54. Mathe...

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"Hallöchen zusammen." Waren meine ersten Worte als ich das Haus betrat.
Dad war wie immer noch auf der Arbeit und Marco mit seinen Freunden unterwegs. Henry war in seinem Zimmer wie ich durch die laute Musik unschwer erkennen konnte und Mum kam lächelnd zu mir.
"Hallo Liebling, wie war dein Tag?" Wir umarmten uns. "Ganz gut und deiner?" Stellte ich die Gegenfrage. "Auch. Heute war wenig los." Mit einer Handbewegung zog ich die schwere Tasche von meinen Schultern und legte meine Tüten daneben, damit ja nichts kaputt ging. "Hast du schon vom Herbstball gehört, ich habe mir heute das Kleid gekauft." Mum nickte. "Ich ziehe das von Dad's Geburtstag an. Weißt du noch?" "Das Dunkelblaue?" Meine Augenbrauen zogen sich zusammen.
"Genau das. Zeig mal welches du dir ausgesucht hast." Ich bückte mich und holte den grauen weichen Stoff aus der Papiertüte.
"Oh ist das schön! Du wirst ganz bezaubernd aussehen. Kannst du mir mal wenn du Zeit hast den Laden zeigen?" Staunte Mum und ich ließ das Kleid wieder in das bordeaux gefärbte Papier sinken.
"Klar, ich muss jetzt für Englisch lernen. Nächste Woche schreiben wir die Arbeit und ich verstehe noch nicht sonderlich viel von der Grammatik." Auf diesen blöden Kram hatte ich ja mal gar keine Lust. "Na dann los. Lerne mal schön." Lachte sie und ging zurück ins Schlafzimmer um zu Bügeln.
Mit hastigen Schritten hoppelte ich die Treppe hoch, ich wollte den Müll so schnell hinter mich bringen wie es möglich war.

Nach einer ganzen Weile lernen, lehnte ich mich gähnend zurück und spielte am Handy herum.
"Abendessen ist fertig." Ich legte das Handy weg und mir fiel auf, dass ich noch gar nicht zu Mittag gegessen hatte. Ups.
Mit knurrendem Magen tapste ich die Treppe runter und setzte mich zu meiner Familie an den Tisch. Heute gab es typisch mexikanisches Essen.
Chile Poblano.
Das waren grüne, gefüllte  Paprikas. Meine Oma machte sie immer wenn wir sie und Opa besuchten.
Für meinen Geschmack ein wenig zu scharf, aber ich hatte mich mittlerweile dran gewöhnt.
"Guten Appetit." Mum setzte sich ebenfalls zu uns und auch Dad kam an den gedeckten Tisch.

Och Neee. Deprimiert warf ich einen bösen Blick auf den Stundenplan. Morgen hatte ich in den ersten beiden Stunden Mathe und direkt danach Sport.
Der arme Zettel konnte zwar nichts für diese schrecklichen Fächer, aber wenn Blicke töten könnten wäre dieses Papier wohl in Flammen aufgegangen.
Seufzend stopfte ich mit besonders viel Abscheu die Bücher in die Tasche und legte mich dann ins Bett.
Müde war ich noch nicht, ich hatte ja den gesamten Tag im Halbschlaf herumgegeistert.
Gelangweilt checkte ich meine Benachrichtigungen ab und scrollte auf meiner Instagram Startseite.
Als ich das nächste mal auf die Uhr schaute war es halb zwei.
Ehm jaaaa.
Mein Handy steckte ich an und dann versuchte ich einzuschlafen, was nach wenigen Minuten auch klappte.

•Moonnight•✅Where stories live. Discover now