10. Gefangen..

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Keuchend hetzte ich Richtung Damentoilette.
Gerade als ich den silbernen Türgriff mit meiner Hand umschließen wollte, schoss ein Arm um meine Taille und zog mich zurück.
Ich spürte Ace's schnell pochendes Herz durch den weißen Stoff meines Shirts.
"Gefangen.", atmete er gegen meinen Nacken.
"Man Ace, mit dir macht Fangen spielen gar keinen Spaß!"schmollte ich und verschränkte die Arme über seinen.
Ein raues Lachen ertönte und seine Brust vibrierte an meinem Rücken. Eine ältere Dame, welche ein geblümtes Kleid trug, ging schmunzelnd an uns vorbei.
"Lass mich los, Ace." murmelte ich.
Dieses ganze Aufsehen, das seine Spielerei einbrachte machte mich nervös.

"Nope."
"Doch!"
"Nein."
"Doch."
"Nahein."
"Bitte?"
"Nein."

"Ach komm schon!", quengelte ich verzweifelt.
"Nein.", hörte ich Ace hinter mir sagen und man könnte meinen er kuschelte sich an mich.
Manno.

"Ich hab Hunger.", sagte ich hoffnungsvoll und spürte wie er mich los ließ.
Mit einem Mal war mir kalt.
"Dann komm, auf was hast du Lust?", wollte Ace mit einem Blick auf die bunt leuchtende Anzeigetafel über den Köpfen der Kassierer wissen.

"Chickenburger mit Pommes und Cola. Und jetzt bezahle ich!", stellte ich klar.
Er grinste herausfordernd.
"Werden wir ja sehen."

"Ach ja?" Lachte ich leise.
Er nickte.
"Jup!" Ich rannte zu der Kasse und legte den Zehn Euro Schein hastig in die Hand des jungen Kassierers.
Er war ungefähr so alt wie Ace und ich.
"Einen Mc Chicken, Pommes und Cola."Der junge Typ lächelte mich strahlend an.
Verkäufermasche.
Dass die das sogar bei Mecces machen...

"Darf ich dafür auch etwas bei dir bestellen? Ich hab gehört deine Nummer ist im Angebot." Fragte er mich und schenkte mir ein Zwinkern.

Ich runzelte die Stirn.

"Nein. Und jetzt geh an deine Arbeit!", knurrte Ace ihn plötzlich wütend an.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er schon neben mir angekommen war.

"Schon okay. Wusste nicht das sie vergeben ist." Abwehrend hob der blau-äugige Verkäufer die Hände und drehte sich zu der Frittöse.
"Jetzt weißt du es!", rief Ace dem Typen zu.
"Momentchen mal. Ich bin nicht vergeben. Und schon gar nicht an dich.", bemerkte ich naserümpfend. "Außerdem kann ich mich selbst 'verteidigen'."

Ace verdrehte die hübschen, grünen Augen und ich wurde angriffslustig.
"Warum verdrehst du die Augen? Suchst du dein Gehirn?"
Der Kassierer, welcher gerade zurück zur Kasse kam prustete los. "Du hast echt Temperament."lachte er amüsiert.
"Und du gleich ein Auge weniger.", konterte ich genervt von diesen Hornochsen.
Er verstummte kurz und sah mich ein wenig verwirrt an, dann brach er auch schon wieder in schallendem Gelächter aus.
Auch Ace's Mundwinkel zuckten verräterisch.

•Moonnight•✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt