150. Feuerwerk

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Silvester

Es war bereits etwas spät.
Etwas eilig schnappte ich nach der Handtasche, die mir meine Brüder vor wenigen Tagen, an Weihnachten geschenkt hatten und ging lächelnd zur Tür.
Wir, Ace und ich, hatten beschlossen zu Zweit zu feiern.
"Viel Spaß!" Wünschte mir Mum, die sich ebenfalls schon umgezogen und hübsch gemacht hatte.
Dieses Jahr schien jeder für sich zu feiern.
Mum und Dad wollten Essen gehen, Marco war mit Freunden unterwegs und Henry offensichtlich mit Mila.
"Danke, euch auch!"
Ich verließ das Haus und blickte hoch in den dämmernden Himmel.
Es war Punkt halb sechs.
Ace wollte mich überraschen und hatte mir noch nicht verraten was wir machen würden, jedoch ging ich davon aus, dass wir mit dem Rudel feiern würden oder so etwas in der Art.
"Du siehst bezaubernd aus, Süße."
Lächelte er, als er den Weg zu mir überbrückte und mich zwischen seine Arme zog.
Ace trug ein Hemd und eine schwarze Jeans.
Ich entdeckte die Uhr, die sich zur Hälfte unter dem Ärmel des weißen Hemdes verbarg.
"Du siehst auch ziemlich gut aus." Ace legte seine Hände an meine Wangen und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen.
"Los geht's." Lächelte er und ich nickte gespannt.
Wie erwartet zog er mich in Richtung Wald.

Die wirren Äste über uns warfen sanfte Schatten auf seine Wangen.
Seine Hand lag warm um Meine und führte mich an dem Weg zum Haus des Rudels vorbei.
Etwas irritiert folgte ich ihm einfach weiter, neugierig wohin er mich den sonst bringen würde.
Wir erreichten die Lichtung, was mich urteilen ließ, dass wir den Übergang ins neue Jahr wohl hier verbringen würden.
Eine rot- weiß karierte Picknick-decke lag auf dem grauen Felsen, der vom dem hellgrünen Gras umrahmt wurde.
Auf ihr standen ein Korb und einige Kissen und Decken befanden sich an der Seite, falls es kühler werden sollte.
"Wow..." Murmelte ich und drehte mich zu Ace.
Er legte den Kopf schief und ging mit mir zu dem Felsen.
"Magst du es?"
Hastig nickte ich.
"Ich liebe es!"
Er lachte leise.
"Na dann, hoffe ich du hast Hunger, ich habe den halben Laden für dich ausgeraubt."
Wir setzten und in die Mitte der Decke und ich kicherte.
"Und ob."
Ace zog den Korb auf seinen Schoß und reichte mir eine Cola und Kekse.
"Danke." Murmelte ich und öffnete die Cola um einen Schluck zu trinken.

Wir bedienten uns an dem gut bis über die Hälfte gefülltem Korb und redeten leise über irgendwelches, belangloses Zeug.
Ich das hier so vermisst.
Das Gefühl von Ruhe, Geborgenheit und Glück.
Der Himmel färbte sich allmählich schwarz und mir wurde ein wenig kalt.
Ace zog die violette Decke hervor und legte sie ohne das ich ein Wort über die Kälte verlieren musste über uns.
Ich kuschelte mich in den weichen Stoff und lachte leise.
"Danke."
Er lächelte und drückte mir einen Kuss auf die vom Wind etwas abgekühlte Nasenspitze.
"Immer doch."
Mit einem leisen Gähnen stützte ich mich seitlich ab und beäugte ihn.
Ace fuhr sich durch die dunkelbraunen Haare und schloss die Augen für einen Moment.

Wenig später öffnete er sie wieder.
Er blickte mich mit einem undefinierbaren Bilck an und nippte an seiner Flasche.
Ich legte meinen Kopf etwas schief und starrte zurück.
Ace schien tief in seinen Gedanken zu sein, die Hand, welche die halbvolle Cola hielt schaukelte ein wenig.
Ich schmunzelte und lehnte mich leicht zurück.
Als Ace sich aus seiner Vertieftheit gelöst hatte tippte er etwas nervös mit dem Zeigefinger gegen den Flaschenhals.
"Alles okay?" Wollte ich wissen und biss in den Schokokeks, den ich aus der Plastikdose geholt hatte.
Die kleinen Sternchen meines Armband schlugen ein wenig gegeneinander und klimperten kaum hörbar, als ich mir kauend durch die Haare fuhr.
Er nickte und stützte sich halb liegend auf die Ellenbogen.
"Klar." Ace schmunzelte und beugte sich zu mir.
Ich schluckte den zerkauten Keks herunter und leckte mir über die Lippen.
Er hob eine Hand, sodass er sich nun nur noch mit einem Arm abstützte und legte sie an meine Wange.
Das Wasser plätscherte leise im Hintergrund, sonst war alles still.
Mein Blick wanderte zu seinen Lippen, die Meinen langsam näher kamen.
Ich schloss die Augen und spürte wenig später seinen warme Lippen auf meine treffen.
Seine Finger strichen sanft über meine Wange, während sich unsere Lippen im Einklang bewegten.
Ein wohliges Kribbeln machte sich in mir breit und ich rückte etwas näher.
Ace nahm seine wärmende Hand von meiner Wange und drückte mich an meiner Hüfte behutsam in eine liegende Position, ohne den Kuss zu brechen.

Plötzlich begann es laut zu knallen und Ace schreckte zurück.
Wir blickten etwas irritiert auf den vom Feuerwerk hell erleuchteten Himmel und ich kicherte mit leicht gerösteten Wangen.
"Frohes neues Jahr, Ace."
Er sah zu mir und grinste schief.
"Frohes Neues, meine Luna!"

Als die Lichter verblassten und der Lärm verstummt waren, wurde auch Ace still und schweigsam.
Winzige Schweißperlen bildeten sich auf seiner braungebrannten Stirn znd er fingerte an seiner Hosentasche herum.
Sein Blick traf alles bis auf mich.
"Was ist lo-" Begann ich doch er unterbrach mich.
"Luciana... Ich..." Er rümpfte die Nase und kniff kurz die Augen zusammen.
"Ich weiß das es eine schwierige Entscheidung für dich ist aber...
Ich liebe dich über alles und möchte... dich wirklich meine Luna nennen.
Ich möchte an dich gebunden werden und dich jeden Tag so lieben wie du es verdienst.
Ich möchte sehen wie wunderschön dein Wolf aussieht.
Ich weiß, dass du Angst hast, aber ich. weiß auch, dass du stark und schlau genug bist um eine Luna für das Rudel zu sein.
Dad wird bald zurücktreten und ich werde es anführen müssen.
Ich habe auch Angst.
Ziemlich große sogar.
Aber mit dir an meiner Seite habe ich keine Angst mehr.
Du nimmst meine Angst, du bist meine Sicherheit, Luciana.
Ich möchte den Rest meiner Tage mit dir verbringen.
Ich möchte mich mit dir vereinigen."

Er zog ein Kästchen aus seiner Hosentasche und setzte sich auf, während er sie öffnete und einen glänzenden, milchigen Stein offenbarte.
"Willst du meine Luna sein? Und die Luna meines Rudels?"

Überwältigt von seiner Geste, starrte ich den Stein mit geweiteten Augen an.
Ich würde sicher gleich ohnmächtig werden.

Für immer an die Liebe meines Lebens gebunden sein und doch große Verantwortung und Last tragen oder frei sein und doch für immer einsam.


























"Ja, Ace.
Ja ich möchte für immer deine Luna und die des Rudels werden.
Es wird mir eine Ehre sein. "







OML-

NUR NOCH DER EPILOG UND DANN KANN ICH MICH BEGRABEN GEHEN-

•Moonnight•✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt