93. Mädelsabend

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Heute hatten wir leider nicht die tollsten Fächer, denn Erdkunde, Mathe und Politik gehörten nicht wirklich zu meinen Lieblingsfächern.
Gerade war der Mathe Unterricht vorbei, in dem auch Mila und Hunter dabei waren und Mila und ich gingen in die Pause.
Hunter stand bei drei Jungs, denen er mich mal vorgestellt hatte.
Ich meinte sie würden Ryan, KJ und Jayden heißen.
Ryan hatte Haselnussbraunes kurz geschorenes Haar und so dunkle Augen, dass man kaum zwischen Pupille und Iris unterscheiden konnte.
KJ's Haare hatten die Farbe von dunkler Schokolade und Augen, die aussahen wie leuchtende Bernsteine.
Jayden hatte blonde Haare und blaue Augen, er sah Hunter meiner Meinung nach ziemlich ähnlich, natürlich bis auf Hunters beinahe silberne Haare.
Mila grinste und sah mich dann an.
"Kann es sein, dass du heute mein Parfüm benutzt hast?" Ich nickte und hakte mich bei ihr ein.
"Guter Riecher. Es ist übrigens total mein Geschmack, danke nochmal." Lächelte ich.
Mila's Blick fuhr plötzlich vollkommen an mir vorbei und ihre Augen begannen zu funkeln.
Oh mann, warum war ich mir so sicher, dass mein Bruder gerade den Pausenraum betreten hatte?
Seufzend folgte ich ihrem Blick und hatte definitiv mit meiner Vermutung recht.
Henry lief mit einem schwarz Haarigen in den Raum und lehnte sich an die Wand, während er ihm etwas erzählte.
Ich meinte sogar ihn schon mal bei uns zuhause gesehen zu haben.
"Wenn du magst können wir auch zu ihnen gehen, dann kannst du meinen Bruder von nahem anschmachten." Kicherte ich über ihren verklärten Blick.
Peinlich berührt stieß sie mir ihren Ellenbogen in die Seite.
"Ich will ja nur nachhelfen." Unschuldig hob ich die Hände und lachte dann.
"Sicher." Henry hatte uns bemerkt und  ging dann mit einem schüchternen Lächeln zu uns.
"Hi." Sagte er und der dunkelhäutige Junge stellte sich als Rowan heraus und war eigentlich ganz nett.
Mila flirtete offensichtlich mit meinem Bruder, sodass ich mich nach einer Weile davon stahl.
Sie schenkte mir noch einen verlegenden und entschuldigenden Blick und wand sich dann wieder Henry zu.
Ich scrollte auf meiner Instagramseite und likte einige Bilder bis es klingelte.
Mila hatte sich bei Henry eingehakt und ging mit ihm zusammen aus dem Raum, Rowan lief Henry hinterher und versuchte deren Gespräch nicht zu stören.
Terry und Lin hatten mir in unserem Gruppenchat geschrieben, dass sie gut und vor allem rechtzeitig angekommen waren und es sogar noch,  wenn auch vollkommen übermüdet, zur ersten Stunde geschafft hatten.
Ein schlechtes Gewissen hatte ich schon, immerhin war es mehr oder weniger meine Schuld.
Beim Treppem hinaufsteigen schrieb ich ihnen zurück und erwischte die nächste Stufe nicht, sodass ich nach hinten viel und mit großen Augen versuchte mich noch irgendwie zu fangen.
Gerade noch rechtzeitig hielten mich zwei starke Arme und verhinderten eine Total Katastrophe...
"Uaaah..." Entwich es mir und ich konnte mich glücklich schätzen, dass ich mein Handy noch in der Hand hielt.
"Tja... Gut, dass du mich hast." Grinste Ace und half mir wieder einigermaßen auf die Beine.
"Alles okay?" Fragte er dann besorgt und strich mir über die Wange.
"Mhm..." Murmelte ich immernoch etwas unter Schock und mit vor Schreck unglaublich schnell schlagendem Herzen.

Uff, das war knapp gewesen.

"Okay, gut. Was hast du jetzt?" Mein Handy ließ ich in die Jackentasche gleiten und sah dann in das mir nur zu bekannte grüne Augenpaar.
"Jetzt habe ich ... Mathe." Unmotiviert seufzte ich.
"Hättest du mich nur fallen gelassen..." Brummte ich mürrisch und stampfte dann weiter, mit Ace neben mir, die Treppe hoch.
Er lachte.
"Ach komm schon, so schlimm ist das nun auch wieder nicht." Ich hob nur eine Augenbraue.
Mein Puls hatte sich endlich wieder beruhigt und ich atmete einmal tief durch.
"Wirklich? Kennst du Mr. Montgomery?" Ace machte eine Grimasse.
"Ou... Das ist etwas anderes..." Bemitleidend strich er mir über den Rücken.
"Hast du heute Abend Zeit? Ich wollte... mit dir reden." In meinem Kopf klingelten zwar alle Alarmglocken wegen dem Gespräch zwischen Harry und Ace, jedoch war heute Chelsea's Mädelsabend und den konnte ich wirklich nicht sausen lassen...
Das musste wohl bis morgen warten.
"Heute bin ich schon bei Chelsea eingeladen, geht morgen?" Ace biss sich auf die Unterlippe.
"Okay. Sehen wir uns dann?" Er gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Ja, tun wir." Ace joggte in den linken Flur und ich ging weiter zum Rechten.

Er wollte also reden...

Mit einer vollen Tasche stand ich vor Chels Haus und klopfte an der weißen Tür.
Eine brünette Frau etwa Mitte vierzig machte mir auf und lächelte mich an.
"Dann bist du also Luciana, ich bin Margaret. Chelsea's Mutter. Schön dich kennenzulernen. "
Ich erwiderte die herzliche Begrüßung und betrat dann das Haus.
Es war hell eingerichtet, eine Wand im Wohnzimmer, wo alle bis auf Mila schon quatschten war in einem dunklen Pflaum-Ton gestrichen.
"Hey!" Chelsea und Liz umarmten mich und ich setzte mich zu ihnen auf die Cremé farbende Couch.
"Du hast es vielleicht noch nicht mitbekommen, aber Liz hat gesehen wie Henry und Mila Händchen gehalten haben! Ich sag nur Hela comes true." Erklärte Chelsea die Lage.
Ihre himmelblauen Augen glitzerten schelmisch, während sie angeregt gestikulierte.
"Jaa! Stell dir mal vor, wenn die Beideb heiraten würden, wärst du mit Mila verwand." Stellte Liz belustigt fest.
Es klingelte erneut an der Tür.
Chelsea's Mum ging aus der Küche in den Flur und ließ Mila herein.

Oh man, das würde ja noch lustig werden...

"Hi!" Strahlte sie uns an, setzte sich neben Chels und wir alle wechselten verschwörerische Blicke.
"So, jetzt sind ja alle da. Wollt ihr ein paar Snacks?" Fragte Chels Mutter und Liz bejahte lachend, woraufhin sie kurz wieder in der Küche verschwand.
"So Mila, jetzt erzähl doch mal was zwischen dir und Henry läuft..." Begann Chelsea amüsiert und Mila lief rot an.
"Also... ehm..." Druckste sie herum und Margaret stellte eine Schale Chips und eine Packung Gummibärchen auf den Sofa-Tisch.
Wir bedankten uns alle und ich nahm mir eines der Gummibärchen.
"Naja... Ich finde ihn schon echt nett."
Die Mutter von Chelsea ging wieder in den Flur.
"Sicher, Mila. Er ist ganz nett." Lachte Liz.
"Also Mädels, ich bin jetzt weg. Ich habe Spätschicht und komme gegen halb zwei. Viel Spaß euch!" Verabschiedete sie sich dann und verschwand hinter der Haustür.
"So, dann lasst uns mal mit dem Mädels Abend beginnen!" Eröffnete Chelsea das Kommando.

•Moonnight•✅Where stories live. Discover now