82. Fast

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Widerwillig stieg ich aus dem Wagen, als Marco auf dem Parkplatz des Restaurant parkte.
Auch Ace stieg zu allem Überfluss neben mir aus und ich seufzte, als ich seine Hand auf meiner Schulter spürte.
"Luna? Können wir heute vielleicht darüber reden?" Ohne mich umzudrehen schüttelte ich den Kopf.
"Nicht heute. Ich brauche noch Zeit." Murmelte ich und ging mit einem Kloß im Hals weiter.
Im Restaurant hielt Ace mir die Tür auf und rückte meinen Stuhl zurecht, als wir am Tisch ankamen und uns begrüßt hatten.
Musste er es mir denn noch schwerer machen?
Ich stellte meine kleine Tasche auf den Boden und griff nach einem Teller, wie auch Ace, Henry und Heather und bewegte mich zum Buffet.
Ich häufte mir einige leckere Sachen auf den Teller und merkte die ganze Zeit, wie Ace mich beobachtete.
Strinrunzelnd ging ich zurück an meinen Platz, worauf hin sich der zweite Teil, bestehend aus meinen und Aces Eltern, Marco und Collin.
Heather setzte sich grinsend neben mich, als Ace sich setzen wollte und streckte ihm dann die Zunge heraus.
In diesem Moment war ich Heather unglaublich dankbar.
"Lunaaa, schau mal. Mein Zahn if rauf." Heather öffnete ihren kleinen Mund und zeigte auf die kleine Lücke, wo eigentlich der Schneidezahn stehen sollte.
"Echt? Tat es denn weh?" Wollte ich wissen und lächelte, weil es mir so sehr viel leichter fiel Ace zu ignorieren.
"Naja ein bisschen vielleicht, aber ich bin ja tapfer." Grinste sie stolz und griff nach dem Besteck.
"Aber jetzt habe ich richtig Hunger!"
Lachend nickte ich und nahm mir ein Beispiel an der Kleinen.

"Hat Ace dich schon zu dem Familientreffen am Wochenende eingeladen? Wir würden uns sehr freuen, wenn du kommst." Lächelte James.
Ace schaute gespannt zu mir und ich fühlte mich einfach nur unbehaglich.
"Eh ja, hat er. Ich würde gerne kommen." Bejahte ich und lächelte unsicher.
"Dann wird das toll. Meine Cousins spielen nämlich immer nur mit ihren blöden Autos." Beschwerte Heather sich und steckte sich die befüllte Gabel in den Mund.
James lachte und nickte.
"Bestimmt." Grinste ich und nippte an meiner Cola.

Nach dem Essen war ich unglaublich froh endlich wieder ins Auto steigen zu können.
Wir verabschiedeten uns voneinander, was so viel hieß wie Umarmungen.
Ich hatte alle umarmt bis auf Ace, der jetzt auf mich zu kam.
Unsicher legte er seine Arme um mich, während sich die anderen noch unterhielten.
Leise seufzte ich und umarmte ihn zurück.
Seine Wärme und sein schneller Herzschlag ließ mich beinahe vergessen, dass ich wütend auf ihn war.
Verdammt.
Einen Moment noch.
Ich kuschelte mich an seine Brust und war kurz davor ihm einfach alles zu verzeihen.
Mein Herz schmerzte, als wir uns voneinander lösten.
"Bitte gib mir irgendwie Bescheid, wenn du reden willst. Ich... halt das nicht ohne dich aus." Den letzten Satz sagte er ganz leise.
Mit einem verdammt schlechtem Gewissen nickte ich und ging dann zum Auto.
Zu früh gefreut, würde ich mal behaupten.
Ich lehnte meinen Kopf an das Fenster und seufzte.
Kann man wohl so sagen.
Marco stieg ebenfalls ein und fuhr los.
Diesmal werkelte ich nicht am Radio herum.

Als wir zuhause ankamen musterte  Marco mich.
"Lucy? Was ist los?" Ich nahm den Kopf vom Fenster und sah zu ihm.
"Es ist nichts..." Murmelte ich und gähnte.
"Sicher. Sprich mit mir. Das hilft. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung." Lächelte er zerknirscht.
"Im Moment habe ich ein bisschen Streit ... mit Ace. " Erklärte ich nachdenklich.
"Das ist normal. Rede mit ihm, ihr kriegt das bestimmt auf die Kette. Ace ist anständig, außerdem... Glaube ich, dass er dich mehr mag, als du dir vorstellen kannst." Erklärte Marco.
"Ich wollte morgen oder übermorgen mit ihm reden. Er soll auch merken, dass er Mist gebaut hat." Erzählte ich und schaute kurz auf meine Hände.
Er mag dich mehr, als du dir vorstellen kannst.
"Okay. Ich hab dich lieb, Kleine."
Ich schmunzelte.
"Ich dich auch, Großer."

In meinem Zimmer setzte ich mich auf mein Bett und öffnete Netflix, auf  meinem Laptop.
Gähnend machte ich mich bettfertig und schaute dann weiter The Vampire Diaries.
Um halb eins legte ich den PC weg und schlief ein.

Morgen werde ich mit ihm reden.

•Moonnight•✅Où les histoires vivent. Découvrez maintenant