Kapitel 5

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Ein Grinsen glitt über meine Lippen und ich speichert ihn unter 'unknown boy' ein, weil ich ja immer noch nicht seinen Namen kannte.
Ich sah auf die Uhr und bemerkte, dass wir schon viertel nach zwei hatten. Bevor ich ins Bad ging, um mich Bett fertig zu machen, schrieb ich ihm noch schnell zurück, damit er sich keine Sorgen machen musste. Also falls er das überhaupt tat.

>Ja, vielen Dank nochmal! Gute Nacht.<

Im Bad angekommen zog ich meine Kleidung aus und stellte mich unter die Dusche. Langsam lief das warme Wasser an meinem Körper hinunter und ich fühlte mich wie neu geboren. All der Stress, der sich an diesem Tag angesammelt hatte, floss gerade so von meinem Körper herunter. Mein Shampoo massierte ich ausgiebig in meine Haare ein und zog den Duft von Vanille ein, wobei ich an den Geruch des Jungen denken musste. Als er mich umarmt hatte, stieg mir sein unglaublich gut riechendes und markantes Parfum in die Nase, welches ich noch genau in Erinnerung hatte. Ich fühlte mich bei ihm so geborgen, so sicher. Das hatte ich bis jetzt noch nie bei jemandem,außer vielleicht bei meiner Familie. Aber das war ein ganz anderes Gefühl der Geborgenheit. Hoffentlich würde ich ihn nochmal sehen können. Oder besser nicht? Ich meine, immerhin kam er weder aus Deutschland, noch würde er lange hier bleiben.

Als ich aus der Dusche stieg, zog ich mir einen Hoodie, sowie einen Slip über und trug eine Creme auf mein Gesicht auf. Meine Haare föhnte ich kurz an und tappste anschließend in mein Zimmer, um mich in mein großes und weiches Bett zu legen.
Als ich einen letzten Blick auf mein Handy erlangte, sah ich eine neue Nachricht vom unknown boy.

>Gute Nacht und schlaf schön<
schrieb er zurück.

Ein riesiges Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Er ist ebenfalls noch wach. Ob er auch gerade an mich denkt? Man Emma, was sind das nur für Gedanken?!
Ich legte mein Handy auf meinem Nachttisch ab und schaltete das Licht aus. Meine Gedanken rasten nur so durch meinen Kopf. Was für ein verrückter Tag. Immer wieder musste ich an den Jungen denken, der so schöne Augen hatte.
Mit einem Lächeln im Gesicht schlief ich dann endlich ein.

Am nächsten Morgen wachte ich vom Gebrabbel des Babyphones auf. Durch den Bildschirm konnte ich sehen, dass Lily an ihrem Bett stand und mit ihrem kleinen Kuschel-Kätzchen spielte, welches ihr Dad gekauft hatte, als er erfuhr, dass Mum schwanger war.

Ich stand also auf, trank zunächst einen Schluck Wasser aus der Flasche neben meinem Bett und machte mich auf den Weg zu ihr ins Zimmer. Als ich auf mein Handy auf die Uhr schaute, sah ich, dass wir schon fast neun Uhr hatten.
"Du hast ja heute lange geschlafen!" sagte ich, während ich Lily auf meinen Arm nahm.

Gemeinsam gingen wir die Treppen hinunter und ich ließ sie im Wohnzimmer spielen, damit ich uns Frühstück vorbereiten konnte.
Während ich gerade dabei war meinen Obstsalat vorzubereiten, klingelte das Telefon. Mum.

"Hey Mum, wie läuft es so?"
"Ganz gut eigentlich. Ich bin heute Nachmittag wieder zurück."
Ich beschloss, es ihr persönlich zu erzählen, die Sache mit Sophie würde sie jetzt nur unnötig aufwühlen und das mit Lily würde ich wie geplant vorerst für mich behalten.

"Wir freuen uns." sagte ich in den Hörer, bevor ich mich anschließend verabschiedete.
Danach stellte ich die Schüssel Obstsalat auf den Tisch und belegte Lily ein Brot mit ihrem Lieblingskäse.
Als ich sie auf ihren Stuhl setzte, griff sie sofort danach und stopfte es fröhlich genießend in sich hinein, was mir ein kleines Schmunzeln verursachte. Wasser stellte ich auch für uns bereit und als wir fertig waren, machte ich die Küche sauber.

Danach ging ich mit Lily in ihr Zimmer, wickelte und wusch sie und zog ihr ein süßes rosafarbenes Oberteil mit einer Stoffjeans an. Dann nahm ich sie mit ins Badezimmer und fing an, mich selbst frisch zu machen, zog meine Jeanshose an, ein schwarzes T-Shirt mit V-Ausschnitt, einen grauen Cardigan und eine zierlichen Kette. Dazu trug ich meine schwarzen Vans, und setzte mich mit Lily ins Auto, um Sophie abholen zu können.

Gerade als ich den Motor starten wollte, erklang ein Piepen auf meinem Handy. Ich schaute drauf und sah die Nachricht von dem 'unknown boy', welche mir direkt wieder ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

>Guten Morgen. Ich hab heute frei, hast du Lust etwas zu unternehmen<

Sofort antwortete ich ihm, omg wir würden uns heute treffen!!!

>Sehr gerne, ich muss aber erstmal meine Schwester aus dem Krankenhaus abholen und anschließend auf meine Mum warten. Wie wäre es mit halb 5?<

Gott würde das lange dauern, aber es ging nicht anders, immerhin wollte ich Lily nicht mitnehmen.
Ich fuhr endlich los, am Krankenhaus angekommen sah ich meine Schwester schon im Zimmer ihre Sachen zusammenpacken.
"Hey, du sollst dich doch nicht überanstrengen!" sagte ich streng, gab ihr jedoch zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange. Sie brachte ein kurzes
"Jaja" heraus und stopfte die letzten Dinge in ihre Tasche.

"Können wir jetzt endlich?" Ihre Ungeduld war ihr anzumerken, ich wollte ebenfalls hier raus.
"Kommt denn der Arzt nicht nochmal?"
"Keine Ahnung, die meinten, dass er nochmal kommen will, aber es ist sowieso alles gut und ich habe keine Lust mehr, hier zu sein." genervt rollte sie ihre Augen, worauf ich jedoch nicht einging.
"Sophie, wir warten!"
Seufzend ließ sich sich wieder auf ihrem Bett nieder.
"Manchmal kannst du wirklich nerven!"

Baby, There's Nothing Holding Me Back || Shawn Mendes Fanfiction Kde žijí příběhy. Začni objevovat