Kapitel 18

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>Kommst du um halb 7 vorbei, dann könnten wir gemeinsam Abendessen? <

Diese Nachricht schickte ich an Mia, welche sofort antwortete.

>Klar, bis später.<

Wir wollten heute ein einfaches Gericht kochen und entschieden uns für Spaghetti mit Tomatensoße, das Lieblingsessen von Lily. Sophie kümmerte sich um die kleinste, sodass Shawn mir beim Kochen helfen konnte.
"Warte mal, für dich war dann auch der Song?!" fragte meine Schwester plötzlich aus dem Nichts und wir konnten uns ein Grinsen nicht verkneifen.
"Für wen denn sonst?" entgegnete ihr Shawn mit einem Zwinkern.
"Wie wollt ihr das eigentlich weiterhin machen? Ich meine deine Tour geht doch noch vier Monate..."
"Du bist wirklich gut informiert Sophie, wenn ich demnächst etwas über Shawn wissen will, frag ich einfach dich."
Lachend sahen Shawn und ich uns an, während sie beschämt zu Boden sah.

"Ich komme Emma einfach so oft es geht besuchen. Übrigens finde ich es wirklich süß, was du alles über mich weißt. Und die Poster an deiner Wand sind echt klasse."
Wir alle mussten laut lachen, meine Schwester wirkte eher peinlich berührt.
"Ohne mich würdet ihr euch gar nicht kennen."
Da hatte sie tatsächlich recht.

Wir wurden aus unserem Gespräch gerissen, da es an der Tür klingelte.
"Ist es schon halb 7?"
Ich öffnete die Tür und Mia stand strahlend vor mir.
"Hey!" sagte sie und fiel mir um den Hals. Shawn kam auf uns zu, umarmte sie ebenfalls.
"Ich bin Shawn."
Grinsend sah ihn meine beste Freundin an.
"Ich weiß, ich war gestern Abend Emmas Begleitung. Ich bin übrigens Mia, ihre beste Freundin."

Wir setzten uns alle an den großen Tisch, den wir schon zuvor gedeckt hatten, und Servietten das Essen. Mia und Shawn verstanden sich sehr gut, was mich aber auch nicht wunderte, da wir alle den gleichen Humor hatten und es so eine wirklich ausgelassene Stimmung am Tisch war.
Als ich auf mein Handy sah, bemerkte ich, dass ich eine Nachricht von Mum erhalten hatte.

>Komme jetzt nach Hause, bis gleich.<

Und kurze Zeit später war sie auch schon da.
"Hallo."
Sie trat vom Flur in den offenen Wohnbereich und sah uns alle überrascht an.
"Oh, so viel Besuch?"
"Hey Mum."
Sophie gab ihr einen Kuss und Lily wurde von ihr auf den Arm genommen.
"Gibt es etwas zu feiern? Hallo Mia."
Ich fiel ihr ins Wort, bevor sie zu Shawn kommen konnte.
"Mum? Das ist Shawn, mein Freund."
"Dein Freund?!" Überrascht sah sie mich an, es kam ja auch ziemlich plötzlich.

"Du hast ja nie erwähnt, dass du einen Freund hast..."
Sie ging zum Tisch, an dem wir saßen, und streckte ihm die Hand hin, die er sofort erwiderte.
"Ich bin Carmen. Du kannst mich gerne duzen. Und du bist Shawn?"
"Mum, er spricht kein Deutsch."
Ich übersetzte kurz für ihn, woraufhin er ihr zunickte und sie lächelnd ansah. Mum konnte ebenso gut englisch, jedoch sprach sie es nur, wenn es nicht anders ging.

"Wo habt ihr euch denn kennengelernt? Irgendwie kommst du mir bekannt vor."
Grübeln sah sie ihn an. Wenn Mum nur wüsste...
"Ich bin Sänger. Mein voller Name ist Shawn Mendes."
"Der Shawn Mendes??? Den Sophie so toll findet?" entsetzt sah sie mich an.
"Ja Mum. Du erkennst ihn wahrscheinlich wegen Sophies Postern."
Und dann mussten wir auch ihr die genaue Story erzählen, wie wir uns kennengelernt hatten. Und dieses Mal berichtete ich ihr auch, dass Lily verschwunden war, was sie aber recht gut aufnahm. Sie war ja glücklicherweise schnell von uns gefu den worden.
"Puh, das ist mal eine Story. Emma, kommst du mal kurz mit?" fragend sah sie mich an und ich folgte ihr in Richtung Flur. Oh bitte lass sie mich jetzt nicht belehren oder sonstiges. Dafür hätte ich jetzt wirklich keinen Nerv.

Auf deutsch begann sie dann, mir ihre Bedenken zu schildern.
"Bist du dir wirklich sicher, dass du das willst? Ich mach mir wirklich Sorgen, was ist, wenn er es nicht ernst meint? Du wirst vielleicht in die Öffentlichkeit gezogen, ich weiß nicht, ob ICH das will."
"Mum, ich bin 18. Und ja, ich möchte das! Es wird nicht leicht werden, aber wir wollen es zumindestens versuchen, verstehst du das? Ich liebe ihn!"
Genau davor hatte ich Angst, ich wusste, dass Mum es nicht wirklich gut finden würde.

"Was soll ich auch dagegen machen, es ist dein Leben. Aber versprich mir bitte, dass du zu mir kommst, wenn etwas ist, ja?"
"Mach ich. Können wir jetzt wieder zurück gehen?"
Sie möchte Shawn, sonst hätte sie weiterhin probiert, ihn mir auszureden. Und ich war froh darüber, dass sie es nicht tat, sondern meine Entscheidung akzeptierte. Ich wusste, dass es für eine Mutter nicht leicht war, so etwas zu akzeptieren, aber es ist mein Leben und ich will das, auch wenn ich selbst oft Zweifel hatte und vielleicht immer noch habe. Manchmal muss man sich im Leben einfach mal etwas trauen und seine Ängste beiseite legen.

Nach einer Weile verabschiedete sich Mia, woraufhin Shawn und ich in mein Zimmer gingen.
"Das war ein wirklich schöner Abend, deine Familie ist nett und sie hat es doch ganz gut aufgenommen."
Beruhigend fuhr er mit mit seinem Daumen über die Wange.
"Ja, fand ich auch."

Mein Freund legte sich mit offenen Armen in mein Bett, woraufhin ich ihm folgte und mich an ihn kuschelte.
"Weißt du eigentlich, wie glücklich ich darüber bin, dass du es versuchen willst?"
Lächelnd sah ich ihn an und rückte näher an sein Gesicht, sodass unsere Lippen sich berührten. Was hätte ich nur dafür gegeben, jetzt die Zeit anzuhalten, dieser Moment war einfach nur perfekt. Zumindest in diesem Moment war es genau die richtige Entscheidung, niemand konnte sagen, was morgen oder übermorgen werden würde, aber ich war genau jetzt glücklich und das war nunmal das wichtigste.

Baby, There's Nothing Holding Me Back || Shawn Mendes Fanfiction Where stories live. Discover now