ihn erst dann erkannt habe."

"Was?!" Mia sah mich ungläubig an.
"Du verarscht mich, stimmt's?"
"Nein, wirklich! Warte, ich zeig dir ein Foto."
Schnell suchte ich in meinem Album nach dem Foto, was wir zusammen gemacht hatten und hielt es ihr vor die Nase.
"OMG Emma, ich glaub's ja nicht! Meine beste Freundin datet wirklich Shawn Mendes. Ich kann es echt nicht fassen..."
Sie wirkte völlig aufgelöst, weshalb ich nicht anders konnte, als zu lachen. Es war wirklich zu schade, dass ich ihr Gesicht nicht aufgenommen hatte, es sah einfach nur zu lustig aus.
Als wir uns beide wieder gefangen hatten, erzählte ich ihr von unserem zweiten Treffen und der Übernachtung.

"Ihr habt aber nicht miteinander geschlafen, oder?"
"Nein, das sagte ich doch schon."
Augenverdrehend sah ich sie an. Es war ja klar, dass sie diese Frage stellen musste.
"Mia, es war so schön! Er hat mich so fürsorglich und zärtlich behandelt, ich habe mich in seiner Nähe so geborgen gefühlt. Ich glaube... Man, ich glaube, ich hab mich in ihn verliebt. Was mache ich denn jetzt, ich wusste nicht, dass das so schnell gehen kann..."
"Ach süße..." und schon nahm sie mich in den Arm.
"Das ist wirklich verrückt. Aber als deine beste Freundin muss ich dir auch sagen, dass eine Beziehung wahrscheinlich nicht funktionieren würde. Ich meine, ihr würdet euch doch eigentlich gar nicht sehen können, selbst zu telefonieren wäre schwierig... Aber einen Versuch ist es doch wert, wenn du ihn so sehr magst."

"Meinst du? Jedes Mal, wenn ich in seiner Nähe bin oder an ihn denke, bekomme ich Herzrasen und in meinem Bauch fängt alles an zu kribbeln."
"Willst du ihn denn weiterhin sehen?"
"Ja... Wir gehen morgen Mittag gemeinsam Essen."
"Ich kann dir nur raten, auf dein Gefühl zu hören. Wenn du denkst, er tut dir gut, dann triff dich mit ihm und genieße die Zeit bis zu seiner Abreise. Wenn nicht, dann brich den Kontakt ab und versuche ihn zu vergessen."
Dankbar fiel ich ihr erneut um den Hals, Mia war toll. Sie fand immer die richtigen Worte, war nie zu hart, sondern teilte einem nur vorsichtig ihre Meinung mit.

Wir redeten noch Stunden über belanglose Dinge, was trotzdem irgendwie immer wieder schön war. Irgendwann verabschiedete sie sich dann, als auch Mum mit Sophie und Lily zurück kam.

Baby, There's Nothing Holding Me Back || Shawn Mendes Fanfiction Where stories live. Discover now